Die FDP brachte gestern im Stadtrat einen Antrag ein, den die Bürger im Norden gewiss „begeistern“ wird: Nach dem Motto „Lärm zu Lärm“ regt die FDP an, dass der Oberbürgermeister mit dem Freistaat und dem Bund in Gespräche eintreten solle mit dem Ziel, den Güterverkehr in der Landeshauptstadt München von Durchgangsverkehren frei zu halten. Das ist ja an sich ein löblicher Ansatz. Aber, so ist im Antrag weiter zu lesen: „Hierbei soll im Zusammenhang mit dem Bahnausbau in der Region München die Möglichkeit geprüft und in einer Machbarkeitsstudie untersucht werden, eine neue Güterverkehrstrasse parallel zur A 99 zu errichten, die dann alle überregionalen Güterdurchgangsverkehre aufnehmen kann.
Begründung: Der zunehmende Bahngüterverkehr belastet immer stärker die Bürger in München. Nicht nur zusätzlicher Lärm, sondern auch Einschränkungen für den künftigen Ausbau des Personennahverkehrs auf der Schiene dürfen nicht einfach hingenommen werden. Der Stadtrat hat die Verantwortung, vom Freistaat, Bund und Bahn kreative Lösungen einzufordern, die insbesondere Durchgangsverkehre nicht durch München sondern um München herum zu leiten.
Der Vorschlag den Güterverkehr, der weder Ziel noch Quelle in München hat, auf eine neue Güterverkehrstraße von Haar entlang der A 99 bis Karlsfeld zu leiten, muss ernsthaft auf seine Machbarkeit geprüft werden. Wenn nicht der Münchner Stadtrat dies verlangt, macht dies niemand. Deshalb muss der Oberbürgermeister hier aktiv werden.“
Die Anwohner im Münchner Norden, der ja nun in den nächsten Jahren großflächig zugebaut und weiter nachverdichtet wird, werden es gewiss toll finden, dass sie noch einer weiteren Lärmquelle ausgesetzt werden sollen.