Noch ist Ausgabe 1 mit der Vorschau auf das, was uns 2020 erwartet, gar nicht ausgeliefert, da überholen uns schon mal wieder die Ereignisse. In dem Fall hat Stadtbaurätin Elisabeth Merk auf eine Anfrage zum Zeitplan für den Ausbau der Karlsfelder Str. in der Siedlung Ludwigsfeld geantwortet und hierbei einen Zeithorizont genannt, den ihre Stadtplaner offensichtlich nicht kannten oder uns nicht zu benennen trauten. Wie dem auch sei, die Stadtbaurätin rechnet damit, dass der direkte Durchstich der Karlsfelder Str. hin zur Dachauer Str. ca. 2024 fertig sein könnte. Die Ludwigsfelder, seit Jahren mit dem Durchgangsverkehr in der Kristallstr. gequält, werden es gerne hören.
Der vor vielen Jahren bereits beschlossene Ausbau mit Neutrassierung der Karlsfelder Str. im Bereich der Siedlung Ludwigsfeld scheiterte zunächst daran, dass ein Privatmann den nötigen Grund nicht hergeben wollte. Seine Erben sehen das nun offensichtlich nicht mehr so verbohrt. Dann tat sich die nächste Hürde in Form der alten Brücke über das Schwabenbächl auf, die inzwischen unter Denkmalschutz gestellt wurde.
In ihrem Antwortschreiben bestätigte Merk, dass der Rechtsstreit, der jahrelang den Ausbau der Karlsfelder Str. blockiert hat, in der Tat beigelegt ist. Und weiter: „Eine Einigung zeichnete sich bereits seit mehreren Monaten ab, nunmehr hat uns der anwaltschaftliche Vertreter der MAN informiert, dass die Vereinbarung auch formell abgeschlossen werden konnte. Hierdurch ist auf der privatrechtlichen Seite ausreichende Sicherheit geschaffen worden, dass nunmehr die weiteren erforderlichen Planungsschritte eingeleitet werden können.“
Und auch über den Standort der neuen Brücke (die denkmalgeschützte Brücke darf nicht ausgebaut werden) über das Schwabenbächl besteht laut Merk verwaltungsintern grundsätzlich Einigkeit. Die Querung des Schwabenbächls ist nunmehr ca. 40 m südlich der bisherigen Brücke vorgesehen. Da hier aber ein Eingriff in ein kartiertes Biotop vorliegt, sind noch die konkreten Auswirkungen und die damit verbundenen erforderlichen Maßnahmen abzustimmen. Dies soll im Rahmen eines vereinfachten Bebauungsplanverfahrens nach § 13 BauGB geschehen.
Grundsätzlich ist dieser Standort aber bereits mit der Unteren Naturschutzbehörde vorabgestimmt.
Merk rechnet damit, dass die naturschutzfachlichen Fragen im Jahr 2020 abschließend geklärt werden. Danach können die weiteren Verfahrensschritte wie die Bürgerbeteiligung und die Beteiligung der Behörden und Träger öffentlicher Belange eingeleitet werden. Parallel kann dann auch das Baureferat um die Durchführung der planungsvorbereitenden und der konkreten straßenplanerischen Schritte gebeten werden. Für die vorbereitenden und konkreten straßenplanerischen Verfahrensschritte sind etwa zwei Jahre zu veranschlagen.
Ein Parkhaus im Bereich der bestehenden Stellplatzanlage ist nicht mehr beabsichtigt, allerdings sind die bestehenden Stellplätze neu zu organisieren, um die künftige Trasse freizuhalten.
Die konkreten Bauarbeiten können grundsätzlich begonnen werden, wenn die vorhandenen Stellplätze auf MAN-Grund verlagert werden können. Damit ist aus heutiger Sicht für Ende 2022, Anfang 2023 zu rechnen. Da das Baureferat für die Baudurchführung ein bis eineinhalb Jahre veranschlagt, könnte die Umgehungsstraße für die Kristallstr. ca. 2024 fertiggestellt werden.
Gerd meint
Des einen Freud ist des anderen Leid!
Das Leid der Ludwigsfelder durch die bisherige Verkehrsführung kann ich gut nachvollziehen. Durch den Ausbau der Karlsfelder Straße wird der Verkehr in Richtung Feldmoching deutlich erleichtert, was zu einer weiteren spürbaren Zunahme des Verkehrs führen wird. Dann schlängeln sich halt noch mehr Autos durch die Feldmochinger 30er-Zonen zur Unterführung in der Dülferstr.
Wann schafft es die Stadtverwaltung endlich, ein ganzheitliches Verkehrskonzept aufzustellen und dann auch zu realisieren? Ich denke, das werden wir alle nicht mehr erleben.
Hans Dampf meint
Dass der Verkehr in Feldmoching zunehmen wird, davon können wir ausgehen.
Hoffentlich bekommen wir dann zumindest in Feldmoching ein paar Ampeln und Zebrastreifen in der Karlsfelder Straße. Bereits jetzt kann man diese Straße in der Rush Hour fast nicht mehr gefahrlos überqueren.
Erst gestern gab es wieder einen Unfall Ecke Grashofstraße. Aber anscheinend reicht ein Unfall pro Monat nicht aus, um hier etwas zu unternehmen. Es muss wohl erst jemand ernsthaft zu Schaden kommen, bevor etwas passiert.
ReinhardKrohn meint
Die Gründe für die bisherige Verhinderung einer Neutrassierung der Karlsfelder Straße seien nun beseitigt, wie wir es schon im Herbst 2019 hören durften. Auch der Standort einer neuen Brück sei ja bereits seit einiger Zeit beschlossen. Auch über die naturschutzfachlichen Fragen dürfte, wie es zu verstehen ist, grundsätzliche Einigung bestehen. Warum braucht man dann noch für diese Thema das Jahr 2020? Und braucht man denn wirklich bis zu weitere drei Jahre, um die Verlegung der PKW-Stellplätze bei der MAN zu regeln, um die vorgesehene Trasse frei zu bekommen? Wenn in der amtlichen Vorschau die Fertigstellung der dringend erwarteten neuen Trasse der Karlsfelder Straße in das Jahr 2024 datiert ist, dann kann dies durchaus auch bis Ende 2024 heißen. So gesehen wird sich die jahrelange (besser jahrzehntlange) Wartezeit auf eine Neutrassierung der Karlsfelder Straße und damit auf die Entlastung der Siedlung Ludwiwgsfeld um weitere fünf Jahre verlängern. Diese unverständliche Planung legt mir den Verdacht einer zeitlichen Verschleppung nahe. Andererseits gilt die amtliche Zusage, dass mit den Baumaßnahmen in Ludwigsfeld erst dann begonnen werden dürfe, wenn die Neutrassierung der Karlsfelder Straße vollenet sei.