Auch am 1. Januar 2018 haben die Feldmochinger Böllerschützen nach der Abendmesse in St. Peter und Paul wieder das neue Jahr angeschossen und damit das Brauchtum aufrechterhalten sowie der hiesigen Geistlichkeit (heuer: Pfarrer Manfred Rütsche) für dessen unermüdlichen Einsatz im abgelaufenen Jahr gedankt. Die Besucher des abendlichen Festgottesdienstes durften bei besten Wetterbedingungen mehrere Böllerdurchgänge erleben, auf dass es dem einen oder anderen doch arg in den Ohren“ klingelte“.
Das „Anschießen“ eines neuen Jahres zum Jahreswechsel hat bei bayerischen und Tiroler Schützen- und Soldatenvereinen eine lange Tradition, wiewohl sie in Feldmoching erst seit 2005 gepflegt wird. Damit wollten die Schützen dereinst wohl die gerade zwischen Weihnachten und Heilig Drei König angeblich besonders aktiven Geister vertreiben – Stichwort Rauhnächte. Diesen Nächten wurde im Volksglauben besondere Bedeutung zugemessen, erst in der Nacht auf den 6. Januar sollten, so der Aberglaube, die wilden Mächte und Geister der Mittwinterzeit die Erde wieder in Ruhe lassen.
Wie dem auch sei, der Schützenhauptmann der Böllerschützenkompanie Feldmoching, Thomas Ambros, verband die Ausübung der Tradition heuer mit dem Wunsch um einen wieder besseren Zusammenhalt in der Gesellschaft, denn nur gemeinsam sei der Weg zu schaffen.
Die Feldmochinger Böllerschützen ließen den Brauch 2005 wieder aufleben. Denn 2004 hatten sie letztmalig vor der Christmette das „Christkindl-Anschießen“ ausgeübt. Danach hatte die Verwaltung der Landeshauptstadt das Christkindl-Anschießen mit solchen Auflagen belegt, dass man das alte Brauchtum hier nicht mehr im ursprünglichen Rahmen praktizieren konnte.
P.S.: Am 13. Januar werden die Böllerschützen es beim Gründungsgottesdienst zum großen Pfarrverband München-Nord-Feldmoching in St. Matthäus wieder krachn lassen.
Impressionen vom Anschießen