Dr. Manfred Moosauer ist gewiss dem ein oder anderen noch bekannt als engagierter Hausarzt und Internist am Frühlingsanger im Hasenbergl (32 Jahre lang!). Seitdem er sich zur Ruhe gesetzt hat, beschäftigt sich der umtriebige Pensionär mit seinem zweiten Steckenpferd: der Archäologie. Ein Gebiet, auf dem er schon wichtige Funde feiern konnte. Am Montag, den 20. November hielt er in der Stadtbibliothek im Kulturzentrum 2411 einen Vortrag mit dem Titel „Bernstorf – „Das Bayerische Troja“, ein Kultplatz, Wirtschafts- und Handelszentrum der europäischen Bronzezeit in Bayern vor 3500 Jahren“.
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Das Hasenbergl hat eine neue Zeitkapsel
Das ist vermutlich weltweit einzigartig: Nach 57 Jahren versenkte Münchens Alt-OB Hans Jochen Vogel nach einer kurzen Ansprache (trotz seines hohen Alters fast ganz im Stehen gehalten!) am Donnerstag, den 19. Oktober noch einmal eine Zeitkapsel fürs Hasenbergl in den Sockel der Pferdeskulptur vor dem Kulturzentrum 2411. Die alte „Blechbüchsn“, wie man sie damals nannte (O-Ton Vogel), war beim Abriss des maroden Ladenzentrums verloren gegangen. Hans-Jochen Vogel hatte sie am 25. Mai 1960, quasi als erste Amtshandlung als frisch gekürter Oberbürgermeister Münchens, in den Grundstein bei der Post auf dem Weg hoch zum Frühlingsanger versenkt. Die neue Zeitkapsel fürs Hasenbergl ist ein Projekt der Künstlerin Pia Lanzinger, die selbst am Hasenbergl aufgewachsen ist, inzwischen aber in Berlin lebt. Finanziert wurde die Kunst im öffentlichen Raum von Münchens Kulturreferat.
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Grabungen auf dem Gelände des ehemaligen KZ-Außenlagers Allach abgeschlossen
Dort wo heute die Siedlung Ludwigsfeld steht, befand sich während der Nazizeit zum Teil das KZ-Außenlager Allach. In diesem waren Häftlinge, Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene untergebracht, die für die Firma BMW und die Organisation Todt arbeiten mussten.
Aufgrund einer Vermutung, dass auf dem Gelände der Granatstr. 12 (Stichwort: Liebel-Gelände), dort wo der Autotandler seine Schrottautos abgestellt hatte, KZ-Häftlinge in Massengräbern verscharrt worden seien, wurde ab dem Frühjahr 2016 das Gesamtareal mit kontinuierlicher wissenschaftlicher Begleitung des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege vollflächig archäologisch untersucht. Die nun abgeschlossenen Grabungen haben diese Vermutung nicht bestätigt, allerdings viele interessante Gegenstände aus dem Lageralltag sowie zwölf Skelette zu Tage befördert.
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Weiß die Königskerze wie der folgende Winter wird?
Vor einem Jahr berichtete der Lokal-Anzeiger über eine für Mensch und Tier nicht ungefährliche Riesenpflanze mit großen weißen, weit sichtbaren Blütendolden mit dem Namen Riesenbärenklau oder Herkulesstaude. Sie wird bis zu 4 m hoch und breitet sich auf besten Standortbedingungen in der Feldmochinger Gemarkung aus. Im heutigen Artikel steht eine ebenfalls recht große Sommerpflanze namens „kleinblütige Königskerze“ (Verbaseum thapsus) im Mittelpunkt. Sie ist gesundheitlich unbedenklich und aus vielerlei Sicht sehr interessant.
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NS-Devotionalien auch in Feldmoching?
In den letzten Tagen wurde unter großer medialer Aufregung vom Fund von Wehrmachtsandenken, aber damit nicht zwangsläufig von NS-Devotionalien (zur Erinnerung: auch ein Widerstandskämpfer wie Oberst i. G. Claus Schenk Gf v. Stauffenberg war Offizier der deutschen Wehrmacht), in Bundeswehrkasernen berichtet (siehe u. a. Bericht in der Welt). Bei genauerem Hinsehen fällt auf, das es sich dabei zumeist um Stahlhelme oder Waffen aus dem ersten Drittel des letzten Jahrhunderts handelt.
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Was es mit den Straßennamen im Münchner Norden auf sich hat
Wer die Ausstellung im ehemaligen Feldmochinger Gemeindehaus über Straßennamen im Münchner Norden verpasst hat und wer schon immer wissen wollte, warum der Scheidplatz heißt, wie er heißt, und wem der Curt-Mezger-Platz, die Freud- oder die Witzlebenstr. beziehungsweise der Wintrichring ihre Namen verdanken, der sollte seine Schritte zur VHS-Galerie im 2. Stock des Kulturzentrums 2411 (Blodigstr. 4) lenken. Dort ist die Ausstellung „Straßennamen im Münchner Norden – Gedenken an Widerstandskämpfer“ ab sofort in erweiterter Form bis 7. April zu sehen.
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Zehentbauer-Haus muss nun einer Bankfiliale weichen
Nun scheint die charmante Zehentbauer-Villa schneller als gedacht dem Erdboden gleichgemacht zu werden. Zwar hatten sich schon die letzten Wochen die Zeichen gemehrt, dass das Haus an der Lerchenauer Str. bald abgerissen wird. Denn auf dem Grundstück des 1961 verstorbenen Krippenkünstlers an der Lerchenauer Str. stand ein Abbruchcontainer und Hausrat lag und liegt verteilt im Garten umher. Am vergangenen Freitag nun rückten die Abbruchleute dem Dach zu Leibe.
Offensichtlich hat die Stiftung der Raiffeisenbank München Nord, die das Grundstück im März 2014, kurz nach dem Tod von Gerhard Schramm – der Schwiegersohn von Otto Zehentbauer kümmerte sich jahrzehntelang liebevoll um das Haus –, vom Erben erworben hat, mittlerweile eine Baugenehmigung erhalten.
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Kameradschaftsverein wünscht baldige Verlegung des Denkmals
Bei unseren Berichten zur Gestaltung der künftigen Rad-/Gehwegunterführung in der Fasanerie haben wir bereits mehrmals darauf hingewiesen, dass dann das dortige Kriegerdenkmal weichen muss. Denn es fehlt schlicht der Platz dafür.
Auch wenn es wohl noch ein paar Jahre dauert, bis die Unterführung gebaut wird, beantragte der Sprecher des Heimat- und Kameradschaftsvereins Fasanerie-Nord – der Verein kümmert sich um das Denkmal – in der November-Sitzung des BA 24, dass das Gremium sich mit einem offiziellen Antrag beim Baureferat der Stadt für die Verlegung des Kriegerdenkmals stark machen möge. Und zwar entsprechend den Ausführungen des Referats vom 26. März 2009. Denn entgegen der früheren Zusage bietet die Stadt dem Verein nun als Ersatzgrundstück die Verkehrsinsel zwischen der Niederalteicher-/Leberblümchen-/Himmelschlüsselstr. an – was kein würdiger Rahmen für ein Ehrendenkmal sei, so Vereinsprecher Roland Nitter, das die Folgen der Kriege weltweit im Bewusstsein der Bevölkerung wachhalten wolle. 2009 noch hatte die Stadt dem Verein die städtische Grünfläche am Eck Feldmochinger Str./ Am Blütenanger angeboten.
Inzwischen ist dem Verein auch an einer zeitnahen Verlegung des Denkmals gelegen, da sich dieses auf einem Privatgrundstück befindet – die Deutsche Bahn hatte seinerzeit das Grundstück veräußert – und es immer wieder Reibereien mit dem Immobilienbesitzer gibt, der den Verein mit seinem Denkmal nur duldet.
Den Umzug des Denkmals, das seinerzeit die Vereinsmitglieder noch mit eigener Hände Arbeit errichteten, möge laut Sprecher Nitter die Stadt übernehmen. Die Vereinsmitglieder seien inzwischen 70 Jahre und älter und körperlich dazu nicht mehr in der Lage.
Woher kommt der Feldmochinger Christbaum?
Am Montag nach dem 1. Adventssonntag fragte ein junger Mann in der Kundenschlange vor dem Feldmochinger Postschalter, für alle Anwesenden recht gut hörbar, eine neben ihm stehende junge Frau danach, warum denn die Stadt München heuer keinen Christbaum auf dem hiesigen „Marienplatz“ mit den drei Denkmälern und dem Zwerglbrunnen aufgestellt habe. Wolle denn die Stadtverwaltung nun auch schon am Christbaum im nördlichen Stadtteil sparen, so der junge Mann.
Nachgang zu dieser kleinen Geschichte: Keiner der anstehenden Postkunden konnte ihm diese Frage beantworten. Hier besteht Erklärungsbedarf, so kurz vor Weihnachten, meint der Schreiber dieser Zeilen.
Beginnen wir mit der grundsätzlichen Frage: Also, in Feldmoching hat die Stadtverwaltung München noch nie, weder im Vorjahr noch in den zurückliegenden Jahrzehnten, einen Christbaum aufgestellt. Und zwar weder am „Marienplatz“ noch anderswo im Stadtbezirk. Dies trifft auch für den von vielen Bürgern so „liebgewonnenen“ Walter-Sedlmayr-Platz zu, wobei es hier allerdings eine andere Vorgeschichte gibt.
Immer wieder haben engagierte Feldmochinger, vornehmlich aus der Bauernschaft – so schon vor Jahrzehnten der einstige Ortsobmann Georg Angermeir (gestorben am 30. Mai 1986) –, mit den zuständigen Gremien beziehungsweise den Damen und Herren der Landeshauptstadt München darum gerungen, dass die Stadt nicht nur auf dem Münchner Marienplatz und auf anderen Münchner Plätzen Christbäume verschiedenster Größen aufstellt und mit Lichterkerzen beleuchtet, sondern dies ganz selbstverständlich auch auf dem Feldmochinger „Marienplatz“ zu einer Tradition werden lässt. Vergeblich. Dabei blieb es bis zum heutigen Tage.
Damals beschlossen Feldmochinger Bauern, künftig selbst Hand anzulegen. Denn auf den historischen und ortsbildprägenden „Marienplatz“ , in Sichtweite zur altehrwürdigen Kirche St. Peter und Paul mit ihrer viele Jahrhunderte alten Geschichte, gehört nun mal zur Advents- und Weihnachtszeit ein beleuchteter Christbaum, und zwar, wie es die Tradition verlangt, bis mindestens zum 6. Januar, dem heiligen Dreikönigstag.
Quasi seit Menschengedenken stellen nun alljährlich Mitglieder der Feldmochinger Bauernschaft einen Christbaum im Bereich der südlichen Spitze des Marienplatzes – direkt vor dem Zwerglbrunnen auf und schmücken ihn mit einer Lichterkette. In früheren Jahren spendeten Garten- beziehungsweise Grundbesitzer gern einen Baum für diesen „gemeinnützigen“ Zweck. Mittlerweile jedoch sind die Fichten aus den meisten Gärten verschwunden. Heute sind maximal noch Übergrößen im Angebot, die jedoch für diesen Standort nicht geeignet sind. Den diesjährigen Baum musste die Feldmochinger Bauernschaft bereits am Markt kaufen. Denn der Christbaum auf dem „Marienplatz“ darf nicht zu klein sein, aber auch nicht die drei Denkmäler total überragen und damit verdecken.
Alle Jahre jedoch gibt es Kritik: Der Baum sei zu klein oder zu groß, zu schief oder zu buschig … Dazu die Kritik an der Beleuchtung: Die einen finden, es seien viel zu viele Kerzen, für die anderen sind es zu wenige. Das erinnert daran, wie kritisch die MünchnerInnen alljährlich ihren großen Christbaum auf dem Marienplatz beäugen – vor allem die recht windigen Stangerl der letzten Jahre. Andererseits ist es doch schön, dass sich die Menschen bei aller vorweihnachtlichen Hektik für den Christbaum am Marienplatz Zeit nehmen!
Wann durfte der Baum erstmals erleuchtet werden?
Auch der Zeitpunkt, wann der Christbaum aufzustellen und zu beleuchten ist, war bereits in früheren Zeiten immer mal wieder Gegenstand von Streitereien. In München erstrahlen die öffentlichen Christbäume erstmals am Samstag vor dem 1. Advent. Dies wollte der frühere Ortspfarrer von St. Peter und Paul Toni Wolf (in Feldmoching vom 1. Mai 1984 bis zum 26. Juli 1996) – so ist es überliefert – für Feldmoching nicht gelten lassen. Ein Christbaum erstrahle in seinem festlichen Glanz erstmals zu Heiligabend, und nicht einen Tag früher, so der gestrenge Herr Pfarrer.
Dies wollten zahlreiche Feldmochinger BürgerInnen, vor allem die für den Baum verantwortlichen Bauern, überhaupt nicht einsehen. Also musste ein Kompromiss her, dem sich schließlich auch der Herr Pfarrer beugte. Seit damals wird der Baum alljährlich am Samstag vor dem 2. Adventssonntag aufgestellt und an diesem Abend erstmals erleuchtet. Damit war sichergestellt, dass zur früheren Nikolausfeier (und heutigen Adventsfeier) des Volkstrachtenvereins Riadastoana sowie zur Weihnachtsfeier der Feldmochinger Edelweißler, die in der Regel bereits am 1. oder spätestens am 2. Adventssonntag beim Kaiser stattfindet, auf dem „Marienplatz“ der Christbaum erstrahlt und die Menschen erfreut.
So war es – so ist es – und so soll es bleiben! Reinhard Krohn
Das Haus Knospenstr. 4 wird auch abgerissen
Schon wieder erwischt es eines der eh nur noch wenigen alten Häuser in Feldmoching: Dieses Mal das Haus Knospenstr. 4. Es wurde in den 1920er-Jahren errichtet (das Haus Knospenstr. 2 wurde zwischen 1912 und 1914 errichtet, es muss folglich etwas jünger sein), vermutlich schon von der Familie Heiß, die dort dann sehr lange wohnte. Damals reichte das Grundstück noch von der Knospenstr. bis zur Dülferstr., die schmucke Villa hatte also genügend Platz, um gut zu wirken.
Die Familie Heiß hatte drei Kinder, einen Sohn Fritz, der, so erinnert sich die Nachbarschaft, Medizin studiert hat, sowie zwei Töchter, von denen eine nach Amerika ging, während die Johanna im Lande blieb. Die Enkelkinder haben kürzlich an der Dülferstr. neu gebaut. Irgendwann wurde das Haus an der Knospenstr. an Familie Scheib verkauft. Frau Scheib war eine gebürtige Wolfgruber. Sohn Heinz und Tochter Edeltraud, so erinnert sich eine Nachbarin, wohnten lange Jahre zusammen in dem schmuck herausgeputzten Haus, oben Edeltraut mit Familie, im Parterre der Bruder. Offensichtlich sind sich die beiden Geschwister nun preislich nicht einig geworden, denn der Sohn hätte es gerne erhalten, so ist zu hören. So wurde das Grundstück an einen Investor verkauft, der nun das schöne, charmante Haus abreißen wird, um darauf zwei Einfamilienhäuser mit je zwei Garagen zu bauen. Das einst weitläufige Grundstück ist damit, wie bei so vielen Grundstücken in Feldmoching schon geschehen, kleinteilig parzelliert.