Da die Münchner Volkshochschule in diesem Wintersemester den Schwerpunkt „Exodus – Menschen auf der Flucht“ hat, sollten die Texte um das Thema Flucht und Asyl kreisen.
Ein Thema, das höchst aktuell ist, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs aber auch Millionen von Deutschen betraf, wurden doch beispielsweise alleine in den Jahren 1945/46 bis zu drei Millionen Sudentendeutsche aus der Tschechoslowakei vertrieben. Einige Texte, die der Schauspieler Henner Quest (er spielte den Flori im legendären Brandner Kaspar im Residenztheater, er war Kriminalassistent in BR-Tatorten, wirkt mit bei Dahoim is dahoim, im Marienhof, im Bullen von Tölz …) vorlas, drehten sich beispielsweise um die Vertreibung aus Ostpreußen. Hoffnung, Ängste, Tränen, Neuanfang – all dies ist viele Jahrzehnte her, aber nicht vergessen. Das lässt erahnen, wie groß die Traumata damals in Deutschland waren. So handelt der Text „Trauma“ auch von der Flucht eines 11-Jährigen aus der schlesischen Heimat, der dabei fast von einem Partisanen erschossen worden wäre. Andere Texte lauten „Politikgewitter“, „Die Flut“, „Menschen für Menschen“, Migrant im fremden Land“, „Flucht und Asyl“, „Vroni“ oder „Tausend“ (1.000 Ängste, 1.000 Zweifel, 1.000 Fragen …).
All den Texten, die zum Teil in der Muttersprache verfasst und von VHS-Dozenten übersetzt wurden, die in Deutsch- oder Alphabetisierungskursen, aber auch in der 6a der Erich-Kästner-Realschule beziehungsweise in einem Flüchtlingsheim entstanden, ist eines gemeinsam: Sie gehen unter die Haut!
Die Arbeiten sind noch bis zum 15. April in der VHS-Galerie 2411 – montags bis freitags von 10 bis 20 Uhr sowie bei Veranstaltungen – zu besichtigen.