Stellvertretend für die vielen notwendigen Mobilitätsprojekte im Münchner Norden haben die Grünen – darunter die beiden BA-24-Mitglieder Christine Lissner und Birgit Trautner – an vier verschiedenen Orten im Münchner Norden mit alternativen Spatenstichen symbolisch die Projekte gestartet. Denn das seit vielen Jahren diskutierte Verkehrskonzept Nord kommt nicht von der Stelle. Allen anderslautenden Aussagen zum Trotz stocken die Projekte für S-Bahn, U-Bahn, Tram und Schnellradverkehr.
„Jeden Tag Stau, Lärm, Dreck und Zeitverluste. Die Bewohner im Münchner Norden sind zunehmend genervt vom schlechten Mobilitätsangebot und die Berufspendler finden keine Alternative zum Auto“, so Nicole Riemer-Trepohl, Sprecherin des Ortsverbandes.
Der erste alternative Spatenstich fand deshalb am Walter-Sedlmayr-Platz statt – denn die Grünen fordern eine unter- und oberirdische Verlängerung der U2 bis Dachau: Diese Verlängerung der U2 von Feldmoching über Ludwigsfeld, Karlsfeld nach Dachau gibt die Chance, dass Berufspendler zu BMW und MAN vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen. Und die Bewohner des Münchener Nordens können endlich den DB-Fernverkehr nach Norden erreichen, ohne den Umweg über den Münchner Hauptbahnhof nehmen zu müssen.
Der zweite alternative Spatenstich fand bei der Trasse des S-Bahn-Nordrings statt: Diese Trasse ist quasi schon da. Es braucht nicht mehr sehr viel, so die Grünen, um den Nordring zu realisieren und um den Norden mit einer tangentialen Querung optimal in das S-Bahnnetz zu integrieren. Damit gäbe es Anbindungen Richtung Ingolstadt, Freising, Flughafen – und der Norden wäre erschlossen.
Der dritte alternative Spatenstich galt dem Schnellradweg Garching – München Hauptbahnhof: Viele Menschen können und wollen – auch größere Distanzen von 20 bis 30 km mit dem Rad zur Arbeit pendeln (schließlich gibt es immer mehr E-Bikes!). Dazu braucht es Radwege, die ausreichend Platz und Vorrechte haben. Die Pläne dazu liegen in den Schubladen – nur umgesetzt sind sie bisher nicht!
Der vierte alternative Spatenstich galt der Tram 23, 24 und der Expresstram: Der Norden von München wächst. Immer mehr Firmen wollen sich dort ansiedeln. Parallel wachsen im Norden die Wohngebiete. Das alles muss gut und schnell vernetzt werden. Tram 23 und 24 sind die seit langem notwendigen Tangentialverbindungen im Norden. Ergänzt um eine Expresstram ist sie nach Ansicht der Grünen auch für Berufspendler eine schnelle und effiziente Alternative – und für die Fußballfans vom FC Bayern und deren Gäste ebenfalls.
Jürgen Trepohl, Sprecher des Ortsverbandes: „Es reicht! Das Verkehrskonzept für den Münchner Norden muss endlich Hand & Fuß bekommen! Die umwelt- und menschenfreundlichen Mobilitätsarten müssen endlich ausgebaut und verbessert werden. Jeden Tag sieht man auf der dreispurigen Ingolstädter Landstr. den Auto-Pendler-Stau. In jedem Fahrzeug sitzt meist nur ein einziger Mensch. Das Verkehrskonzept muss diesen Menschen Alternativen bieten, die die Lebensqualität der Bewohner im Münchner Norden verbessert“.
Bleibt ein vernünftiges Verkehrskonzept Nord auf der (2. Stamm-)Strecke? „Wir gehen leider davon aus, dass wegen der Milliarden, die für die zweite Röhre verbuddelt werden, für die ÖPNV-Projekte des Verkehrskonzepts Nord fast kein Cent mehr übrig ist und viele der dringend benötigten Projekte so schnell nicht kommen werden. Aber wir werden sie und ein echtes Gesamtverkehrskonzept weiter einfordern, ebenso wie zahlreiche andere Orts- und Kreisverbände der Grünen in und um München“, sind sich die beiden Sprecher einig.