Die Mittagsbetreuung der Grundschule Lerchenauer Str. in Feldmoching sucht ab dem nächsten Schuljahr zwei herzliche und engagierte BetreuerInnen. Pädagogische Ausbildung ist erwünscht, aber nicht erforderlich. Zu den Tätigkeiten gehören Hausaufgabenbetreuung, Freizeitaktivitäten wie Spielen und Basteln. Wichtig sind uns ein offenes Herz und Einfühlungsvermögen für unsere Kinder. Wir bieten ein ehrliches Miteinander und eine faire Bezahlung. Urlaub gemäß dem bayerischen Ferienkalender. Arbeitszeiten: täglich an 5 Tagen pro Woche ab 11:15 bis 15:30. Sehr gute Kenntnisse der deutschen Sprache in Wort und Schrift. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme: mob. 0179 / 675 21 89 (Ludmila Buris).
Grundschule an der Paulckestr. erhält Ganztagesbetrieb
Im Rahmen der sogenannten Interessenbekundungsverfahren für das Angebot der offenen Ganztagesschulen ist auch der Antrag der Grundschule an der Paulckestr. am Hasenbergl ab dem Schuljahr 2016/2017 durch die Schulverwaltung genehmigt worden.
Damit können neben den rund 120 Grund- und Förderschulen, die bereits im Schuljahr 2015/2016 im Rahmen einer Pilotphase begonnen haben, an rund 350 weiteren Schulen offene Ganztagesangebote für SchülerInnen im Grundschulalter eingerichtet werden.
Die Grundschule an der Paulckestr. hat für dieses Angebot einen entsprechenden Bedarf seitens der Familien feststellen können, deshalb, so der örtliche Stimmkreisabgeordnete Joachim Unterländer, ist dies ein guter Weg. Dazu Unterländer: „Es ist sicherlich auch notwendig, dass im Münchner Norden neben den schon vorhandenen Angeboten weitere Plätze für den Ganztagesbetrieb und entsprechende Kooperationsprojekte mit den Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen ausgebaut werden.“
Grüne wollen Hartelholz unangetastet wissen
Die Position von Bündnis 90 / Die Grünen im Stadtrat wie in den Bezirksausschüssen ist eindeutig: kein Anschluss der Schleißheimer Str. an die A99. Durch den Bau des Tunnels würde wertvolles FFH-Gebiet zerstört und damit letztlich auch den Menschen im Münchner Norden die gesunde Lebensgrundlage entzogen werden, weil der Wald eine wichtige Klimafunktion ausübe. So die Argumentation der Grünen. Bei einem gemeinsamen Spaziergang durchs Hartelholz und das Naturschutzgebiet Panzerwiese wollten sich (Lokal-)Politiker, Naturschützer, ein Vertreter der Unteren Naturschutzbehörde und Bürger am Montag, den 18. Juli selbst ein Bild von der möglichen Zerstörung durch den angedachten Tunnelbau machen.
Der Ortsverband Nord der Grünen hatte im Vorfeld des Spaziergangs schon in etwa die mögliche Trasse markiert, damit sich die Flaneure ein besseres Bild von der Situation machen konnten. Bis dato ist der Trassenverlauf zwar nicht festgelegt, vermutlich dürfte er aber sehr knapp neben den Punkthochhäusern an der Thelottstr. vorbeiführen, um den Eingriff ins FFH-Gebiet möglichst gering zu halten, so wurde an diesem späteren Nachmittag gemutmaßt.
22 m soll der geplante zweispurige Autobahnzubringer (samt gefordertem Standstreifen) breit sein. Dazu kommt der Platz fürs schwere Gerät, denn aus Kostengründen soll der Tunnel in offener Bauweise und nicht in Bergbauweise per Vortrieb erstellt werden. Der betroffene Waldbereich müsste dann komplett gerodet werden und bis der Waldabschnitt dann wieder so ist, wie er jetzt ist, werden Jahrzehnte vergehen.
Der Intention, den Eingriff ins FFH-Gebiet möglichst gering zu halten, dürfte auch die Tatsache geschuldet sein, dass das Planungsreferat lediglich einen Halbanschluss gen Westen vorsieht. Ein Vollanschluss, also auch die Auf/Abfahrtsmöglichkeit gen Osten, wie ihn die CSU möchte, würde deutlich mehr Fläche verbrauchen, erläuterte OV-Sprecher Jürgen Trepohl. Zu sehen sei das etwa beim neuen Anschluss Aschheim/Ismaning.
Aus Kostengründen soll der Tunnel nur zweispurig werden
Den Spekulationen über einen kurzen Tunnel oder gar eine oberirdische Anbindung der Schleißheimer Str. an die A99, wie sie an diesem Abend auch angestellt wurden, wollen wir hier nicht nachgehen, da Grünen-Stadtrat Paul Bickelbacher versicherte, dass man im Stadtrat wirklich nur die 3 km lange Tunnellösung diskutiere, wobei ihm immer noch unklar sei, warum diese Röhre, doppelt so lange wie der Richard-Strauss-Tunnel, nur halb so viel kosten solle wie dieser. Dass der Autobahnzubringer nur zweispurig geplant sei – und damit nichts bringe, wie viele Teilnehmer des Spaziergangs meinten –, hat laut Bickelbacher zwei Gründe: die Kosten und dass man meint, eine zweispurige Straße durch das U-Bahn-Sperrengeschoss Dülferstr. legen zu können, während eine vierspurige Straße unterhalb des Einkaufszentrums Mira gelegt werden müsste, auf dass es aus dieser Tiefe keine Anbindung an die Dülfer- und/oder Neuherbergstr. geben könnte, was etliche Anwesende auch wieder blöd fanden, weil sie dann von dem Autobahnzubringer gar nichts hätten und wieder zur Ingolstädter Str. fahren müssten. Anwohner der Ingolstädter Str. dagegen fanden die Grünen-Idee, ganz auf den Tunnel zu verzichten, auch keine Lösung für sich (dasselbe gilt für Feldmoching) und plädierten für eine gerechte Verteilung der Lasten. Fazit: Man fand bei diesem Spaziergang also nicht nur wilde Orchideen und lauschte dem Gezwitscher des Grünspechts, sondern tauschte auch durchaus konträre Standpunkte aus.
Die Grünen-Argumente gegen den Tunnel Schleißheimer Str.
Eine neue Straße ziehe nur noch mehr Verkehr an („wer Straßen baut, wird Verkehr ernten“), der Tunnel sei eine reine Baumaßnahme für Pendler, aber nicht für München, so war zu hören. Der Tunnel halte zwar den Lärm fern von den Anwohnern, aber irgendwo müssten ja die Abgase hin. Ferner sei er ein weites Einfallstor für den Verkehr von außen, vor allem wenn man bedenke, dass die neuen Bewohner von Freiham künftig schnell auf die A99 fahren werden, wenn man bedenke, dass die A92 zum Flughafen ausgebaut wird und wenn man bedenke, was noch so im Bundesverkehrswegeplan stehe, etwa ein dritter Allacher Tunnel. 5.000 Bäume fielen jährlich in München den Bebauungsplänen zum Opfer, da solle nicht auch noch das FFH-Gebiet Hartelholz angetastet werden, wiewohl einige der rund 40 Spaziergänger meinten, der Wald werde eh schon intensiv mit schwerem Gerät fortwirtschaftlich genutzt (Fällen von großen Kiefern und alten Eichen) und man sehe kaum einen alten, wertvollen Baumbestand auf der möglichen Trasse.
Die „grünen“ Alternativen zur Tunnellösung
Ein FFH-Gebiet ist besonders geschützt und darf wirklich nur dann angetastet werden, wenn es alternativlos ist. Doch die Grünen sehen durchaus Alternativen. Die Stadt habe immer gesagt, das FIZ Future, der Ausbau von BMW um bis zu 15.000 Arbeitsplätze, gehe auch ohne die von BMW gewünschte Autobahnanbindung, erklärte Stadtrat Bickelbacher und OV-Sprecher Jürgen Trepohl ergänzte, es fehlten im Münchner Norden nicht Autobahnanschlüsse, sondern Tangentialen im Netz des Öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV), etwa vom Hasenbergl nach Fröttmaning. Er plädierte ferner für die Aktivierung des Nordrings und des Gütergleises an der Berberitzenstr. für den Personenverkehr, auf dass darüber beispielsweise ein Zug von Freising direkt bis vors Eingangstor von BMW fahren könne. Statt das Geld in einen langen Tunnel zu versenken, so das Credo der Grünen, sollte man es lieber für Verbesserungen im ÖPNV (und für Lärmschutz der Bahnanwohner) ausgeben.
Wie heikel eine mögliche A99-Anbindung durch dass FFH-Gebiet ist, zeigt sich auch daran, dass der Bund Naturschutz schon angekündigt hat, dagegen gegebenenfalls vor dem Europäischen Gerichtshof zu klagen. Das dürfte jede Bauaktivität auf Jahre hinaus verzögern.
Skizze: OV Nord Bündnis 90 / Die Grünen
Altes Wegkreuz am Gottesackerweg neu aufgefrischt
2008 haben wir in einer mehrteiligen Serie sämtliche Weg-, Feld- und Hauskreuze in und um Feldmoching vorgestellt. Darunter war auch das von zwei riesigen Eschen eingerahmte Wegkreuz am Gottesackerweg hinter dem Feldmochinger Hof. Obwohl wir damals viele Anwohner und ältere Feldmochinger befragten – keiner wusste, wer dieses Zeichen des Glaubens wann aufgestellt hat. In den letzten Monaten wurde das alte Wegkreuz umfangreich saniert, neu aufgestellt und am Dienstag, den 12. Juli feierlich gesegnet. Zumindest das Alter des Wegkreuzes lässt sich nun genauer bestimmen: 125 Jahre ist es in etwa alt.
Wer dieses Kreuz einst aufgestellt hat, ist nicht mehr zu ermitteln. Da es hinter dem Feldmochinger Hof steht, ist anzunehmen, dass die Familie Westermaier, die hier bis 1938 den „Rothschuster“-Bauernhof betrieb, das Kreuz auf ihren Fluren errichtet hatte. Heute gehört das kleine Flurstück mit dem Kreuz jedenfalls der Feldmochinger Flurbereinigung und nicht der Raiffeisenbank München-Nord, dem Besitzer des Feldmochinger Hofs. Nachdem die Besitzverhältnisse geklärt waren, gab ein Mann den Anstoß zur Erneuerung des Wegkreuzes, der mit Feldmoching eigentlich wenig mehr zu tun hat: Werner Lawes, der inzwischen pensionierte Vorstand der Raiffeisenbank München-Nord.
Angeregt, aufgegriffen, umgesetzt: Das alte Kreuz wurde entfernt, zerlegt und der rund 35 kg schwere Korpus aus massivem Gusseisen zunächst zur Firma Kiesmüller zum Sandstrahlen gegeben. Dort wurden auch die Poren, die sich im Laufe der Jahre geöffnet hatten, geglättet und mit Epoxidharz verschlossen. So auf Vordermann gebracht, kam der Korpus zu Fassmaler Norbert Kofler, der dem Jesus letztlich wieder sein schönes Aussehen verlieh. Unterdessen hatte die Zimmerei Maximilian Weber ein neues Holzmarterl gefertigt und Michael Konsek von „Die Dachlatte“ spenglerte, damit das Holzmarterl bei dem vielen Regen nicht gleich morsch wird, eine Verkleidung. Die Gärtnerei Klinger hatte zur Einweihungsfeier schöne Blumen zu Füßen des Marterl gestellt und bezahlt hat die Wegkreuzerneuerung beziehungsweise Sanierung, das wollen wir an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen, die Stiftung der Raiffeisenbank München-Nord, auf dass bei der feierlichen Segnung am frühen Dienstagabend nicht nur Bankmitarbeiter der Feldmochinger Filiale anwesend waren sowie Werner Lawes, sondern auch die beiden Bank- und Stiftungsvorstände, Peter Reischmann und Sebastian Dienelt.
Wegkreuze sind Symbole eines tiefverwurzelten Glaubens
Pfarrer Johannes Kurzydem ging in seiner Ansprache nicht nur auf die Bedeutung der Wegkreuze, gestiftet von guten Christen, ein, die an Kreuzungen oder am Wegesrand Wanderern den Weg zeigen. Marterl wurden auch aufgestellt an Stellen, wo ein Unfall oder ein Mordfall geschah. Und Wegkreuze sind Haltepunkte bei Flurprozessionen. Das Kreuz symbolisiert die verzeihende und barmherzige Liebe Jesu, stellt es doch die Verbindung her zwischen dem Irdischen (waagrechte Kreuzachse) und dem Göttlichen (senkrechte Achse).
Kreuze kennt man schon 2000 v. Chr. als magische Glücksbringer, als Zeichen des Lebens, der Sonne und der (Ohn-)Macht, aber erst seit Kaiser Konstantin im 4. Jahrhundert wird das Kreuz Christi als zentrales Element des christlichen Glaubens verehrt.
Das Segnen des neuen/alten Kreuzes mit Weihwasser konnte der Herr Pfarrer dann zügiger gestalten, da ihm Petrus von oben mit dem nächsten Regenguss zu Hilfe kam, auf dass alle wieder schleunigst die Schirme öffneten. Nur der Feldmochinger Männergesangverein unter Chorleiter Norbert Thoma trotzte mannhaft den Unbilden – zumindest während des Vortrags blieben die Schirme geschlossen!
Ein Aquarell gibt Aufschluss über das Alter des Wegkreuzes
Aber wie kommt man nun darauf, dass das Kreuz vor rund 125 Jahren aufgestellt wurde? Dazu Martin Angermeir: „Es gab in der Familie Angermeir ein altes Foto, das die kleine Therese Angermeir, verheiratete Griesmeier, an der Hand der Großmutter Anna Angermeir zeigte, aufgenommen just am Gottesackerweg neben dem Wegkreuz. Therese, 1930 geboren, war damals fünf bis sechs Jahre alt, Anna starb 1940. Das Foto muss also um 1935/36 entstanden sein.“ Schon damals war das Marterl von zwei Eschen umrahmt, die ob ihrer Größe etwa 40 bis 50 Jahre gewesen sein dürften, selbige Eschen, die heute gewaltig in den Himmel ragen. Leider ist das Foto, unauffindbar – doch Schulleiter und Studienprofessor Michael Hirblinger (geb. 1876, seit 1925 an der Feldmochinger Volksschule tätig) verewigte die idyllische Szene 1953 in einem Aquarell, das zufällig im Besitz einer Tante wieder auftauchte.
Impressionen von der Kreuzsegnung
Bürgerverein Lerchenau macht sich für ortsbildprägende Buche stark
An der Ebereschenstr. 55 soll ein altes Haus vier neuen Stadthäusern samt je einer Duplex-Garage weichen. Dabei steht einer Duplex-Garage eine große alte Buche, die an die 200 Jahre alt sein soll, im Wege. Der Bauherr hat deshalb die Fällung beantragt, der der BA 24 auf der letzten Sitzung auch zustimmte. Wenngleich der Baum gewiss nicht so viele Jahre hat kommen und gehen sehen, ortsbildprägend ist er in jedem Fall. Daher möchte ihn der Lerchenauer Bürgerverein erhalten wissen und die Duplex-Garage anders platziert sehen. Zur Erinnerung: Beim alten Heitzmannhof plante seinerzeit Alois Franke die Häuser samt Tiefgarage ebenfalls so, dass die 80 bis 100 Jahre Esche erhalten bleiben konnte!
Auf der öffentlichen Sitzung des Bezirksausschusses 24 am 27. Juli im Pfarrsaal von St. Christoph war diesbezüglich zu erfahren, dass die Untere Naturschutzbehörde nun direkt vor Ort den Baum auf seine Vitalität überprüfen will. Offensichtlich hatten die Experten, so Auerbach, via Google Earth zahlreiche Verkahlungen bei dem Baum ausgemacht. Sei er nicht kerngesund, so BA-24-Chef Markus Auerbach, sei sein Schicksal wohl besiegelt. Denn einem privaten Bauherrn könne aus Kostengründen nicht zugemutet werden, erläuterte Gabi Meissner, Vorsitzende des Unterausschusses Planung, Verkehr, Umwelt, für einen Wurzelschutz während der Bauzeit zu sorgen.
Verabschiedung von Max Altmann vom Pfarrverband Fasanerie/Feldmoching
Im Festgottesdienst zum Patrozinium von St. Christoph mit anschließendem Pfarrfest am Sonntag, den 24. Juli verabschiedete sich Pastoralreferent Max Altmann nach vier Jahren von den drei Gemeinden im Pfarrverband Fasanerie/Feldmoching. Seine Anstellung nach der ersten Aussendung im Jahre 2012 war ausgelaufen. Nach seinem Weggang wird Altmann auf seinem beruflicher Werdegang vor neue Herausforderungen gestellt.
Der Festgottesdienst in der sehr gut gefüllten katholischen Kirche am Blütenanger zum Patrozinium des heiligen Christophorus begann in Stille und Trauer um die vielen Opfer des Anschlags am 22. Juli im benachbarten OEZ mit dem Gebet durch Pfarrer Johannes Kurzydem für die Toten und deren Angehörige und für die Verletzten. Erst nach diesem stillen Akt der Trauer begann das Kirchenfest, begleitet vom Kirchenchor mit Solisten und Orchester unter der Leitung von Kirchenmusiker Georg Kläne mit der Messe „Missa brevis in F“, auch genannt die Jugendmesse von Joseph Haydn.
Wie hätte Pfarrer Kurzydem den zahlreichen Kirchengästen das Wirken des Kirchenpatrons von St. Christoph rein optisch besser demonstrieren können als mit einem kleinen Mädl auf seinem Arm, das sich ihm, während er die vor dem Altar aufgestellte Statue des Christophorus herumzeigte, im Altarraum näherte.
Die gesamte Abschiedszeremonie für den scheidenden Max Altmann verdeutlichte anschaulich seine hohe Wertschätzung in den Gemeinden des Pfarrverbands. Die Diakone Georg Hetterich und Dieter Wirth, danach die Gemeindereferentinnen Emese Agócs und Susanne Kaupe würdigten und dankten ihrem pastoralen Kollegen mit kleinen symbolischen Geschenken. Gefolgt von Pfarrvikar Martin Schubert, den Ministranten und einer Vertretung der Kirchenjugend. Dem schloss sich Vikarin Sophie Schuster für die evangelische Gemeinde Kapernaum mit verbindlichen Worten an. Schließlich überreichte Pfarrer Kurzydem Max Altmann zum Gedenken an seine hiesige Zeit mit herzlichen Worten des Abschieds eine kleine Holzfigur des Christophorus.
Ein noch junges Berufsbild in der christlichen Kirche
Max Altmann wechselte im Mai 2012 als junger Pastoralassistent nach zwei Jahren im Dienste des Pfarrverbands St. Clemens – St. Vinzenz in Neuhausen zum gerade neu gegründeten Pfarrverband Fasanerie/Feldmoching. Er hatte somit bereits einige persönliche Erfahrungen und Eindrücke von der Arbeit in einem Pfarrverband sammeln können. Seine Aussendung durch das Ordinariat in den Münchner Norden kam ihm ganz recht, so konnte seine Familie in Neuhausen wohnen bleiben und sich einen Umzug ersparen.
Die Bilanz seines Wirkens und seiner Erfahrungen nach vier Jahren im Pfarrverband Fasanerie/Feldmoching empfindet Altmann sehr positiv mit einem nachhaltigen Wert für seinen weiteren Weg. Nicht nur das stets kollegiale Pastoralteam, die Ministranten und alle Frauen und Männer in Diensten des Pfarrverbands wird er gern in Erinnerung halten, sondern auch die nach seinen gesammelten Eindrücken und Erfahrungen interessante und zugleich gute Mischung der drei im Pfarrverband zusammengeschlossenen Gemeinden Fasanerie, Feldmoching und Lerchenauer See, die sich in ihren jeweiligen Unterschiedlichkeiten aus seiner Sicht ideal ergänzen. Jede der drei Gemeinden sei heute geprägt durch ihre ganz besonderen Sozialstrukturen, etwa durch den Zuzug junger Familien mit Kindern, teils auch mit mehrerer Kindern – sogar in ihr eigenes Häuschen im Grünen. Oder eher mehr ältere Menschen, die schon lange Jahre in ihrer Wohnung am Ort leben – jedoch bedauern, dass häufig die Kinder an einen anderen Ort gezogen sind oder ziehen mussten. Und dann wieder eine altersmäßig mehr gemischte Bevölkerung mit einer recht großen ländlichen Stammbevölkerung mit teilweise weit zurück reichenden Familientraditionen im Ort. Gerade diese Unterschiede haben seine pastorale Arbeit, so Altmann, interessant, lehrreich und herausfordernd gestaltet.
Seine Schwerpunkte sah er in der Seelsorge und Jugendarbeit
Seine Arbeitsschwerpunkte in den Gemeinden des Pfarrverbands sah Altmann in den weiten Bereichen der Seelsorge und in der Kinder- und Jugendarbeit beziehungsweise in der Arbeit mit den Ministranten. Mit Freude denke er zurück an das Zeltlager im Sommer 2015 mit immerhin 50 Kindern und vielen mitgefahrenen Eltern in der Nähe von Freising. Diese Erlebnisse werde er nicht vergessen, so Altmann. In Gottesdiensten überraschte Altmann seine Zuhörer immer wieder gern mit alltäglichen Gegenständen als Attribute für seine Predigttexte, etwa einem klingelnden Handy oder einer vermeintlich vollen Bierflasche (die sich dann aber doch als leer erwies), mit denen er sich bei Jung und Alt anschaulich und einfach verständlich machte.
Ein Pastoralreferent beziehungsweise eine Pastoralreferentin (für Frauen und Männer gleichermaßen) gehört übrigens nicht dem Klerus (Priester) an, obwohl er/sie ein volles Theologiestudium und weitere aufbauende Ausbildungen erfolgreich absolviert hat. Er/sie ist Laie, kommt also aus der Mitte der Gemeinde. Diesen Beruf gibt es überhaupt erst seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil, das Papst Johannes XXIII. (vom Volk der „gute Papst“ genannt) am 11. Oktober 1962 eröffnete und das erst am 8. Dezember 1965 endete. Grundlage dieser Beschlüsse war die Stärkung der Laienarbeit in der katholischen Kirche, wozu man neue Laienberufe wie den des Pfarrreferenten für Frauen und Männer gleichermaßen schuf.
Neue Herausforderungen warten
Max Altmann wird nun ein Jahr lang wieder zu seiner akademischen Arbeit zurückkehren. Dabei wird er an den Abschluss seines fünfjährigen Vollstudiums der katholischen Theologie mit dem „Magister der Theologie“ (bis 2012 endete das Studium mit dem Diplom-Theologen) an der LMU – darunter ein Semester in Brixen – im Jahre 2010 anschließen und sich mit seiner Promotionsarbeit auf den Abschluss zum Doktor der Theologie, Fachbereich Fundamentaltheologie, vorbereiten.
In seinen Dankes- und zugleich Abschiedsworten am Patroziniumssonntag verwies Altmann besonders darauf, wie sehr er sich in den drei Gemeinden des Pfarrverbands Fasanerie/Feldmoching wohl und herzlich aufgenommen gefühlt hatte. Er verlasse seine Gemeinden schweren Herzens und wünsche allen Menschen, mit denen er in den zurückliegenden Jahren zusammenarbeiten durfte, weitere gute und erfüllte Jahre.
Möge ihm auf seinem weiteren Weg das wertvolle Gefühl der beruflichen Erfüllung im Dienste seiner Kirche stets neu begegnen und über die folgenden Jahrzehnte seines Schaffens für Gott und die Menschen erhalten bleiben.
Impressionen von der Verabschiedung
Blitzeinschlag verursacht Dachstuhlbrand in der Fasanerie
Beim gestrigen Gewitter kam es am Nachmittag gegen 16.30 Uhr zu einem Blitzeinschlag in einem Einfamilienhaus in der Schneeglöckchenstr. Eine 27-jährige Studentin, die im Haus war, hörte einen sehr lauten Knall und die Sicherungen des Hauses lösten aus. Sie machte einen Rundgang um das Haus und entdeckte dabei, wie Rauch aus dem Hausdach aufstieg. Daraufhin alarmierte sie die Feuerwehr, die den Brand im Dachstuhl löschte. Dieser wurde durch das Feuer massiv beschädigt. Es wurde niemand verletzt. Der Sachschaden beläuft sich auf mindestens 100.000 Euro.
Mittelschule PCB-belastet – und nichts wird getan
Eigentlich ist es unvorstellbar: Seit über zwei Jahrzehnten ist es bekannt und aktenkundig, dass die Eduard-Spranger-Schule am Hasenbergl Süd mit PCB belastet ist. Geschehen ist seitdem: nichts! Noch nicht einmal der in der PCB-Richtlinie von 1994 vorgegebene Vorsorge- und Zielwert, der als „langfristig tolerabel“ gilt, wird erreicht. Das belegen sporadische Messungen zur PCB-Raumluftkonzentration. Laut Referat für Bildung und Sport (RBS) wird sich an dieser Situation auch bis mindestens 2020 nichts ändern. Frühestens dann soll die Schule abgerissen und neu aufgebaut werden. Eltern und Lehrer wollen sich aber nicht länger vertrösten lassen. Sie wünschen endlich Abhilfe, wie sie auf der letzten Sitzung des Bezirksausschusses 24 verkündeten.
In Wikipedia ist zum Thema PCB Folgendes nachzulesen: „Polychlorierte Biphenyle (PCB) sind giftige und krebsauslösende organische Chlorverbindungen, die bis in die 1980er-Jahre vor allem in Transformatoren, elektrischen Kondensatoren, in Hydraulikanlagen als Hydraulikflüssigkeit sowie als Weichmacher in Lacken, Dichtungsmassen, Isoliermitteln und Kunststoffen verwendet wurden. PCB zählen inzwischen zu den zwölf als dreckiges Dutzend bekannten organischen Giftstoffen, welche durch die Stockholmer Konvention vom 22. Mai 2001 weltweit verboten wurden.“
Das PCB steckt im Fugendichtungsmaterial
In der Eduard-Spranger-Schule steckt das PCB im Fugendichtungsmaterial, denn die Schule wurde 1966/67 (erweitert bereits 1969/70) nach den Regeln der damaligen Baukunst aus Fertigbetonteilen erbaut, welche mit dem PCB-verseuchten Dichtungsmaterial verfugt wurden. Sporadische Raumluftmessungen ergeben seit Jahren ein relativ konstantes Bild: Die PCB-Konzentration liegt in den gemessenen Klassenzimmern zwischen 1510 und 970 ng pro m3. Und besonders „dicke Luft“ herrscht im Rektorat, wo 2011 eine PCB-Konzentration von 2160 und 2014 ein Wert von 2505 ng pro m3 Raumluft gemessen wurde.
Die PCB-Richtlinie sieht Raumluftkonzentrationen unter 300 ng PCB/m3 Luft als langfristig tolerabel an. Bei Raumluftkonzentrationen zwischen 300 und 3.000 ng PCB/m3 Luft wird empfohlen, „die Quelle der Raumluftverunreinigung aufzuspüren und nach Möglichkeit unter Beachtung der Verhältnismäßigkeit zu beseitigen oder zumindest eine Verminderung der PCB-Konzentration (z. B. durch regelmäßiges Lüften sowie gründliche Reinigung und Entstaubung der Räume) anzustreben.
Bei mehr als 3.000 ng PCB/m3 Luft sollten, so steht es in der Richtlinie, „unverzüglich Maßnahmen zur Verringerung der Raumluftkonzentration von PCB“ ergriffen werden. Die Sanierungsmaßnahmen müssten geeignet sein, die PCB-Aufnahme wirksam zu vermindern. Der Sanierungsleitwert liegt bei weniger als 300 ng PCB/m3 Luft.
Eine Sanierung ist unmöglich, weil unwirtschaftlich
Da die Eduard-Spranger-Schule seinerzeit sehr weitläufig gebaut wurde, ist aufgrund der Länge der Fugenmasse eine Sanierung nicht möglich. Sagen die Sachverständigen in einer jüngst fertiggestellten Machbarkeitsstudie. Sagte am Dienstag, den 28. Juni zur BA-24-Sitzung auch Thomas Gerbet, beim RBS Teamleiter Zentrales Immobilienmanagement und mit dem Objekt betraut. Bleibt allein ein Neubau. Doch der dauert.
Beschleunigen lässt sich nach Gerbets Auskunft der nicht, da das Vorhaben mit Kindertagesstätte, Grund- und Mittelschule recht komplex sei (wohin mit den Kindern in der Bauphase?) und beim Neubau auch stadtgestalterische Überlegungen anzustellen seien. Vom Planungsvorlauf, den Regularien, dem Genehmigungsprozedere, den Ausschreibungsfristen … gar nicht zu reden. Und natürlich muss auch das liebe Geld (Gerbet veranschlagt 50 Mio. Euro und mehr) im Rahmen der zweiten Schulbauoffensive der Landeshauptstadt da sein. Nach Gerbets Einschätzung kann frühestens 2019 mit dem Bau begonnen werden, in der „Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung für Grundschulen, Mittelschulen und Förderzentren – aktualisierte Datenblätter“ steht gar: „ab 2020“.(Wobei man nach dieser Aufstellung schon ab 2019 mit deutlich steigenden Schülerzahlen wegen des Neubaugebiets Ratoldstr. rechnet!)
Immerhin versicherte Gerbet den BA-Mitgliedern, den anwesenden Lehrerinnen wie dem Elternbeiratsvorsitzenden, dass das Projekt „eine gewisse Priorität“ genieße, auch wenn die Stadt vor der Herkulesaufgabe stehe, ob des Bevölkerungsanstiegs viele alte Schulgebäude sanieren und neue Schulen bauen zu müssen. In der Zwischenzeit könne die Eduard-Spranger-Schule nun mal, wie auch die Experten im Referat für Gesundheit und Umwelt bestätigten, voll umfänglich genutzt werden. Und aus arbeitsrechtlicher Sicht gebe es gegenüber der Lehrerschaft ebenfalls keinen Handlungsbedarf – man habe die Messergebnisse den Lehrern stets erläutert, so Gerbet.
Lehrer und Eltern wollen sich nicht länger vertrösten lassen
Zwei junge Lehrerinnen, die auf der BA-Sitzung anwesend waren, wiesen darauf hin, dass die Kinder in den Räumen ja auch spielten und essen und überhaupt die Schule in einem unfassbaren Zustand sei: In der Turnhalle dürfe man keine Ballsportarten mehr machen, weil die Decke drohe herunterzukommen; Tafeln seien schon von der Wand gefallen und laut Elternbeiratsvorsitzendem stehen Heizungsrohre unter Strom, auf dass vor einigen Wochen ein Kind, das versehentlich eines der Rohre berührt habe, in Ohnmacht gefallen sei.
Vor allem aber ärgert die Lehrerinnen, dass sie Tag um Tag, Jahr um Jahr der PCB-Gefahr ausgesetzt sind, während beispielsweise die Mittelschule Dachau-Süd – ein Bau von 1970 und gleichfalls PCB-belastet – zügig saniert und der Schulbetrieb dazu ab Herbst übergangsweise komplett ausgelagert wird. (Dachaus OB Florian Hartmann meinte, dass man die Werte von bis zu 500 ng „auf Dauer nicht hinnehmen“ wolle. München ist da offensichtlich viel toleranter.)
Nach all den Jahren des Nichtstuns seitens städtischer Stellen ist eine inzwischen informiertere und engagiertere Elternschaft nicht mehr bereit, sich ständig vertrösten zu lassen. Jedenfalls kündigte der Elternbeiratsvorsitzende der Eduard-Spranger-Mittelschule in der BA-Sitzung schon mal an: „Wir Eltern gehen bis Ende Juli den feinen politischen Weg, gemeinsam und konstruktiv. Dann werden wir definitiv andere Mittel einsetzen.“ Welche das sein werden – da wollte er auch auf Nachfrage sich nicht in die Karten sehen lassen. Bei drei älteren Lehrerinnen, die seit über 20 Jahren an der Schule arbeiten, hat ein Bluttest jedenfalls eine PCB-Belastung ergeben.
BA spricht sich für eine Verlagerung der Schule aus
Was also tun auf die Schnelle? Oder doch wie gehabt weiter alles „aussitzen“, bis irgendwann einmal der Neubau in Angriff genommen wird? Container zur Auslagerung der gesamten Schule sind am leergefegten Markt nicht zu bekommen, so Gerbet, man beziehe sie derzeit schon unter anderem aus Slowenien. Und selbst wenn es welche gäbe, auf die Schnelle ließen sich diese nicht aufstellen, so der Behördenvertreter, da sie baugenehmigungspflichtig seien. Den Vorschlag des BA-Vorsitzenden Auerbach, zumindest Teile der Eduard-Spranger-Mittelschule in das erst im Aufbau begriffene Gymnasium des Münchner Nordens, das zum Herbst den Schulbetrieb mit einigen Jahrgangsstufen aufnimmt, auszulagern, kommentierte der Behördenvertreter, dass dies seinen Kompetenzbereich verlasse, die PCB-Werte jedenfalls würden diese Maßnahme nicht rechtfertigen. Laut Elternbeiratsvorsitzendem würde die Elternschaft eine solche Verlagerung mittragen.
Ob die PCB-ausdünstenden Fugen nicht einfach mit einer Schicht darüber abgedichtet werden könnte, wie Martin Obersojer anregte, wusste Gerbet nicht zu sagen, wollte die Frage aber gerne ans zuständige Baureferat weiterleiten. Und Hans Kübler von den Grünen wünschte sich praxisnähere Messreihen, damit das Schulreferat nicht länger den Nachweis der Wirkung ihrer Lüftungs- und Entstaubungsmaßnahmen schuldig bleibe. Die nächste PCB-Messung, die nach langanhaltendem Insistieren der „Grünen“ im BA endlich am Samstag, den 2. Juli mal wieder durchgeführt wurden, sollten dem in der PCB-Richtlinie vorgegebenen Prozedere gehorchen, wonach erst nach zig Stunden geschlossener Fenster gemessen werden darf, erläuterte Gerbet. (Offensichtlich war dies aber nicht der Fall: Der Elternbeiratsvorsitzende fand an besagtem Samstag morgens um 8 Uhr sämtliche Fenster sperrangelweit offen, auf dass er dies gleich per Kamera dokumentierte. Von einer normgerechten Messung kann folglich nicht die Rede sein, die Messergebnisse sind verfälscht. Die Elternschaft durfte übrigens bei der Messung nicht anwesend sein.)
Nach über einer Stunde Diskussion einigte sich das BA-Gremium einstimmig darauf, für eine Verlagerung der Schule zu plädieren und, wenn diese nicht möglich ist, eine Containerlösung zu verlangen – immer vorausgesetzt, dass die PCB-Belastung nicht nachweisbar dauerhaft durch Sofortmaßnahmen abgesenkt werden kann.
P.S. Zum Vorfall eines Mädchens, das an der Tür nach außen in Gang 3 zum Pausengelände einen Stromschlag erlitt, auf dass es ohnmächtig umfiel und nur dadurch überlebte, dass es losließ, hat der Elternbeirat Beschwerde eingereicht bei der Schulleitung, da die Eltern über die Gefahrensituation nicht in Kenntnis gesetzt wurden.
Bürgerworkshop zum Bahnübergang Fasanerie am kommenden Mittwoch
Zur Erinnerung: Das Baureferat lädt zu einem Bürgerworkshop zur künftigen Platzgestaltung am Bahnübergang Fasanerie ein. Dieser findet am Mittwoch, den 27. Juli ab 18.30 Uhr in der Mehrzweckhalle an der Georg-Zech-Allee 15-17 statt. Bei einem zweiten Treffen voraussichtlich Mitte September werden die Ergeb- nisse des Workshops vorgestellt und es wird erläutert werden, wie diese im weiteren Planungsablauf berücksichtigt werden können.
Der beschrankte Bahnübergang in der Feldmochinger Straße soll durch eine weiter südlich neu entstehende Unterführung ersetzt werden. Für den Rad- und Fußgängerverkehr wird am derzeitigen Bahnübergang eine separate Unterführung erbaut, die auch die Bahnsteige der S-Bahn erschließt.
Eiweißversorgung der Tiere aus mehr heimischem Anbau
Auf einer landwirtschaftlich genutzten Fläche zwischen der Grashofstr. kurz vor der Mühlbachbrücke und dem Eishüttenweg hat heuer ein junger Meisteranwärter der Landwirtschaft ein eindrucksvolles Versuchs- und Demonstrationsfeld angelegt. Ziel dieser Arbeit ist ein Vergleich des Anbaus der heimischen Eiweißfutter Erbse, Ackerbohne, Sojabohne und Lupine unter unseren hiesigen natürlichen Boden- und Klimabedingungen.
Die bayerische Staatsregierung hatte bereits im Jahre 2011 eine „Eiweißinitiative“ zur Einsparung zumindest eines großen Teils der immensen Importe von Sojabohnen beziehungsweise von Sojaschrot aus Überseegebieten – etwa aus Argentinien und den USA – durch die Förderung des einheimischen Anbaus von Eiweißpflanzen (Leguminosen) gestartet. Derartige Programme laufen bis heute übrigens auch in anderen Bundesländern und in Österreich, die zum Teil fachlich miteinander vernetzt sind.
Eine gesunde Ernährung der landwirtschaftlichen Tiere ist nur mit dem Angebot hochwertiger Eiweißfuttermittel gewährleistet. Das heißt, die Futtermittel müssen ein breites Spektrum an essentiellen (lebensnotwendigen) Eiweißbausteinen (Aminosäuren) enthalten und für die Tiere gut verwertbar sein. Besonders Schweine und Geflügel (Legehennen, Truthühner und Masthähnchen) benötigen ein voll ausgewogenes Eiweißangebot zur „Effizienzsteigerung“ der Fütterung. Die hierbei bevorzugte Rohstoffquelle ist die – zu importierende – Sojabohne.
Deutschland importiert jährlich etwa 4,5 Mio. t Sojabohnen und -schrot (die gesamte EU 35 Mio. t). Der größte Anteil davon (ca. 80 %) ist gentechnisch verändert (GV). Im Gegensatz zu den freien Importen ist der Anbau von GV-Sojabohnen in Deutschland allerdings verboten. Auch der Import von GV-Futtermitteln ist übrigens wie der von GV-Bohnen erlaubt. Das verstehe, wer will.
In Deutschland ist die Eigenproduktion von (nicht GV-)Bohnen mittlerweile auf 17.500 ha angewachsen, darunter in Bayern auf 7.300 ha. Damit wird allerdings nur eine Eigenversorgung von 1 % (EU ca. 4 %) erreicht. Mensch wie Tier futtern demnach weit mehr GV-Nahrungsmittel aus diesen Quellen in sich hinein, als man sich das vorstellen kann – oder will!
Berücksichtigt man alle Eiweißäquivalente, so konnte immerhin in Bayern das Sojaschrot von 2010 bis 2014 bei den Rindern um 37 % und bei den Schweinen um 21 % gegen heimisches Eiweißfutter ausgetauscht werden. Dies ist schon eine beachtliche Entwicklung!
Ersatzmöglichkeiten müssen erprobt werden
Das erklärte Ziel der Regierungen ist es, die Versorgung mit pflanzlichem Nahrungseiweiß für Mensch und Tier aus heimischen Eiweißpflanzen zu stärken, und zwar ohne Genveränderung. Dazu zählen neben der bereits in einigen südlichen Regionen erfolgreich angebauten Sojabohne (ohne GV) in erster Linie die weiteren Leguminosen Ackerbohne, Erbse, Lupine und in geeigneten Regionen auch Linsen, Luzerne und Kichererbse.
Wollten wir allerdings alle Importe von Sojabohnen aus Übersee durch Eigenanbau kompensieren, dann würde man (eiweißäquivalent) mit Sojabohnen 2,3 Mio. ha, mit Futtererbsen ca. 4 Mio. ha und mit Lupinen ca. 5,1 Mio. ha benötigen. Es gibt in Deutschland aber nur 11,9 Mio. ha Ackerflächen. Wir werden also auch künftig, eine unverändert große Tierhaltung vorausgesetzt, größere Eiweißimporte brauchen.
Die Eigenversorgung muss erhöht werden
Eine unabdingbare Voraussetzung zur Förderung des erfolgreichen, heißt wirtschaftlichen Anbaus hochwertiger Eiweißpflanzen, zunächst für die vollwertige Ernährung der landwirtschaftlichen Tiere, ist die sichere Kenntnis der Landwirte über die optimalen Standortbedingungen, die Anbautechniken, die Pflege (Düngung und Pflanzenschutz), die verlustfreie Lagerung der Früchte, deren Verarbeitung und schließlich die tier- und leistungsgerechte Verfütterung.
Der Anbauversuch in Feldmoching liefert interessante Erkenntnisse
Der junge Feldmochinger Meisteranwärter hat sich in seinem Vergleichsversuch für die Sojabohne, die Ackerbohne, die Felderbse und die Lupine entschieden. Dabei hatte für ihn oberste Priorität, dass der gesamte Versuch mit garantiert nicht genveränderten Pflanzen angelegt ist. Auf den 20 Parzellen zu je 250 qm kamen zudem noch unterschiedliche Sorten wie auch verschiedene Gemenge aus Ackerbohnen und Felderbsen sowie mit Hafer in den Versuch. Die saubere Abtrennung der Parzellen gewährleisten breite Grünstreifen. Zudem werden alle Parzellen auf dem gleichen Acker versetzt wiederholt, um mögliche Abweichungen in der Bodenbeschaffenheit zu erkennen und bei der Auswertung zu berücksichtigen.
Der Anbauversuch an der Grashofstr. steht inmitten seiner Vegetationsperiode. Er ist in seiner ersten Stufe auf dem Feld erst mit dem Abernten der Parzellen im Herbst und danach mit der Erfassung der Ertragsergebnisse beendet. Auf dieser Grundlage werden dann die sicher interessanten Auswertungsergebnisse unter den Bedingungen von Bodenqualität, Regionalklima (insbesondere Spät- und Frühfröste und Niederschlagsmengen insgesamt und in der Niederschlagsverteilung über die Vegetationsperiode hinweg) vorliegen.
Der bisherige Verlauf
Die Parzellen präsentieren sich dem Betrachter gegenwärtig sehr unterschiedlich. Die Ackerbohnen und die Felderbsen allein und im Gemenge stehen ganz prächtig da.
Die Sojabohnen hatten nach ihrer Aussaat gewiss Startschwierigkeiten wegen der zu tiefen Temperaturen im Frühjahr. Bei weiter guten Wachstumsbedingungen könnten sie jedoch noch aufholen. Der weitere Verlauf ist aber ungewiss.
Nicht befriedigend sind die Lupinen. Sie werden keine guten Erträge bringen.
Fazit: Mit Ackerbohnen und Erbsen könnte bei uns eine noch größere Eiweißinitiative als bisher gestartet werden. Die Lupine (verfügbare Sorten) verträgt dagegen die relativ kalkhaltigen Böden schlecht bis gar nicht. Diese Frucht taugt für unsere Region noch nicht.
Die Sojabohne ist in unserer Region heute noch mit einem gewissen Risikos behaftet. Die Weiterzüchtung wird vermutlich in absehbarer Zeit bisherige Schwächen ausschalten, hoffentlich auch bei der Lupine. All diese Eiweißpflanzen haben das Problem der Verunkrautung im Bestand. Dabei gibt es in Deutschland für Körnerleguminosen nur wenige zugelassene Pflanzenschutzmittel, die nur eine geringe Wirkung haben.
Von einer nationalen Eigenversorgung allein mit heimischen Eiweißfuttermitteln sind wir heute „Lichtjahre“ entfernt. Die bisherigen Erfolge laufen jedoch in die richtige Richtung. Die Bewegung hin zu „Bio“ und „Öko“ hat in den letzten Jahren kräftig an Fahrt aufgenommen.
Wünschen wir dem jungen Feldmochinger Meisteranwärter gute, aufschlussreiche Versuchsergebnisse. Viele weitere derartiger Anbauversuche werden in unserem Land noch folgen müssen.