Am Dienstag, den 7. März hielt die Interessengemeinschaft Fasanerie aktiv ihre alljährliche Jahreshauptversammlung im Pfarrsaal von St. Christoph ab. Obwohl keine Neuwahlen und auch keine großen Aufregerthemen anstanden, kamen an die 50 Vereinsmitglieder, dazu noch der hiesige CSU-Bundestagskandidat für den Münchner Norden, Berhard Loos, SPD-Stadträtin Heide Rieke (ist allerdings als Fasanerie-Bewohnerin auch Vereinsmitglied) sowie einige VertreterInnen des hiesigen Bezirksausschusses.
Vereinsvorstand Werner Paulus konnte zu Beginn der Veranstaltung auf ein gutes Jahr zurückblicken. Der Verein, der seit etwa siebeneinhalb Jahren besteht, hat inzwischen 386 Mitglieder. Über 50 äußerst engagierte Mitglieder sorgen dafür, dass in der Fasanerie viele Dinge bewegt und Feste sowie Veranstaltungen auf die Beine gestellt werden, die der Gemeinschaft im Stadtviertel zugute kommen. Elf Anträge hat der Verein im vergangenen Jahr beim Bezirksausschuss eingereicht, um Verbesserungen, vor allem verkehrlicher Art, für das Viertel zu erwirken.
Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme: 30 Jahre Zeithorizont
Paulus ging auch auf die jüngsten Nachrichten aus dem Münchner Rathaus ein. Die Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme wird Feldmoching, die Fasanerie und die Siedlung Ludwigsfeld in den nächsten Jahrzehnten gehörig umkrempeln, urbaner machen, wie es eine große Münchner Tageszeitung so nett formulierte. Der Verein möchte sich schon heute dafür einsetzen, dass die Infrastruktur, insbesondere das Verkehrskonzept für den Münchner Norden, zeitgerecht angepasst wird, damit nicht, wie so oft in München, erst die Wohnungen hingestellt werden und dann irgendwann die Kindergärten, Schulen und Ganztagsbetreuungen kommen. Zu hinterfragen sei auch, so Paulus, ob die derzeit geplante Unterführung an der dann verschwenkten Feldmochinger Str. überhaupt noch richtig dimensioniert ist oder nicht doch gleich vierspurig sein sollte. Dass das Thema den Bewohnern auf den Nägel brennt, zeigte die ausgiebige Diskussion, auch wenn Stadträtin Rieke einwarf, dass die Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme einen „Horizont von 30 Jahren“ habe und die Planungen locker 15 Jahre dauerten. Denn hier gehe es eher darum, „dass Ihre Kinder eine Wohnung finden“.
Die Berichte der verschiedenen Aktivkreisen
Es folgten die Berichte der einzelnen Aktivkreise. So beschäftigt sich der AK1 u. a. nach wie vor mit dem Dauerthema Bahnübergang, wobei der Verein weiter zweigleisig fährt: Einerseits will man die Planungen der Stadt zur Unterführung konstruktiv begleiten und Schwachstellen aufdecken, andererseits hält man weiter die Tieferlegung der Bahn für die sinnvollere Lösung – nicht zuletzt auch im Hinblick auf die riesige Bebauung der nächsten Jahrzehnte.
Der AK 2 „Umwelt, Natur & Gesundheit“ ist zwar zahlenmäßig klein, aber recht rege. Er organisiert interessante Veranstaltungen wie einen Obstbaumschnittkurs, eine Tauschbörse für Pflanzen und Saatgut, den Besuch bei einer Imkerei … Auch denkt man über einen Gemeinschaftsgarten nach als Ort der Begegnung. Der AK 4 „Geschichte, Tradition und Entwicklung der Fasanerie“ wird getragen von Hans Mayer, der darauf hofft, heuer ein paar neue alte Bilder mehr zu bekommen als 2016, um Material für einen weiteren historischen Kalender zu haben. Der AK 5 „Soziale Aktivitäten“ organisiert auch heuer wieder Flohmärkte, die Zukunftskonferenz und die Miniweihnacht. Auch unternimmt er u. a. Kunstführungen in Münchner Museen und hat angedacht, die Polizei zu einem Vortrag mit dem Thema „Sicherheit in Wohnung und Haus“ einzuladen. Die Wandergruppe des AK 6 hat im vergangenen Jahr sieben Wanderungen angeboten und wird dies auch heuer tun. Sehr gefragt ist der allgemeine Stammtisch jeden ersten Mittwochnachmittag eines Monats beim Kistenpfennig. Das siebte Straßenfest wird am 15. Juli stattfinden und das Organisationsteam könnte durchaus noch für den Abbau und das Aufräumen am Sonntag helfende Hände gebrauchen. Heuer wird das La Giara einen italienischen Eisstand und zudem verschiedene Kaffeesorten anbieten. Es treten unter anderem auf: die Liefertafel, die Rattlesnake Torpedos und ihre neue Jugendband quasi als Vorgruppe. Auch Jugendliche mit ihren Bands können sich für einen Auftritt bewerben.
Freie Hortplätze in der Fasanerie gesucht
Roland Nitter vom Heimat- und Kameradschaftsverein Fasanerie-Nord erbat sich von den Vereinsmitgliedern Unterstützung bei der Bürgerversammlung am 30. März, bei der ein Antrag auf schnellstmöglichen Umzug des „Kriegerdenkmals“ auf die kleine Parkfläche an der Feldmochinger Str. gestellt wird (siehe auch Lokal-Anzeiger 5/2017). Paulus regte den Antrag für einen Bürgertreff an und eine Vertreterin vom Elternbeirat des Kindergartens an der Pappelallee erläuterte, dass die Betreuungssituation der künftigen ABC-Schützen, vermutlich wegen der neuen Siedlung am Schnepfenweg wieder einmal sehr düster aussehe, da es für das Schuljahr 2017/18 lediglich acht freie Hortplätze gebe und auch die Mittagsbetreuung an der Grundschule Fasanerie schon wieder Kapazitätsprobleme habe. Laut BA-Mitglied Max Bauer wird der Bezirksausschuss 24 dazu eine Einwohnerversammlung veranstalten.
Mit einem erfreulichen Kassenstand und der Entlastung des Vorstands endete die Sitzung.