34 tapfere WallfahrerInnen machten sich am Sonntag, den 21. Mai bei besten äußeren Bedingungen – angenehm frisch, alle Wege gut trocken und trotz einiger verdächtig dunkler Wolken früh morgens am östlichen Horizont keine Gefahr eines drohenden Regengusses – und ausgestattet mit Pfarrer Kurzydems Segen von Feldmoching aus auf den Weg nach Maria Eich. Zwei weitere Pilger stießen in der Fasanerie dazu und ab Pasing gingen gut 20 zusätzliche Wallfahrer das letzte Drittel der Wegstrecke mit. Neu: Auch fünf Jugendliche, die kurz vor der Firmung stehen, schwangen sich zusammen mit Pfarrer Rütsche aufs Radl – vielleicht ein guter Weg, um Jüngere an alte Traditionen heranzuführen.
Noch vor einigen Jahrzehnten waren es 130 Wallfahrer und mehr gewesen, wie sich einige Teilnehmerinnen erinnerten. Doch die Älteren schaffen die 18 km nach Maria Eich nicht mehr zu Fuß und die Jüngeren, noch aktiv im Berufsleben stehend, quälen sich am Wochenende nicht gerne so früh aus dem Bett. Außerdem kollidierte der Bittgang nach Maria Eich terminlich mit dem Gauwertungsplattln des Isargaus in Oberschleißheim, an dem natürlich auch die Aktiven der Riadastoana teilnahmen. Damit fehlten einige jüngere Wallfahrer.
Wie dem auch sei, diejenigen, die stramm des Wegs über die Fasanerie, Moosach, Obermenzing, Laim, Pasing und Gräfelfing nach Planegg gingen und dabei wie immer drei Rosenkränze beteten – zur Abwechslung auch einmal den Lichtreichen Rosenkranz mit „Gesangseinlage“ – legten den Weg, gut begleitet wie immer von zwei Polizeiwagen, ohne größere Probleme zurück. Nur entlang der Nymphenburger Schlossmauer echauffierten sich ein paar hoch ambitionierte Jogger, dass ihnen die Wallfahrergruppe nicht augenblicklich Platz machte und sie dadurch in ihrem Elan minimal ausgebremst wurden.
In Maria Eich kam die Wallfahrergruppe relativ exakt um 9.45 Uhr an und wurde von zahlreichen Feldmochingern, die mit Auto, S-Bahn oder Rad dorthin gelangt waren, in Empfang genommen. Pfarrer Rütsche hielt die Messe im Freien und dankte allen, dass sie in der heutigen Zeit maximaler Unverbindlichkeit sich darauf eingelassen hätten, die alte Feldmochinger Tradition der Wallfahrt nach Maria Eich weiterzuführen und damit eine Verbindlichkeit eingegangen seien. Das sei nicht mehr selbstverständlich. Insbesondere bedankte sich Pfarrer Rütsche am Ende der Messe bei Manfred Kiening, weil er sich fast 40 Jahre lang um die Organisation dieses Bittgangs gekümmert hat. Und was ein echter „Frrrange“ ist, der drückt diesen Dank auch in Form eines Boxbeutels aus!
Die Organisation der seit 1822 durchgeführten Wallfahrt soll nun in jüngere Hände gelegt werden.
Fotos: Reinhard Krohn, Renate Regnet