Auf der letzten Bezirksausschusssitzung vor der Sommerpause im Pfarrsaal von Mariä Sieben Schmerzen am Dienstag, den 18. Juli war zu erfahren, dass der Aufstellungsbeschluss für die Bergwachtsiedlung in Vorbereitung ist. Damit wird das ehemalige Dorf Feldmoching in den nächsten Jahren bereits von drei Seiten „eingekastelt“ mit neuen Wohnhäusern und -blöcken mit zig Tausenden von Wohneinheiten.
Doch das war es nicht, was den BA-Vorsitzenden in Rage versetzte. Sondern vielmehr die Tatsache, dass im neuen Programm zur Schulbauoffensive 2013 bis 2030, das BA-Mitglied Reinhard Bauer intensiv durchgearbeitet hat, kein Gymnasium für den 24. Stadtbezirk bei der Bergwachtsiedlung vorgesehen ist. Und das, obwohl es im 24. Stadtbezirk in den nächsten Jahren 20 % mehr schulpflichtige Kinder geben werde, so Bauer. Die Stadt sei jetzt schon überfordert und er sehe nicht, dass sie das in Griff bekomme. Er bat dringend, dass der BA 24 noch einmal beim RBS vorstellig werde, denn er würde dieses Gymnasium schon gerne noch erleben wollen (Anm. d. Red.: Der Ex-Stadtrat feierte just am Sitzungstag seinen 67. Geburtstag).
Dass es im Bezirk Schwabing-Freimann noch zwei weitere Gymnasien geben soll, während für den 24. Stadtbezirk lediglich die vage Hoffnung bleibt, dass in einem dritten Programm eine Entscheidung darüber fallen soll, hält der BA-Vorsitzende für einen „ungedeckten Wechsel auf die Zukunft“ und der Tatsache geschuldet, dass der 24. Stadtbezirk seit Jahrzehnten kaum Stadträte in diesem Organ der kommunalen Selbstverwaltung der Landeshauptstadt stellt. Der Stadtbezirk habe damit „eine verdammt schlechte Lobby“, was sich bei der Verteilung der Ressourcen bemerkbar mache. Es sei wahrlich ein Armutszeugnis, dass „unsere Kinder nach Unterschleißheim gehen oder in der Stadt an staatlichen Gymnasien zugewiesen werden müssen“, weil sie nirgends sonst unterkommen. Aber es wohnten halt viele Stadträte und auch der bayerische Kultusminister im Stadtbezirk Schwabing-Freimann. Damit es im Zuge des Aufstellungsbeschlusses doch noch zu „irgendwelchen Nachträgen“ kommt und nicht bei unverbindlichen, „nicht absehbaren Vermutungen“ bleibt, sollen der OB, sämtliche Stadtratsfraktionen wie das Referat für Bildung und Sport mit entsprechenden Schreiben bedacht werden.
Dass „Theaterdonnern“ aus dem Norden hat offensichtlich schon ein wenig gewirkt, denn an diesem Dienstag brachte die SPD-Stradtratsfraktion einen Antrag ein, dass die Stadtverwaltung beauftrag werden soll, ein weiteres Gymnasium im Münchner Norden zu errichten. Geeignete Standorte seien dem Stadtrat vorzulegen. Dabei soll insbesondere der Standort an der Bergwachtstr. in Feldmoching geprüft werden. Denn aufgrund einer stark wachsenden Schülerzahl gerade im Münchner Norden sei der Bau eines weiteren, gut erreichbaren Gymnasiums erforderlich. Bei der Standortsuche solle insbesondere die Bergwachtstr. in Feldmoching berücksichtigt werden.