Die diesjährige Bürgerversammlung im 24. Stadtbezirk am Donnerstag, den 30. März war nicht nur gut besucht, es wurden auch zahlreiche Anträge gestellt. Anträge, die nicht alle Platz im Printheft finden konnten. Online erfahren Sie mehr über die weiteren Anträge.
FC Fasanerie wünscht vorübergehenden Ersatz für Turnhalle
Der FC Fasanerie nutzt derzeit noch die Turnhalle der Toni-Pfülf-Schule, doch die soll spätestens ab Sommer saniert werden und dann gesperrt sein. Ein Bürger beantragte daher neue Trainingsräume für den Verein. Diese müssten jedoch in der Nähe sein, da Eltern ihre Kinder häufig brächten. Auch würden Räumlichkeiten für das Trainingsequipment gebraucht. Laut einem Vertreter des Referats für Bildung und Sport wird die Halle tatsächlich ab Ende 2017 für ein gutes Jahr nicht mehr benutzbar sein, da sie wie die seit langem geschlossene Schwimmhalle saniert wird. Anfang 2019 soll sie wieder in Betrieb gehen, so der Behördenvertreter. Nach seiner Auskunft gibt es noch freie Hallenkapazitäten im Münchner Norden und man verhandle bereits.
Virginia Depot: Anwohner plädieren für Öffnung
Das Thema beschäftigte den hiesigen Bezirksausschuss schon seit Mitte 2015, als bekannt wurde, dass die Naturfläche des Virginia Depots, ein rund 20 ha großes Areal südlich des Olscheweskibogens, das größtenteils Ausgleichsfläche für vier große Baumaßnahmen ist, eingezäunt wird, um die Natur zu schützen und die Anwohner auszuschließen. Damals wurde nach einigen Runden Tischen und BA-Sitzungen als Kompromiss beschlossen, dass in einem Workshop ein Wege- und Nutzungskonzept für das Biotop erarbeitet wird und das Areal nach Unterschutzstellung wieder geöffnet wird für die Bürger. Denn eines ist klar: In einer stetig dichter gebauten Stadt brauchen die Städter, die zahlenmäßig immer mehr werden, auch Freiräume. In einem Antrag wurden nun der versprochene Workshop und die Konzepte angemahnt.
Toni-Pfülf-Str.: Geparkte LKWs sollen verschwinden
Wer ein Haus baut, muss entsprechende Stellplätze nachweisen. Wer dagegen ein Taxiunternehmen betreibt mit zig Autos (wie ein Anwohner der Reihenhaussiedlung am Paul-Huml-Bogen) oder LKWs verleiht wie die Firma Buchbinder, muss offensichtlich keine Stellplätze nachweisen. Jedenfalls ist die Herbergstr. regelmäßig zugeparkt mit einer Taxiflotte und an der Toni-Pfülf-Str. in der Lerchenau reiht sich ein Miet-LKW an den anderen. Das ist nicht nur eine optische Zumutung für die Anwohner in der Lerchenau, sondern auch ärgerlich, wenn etwa in der Grund- und Mittelschule an der Toni-Pfülf-Str. Veranstaltungen sind und Parkplätze benötigt würden oder Anwohner Besuch haben. Auch der Zugang zum Fasaneriesee ist damit versperrt und Kinder müssen zwischen den LKWs durchlaufen. Außerdem ist damit nur ein einspuriger Verkehr möglich. Eine Bewohnerin stellte deshalb den Antrag, dass die Stadt endlich im Sinne der Bedürfnissen der Anwohner handele und die LKWs verbanne.
Grünverbindung zwischen den Seen
Angesichts der ungezügelten Bautätigkeit beantragte eine Bewohnerin, eine Grünverbindung zwischen den drei Baggerseen zu schaffen, da bei der zunehmenden Verdichtung Naherholungsgebiete immer wichtiger werden.
Zebrastreifen bei der Karlsfelder Str.
Bei der Bushaltestelle Ludwigsfeld soll ein Zebrastreifen installiert werden, da Schulkinder und ältere Personen nur schwer die viel befahrene Karlsfelder Str. queren können.
Gehweg bei der Wilhelmine-Reichard-Str.
Beantragt wurde ferner, den Gehweg auf der Nordseite der Wilhelmine-Reichard-Str. entlang dem kleinen Park fortzusetzen, auf dass dieser dann durchgängig ist und ein mehrmaliges Queren der Straße entfällt. (Der BA hat sich bereits in der Vergangenheit mit diesem Thema befasst und den Antrag abgelehnt. Begründung: Die Fußgänger können nach der Eröffnung des kleinen Parks doch viel angenehmer in der Grünanlage gehen.
Mehr Parkplätze beim Projekt „Wohnen für alle“
An der Schittgablerstr. baut die Gewofag derzeit gerade 46 kleine Wohnungen im Rahmen des sozialen Programms „Wohnen für alle“. Ein Anwohner möchte, dass die Gewofag veranlasst wird, dafür ausreichend Parkplätze zur Verfügung zu stellen.
Leisewitzstr. soll verkehrsberuhigt ausgebaut werden
Ein Anwohner der Leisewitzstr., einer Parallelstraße zur Dülferstr., stellte den Antrag, dass diese nicht einmal 200 m lange Anwohnerstraße verkehrsberuhigt ausgebaut wird, da sie derzeit häufig von genervten Pendlern als Ausweichroute genutzt wird, wenn sich wieder einmal ein langer Rückstau bei der Ampel Dülfer-/Ittlinger-/Blodigstr. bildet.
Linkstr.: Ersatzparkplätze während der Bauzeit
Der Vorsitzende der Mietergemeinschaft Linkstr. beantragte Ersatzparkplätze für die während der Bauzeit der GBW-Wohnungen wegfallenden Stellplätze und denkt dabei etwa an Parkmöglichkeiten auf Teilen der Dülferwiese, ans obere Stockwerk des Mira oder an den grünen Mittelstreifen in der Schleißheimerstr.
Schleißheimer Str.: Wie soll es hier weitergehen?
Eine Hasenberglerin beschwerte sich, dass die Schleißheimer Str. voller LKWs steht – dabei wohnten die Fahrer noch nicht einmal dort in der Gegend, sondern gingen zur U-Bahn, wie sie selbst beobachtet habe. Sie wollte deshalb wissen, wie es hier nach Ansicht der Stadtverwaltung weitergehen soll und welche Maßnahmen die Stadt dagegen unternehmen will. Ihre Anfrage wurde ans KVR weitergeleitet.
Gütergleis 5566: Bei S-Bahn-Nutzung beidseitiger Schallschutz
In den aktuellen Verkehrsplanungen zum öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) ist die Nutzung des DB Nordrings für die S-Bahn ein wichtiger Baustein. Dabei will man auch das Gütergleis 5566 und die sogenannte Feldmochinger Kurve nutzen. Doch damit hätten gerade die Anwohner der Berberitzenstr. nicht nur den Lärm der Güterzüge, sondern auch noch das Rauschen der S-Bahnen. Deshalb stellte ein Anwohner den Antrag, dass in diesem Fall die Stadt München zumindest für einen Lärmschutz sorgen möge, und zwar in Form von beidseitigen Lärmschutzwänden mit mindestens 2,5 n Höhe. Diese soll vor der Inbetriebnahme des Gleises für den ÖPNV fertiggestellt sein.
Gütergleis 5566: Warum hat der Südring Lärmschutz erhalten?
Eine Anwohnerin des Gütergleises 5566 stellte die Anfrage, warum entlang des Südrings Lärmschutz installiert wurde, und zwar auf welcher Strecke, in welcher Länge und in welcher Höhe? Handelt es sich bei der Strecke entlang der Lärmschutzwand um eine Bestandsstrecke? Gibt es außer der Lärmschutzwand weitere Lärmschutzmaßnahmen entlang des Südrings? Wer hat die Lärmschutzwand und eventuell weitere Lärmschutzmaßnahmen am Südring bezahlt? Verständlich, dass die Anwohner der Berberitzenstr., die dem Güterverkehr ungeschützt ausgesetzt sind, den gleichen Schutz genießen wollen wie die Anwohner im Süden.
Lassallestr. 54: Wohncontainer sollen endlich geräumt werden
Den Antrag, den ein Anwohner der Grieserstr. in der Siedlung am Lerchenauer See bezüglich der Lassallestr. 54 stellte, hatte er bereits 2016 so vorgetragen: Darin wird die sofortige Räumung der wilden Container-Ansiedlung gefordert. Passiert ist seitdem nichts. Vielmehr sind nach Beobachtung des Anwohners sogar noch Wohncontainer dazugekommen! Und nach wie vor entsorgen die Container-Bewohner gerne ihren Müll in den Vorgärten der Grieserstr., ja sie verrichten laut Antragsteller gar ihre Notdurft in den dortigen Einfahrten. Mal schaun, ob Antrag Nr. 2 mehr Erfolg zeitigt.
Eggarten: Grüne Oase und Zeugnis der Vergangenheit
Nicht nur die Bebauungen entlang der Ratold-/Raheinstr. sowie an der Hochmuttinger Str. stehen in naher Zukunft an. Die Bebauung der Bergwachtsiedlung und des Eggartens zeichnen sich als nächste Bauvorhaben im Münchner Norden bereits ab. Gegen noch mehr Beton und immer weniger Bäume sprach sich ein Antragsteller aus der Lerchenau aus und beantragte, die einzigartige Eggarten-Siedlung als eine grüne Oase in der Stadt mit ihrer Vielfalt an Pflanzen, Bäumen und Kleintieren so zu erhalten. Das vorhandene authentische Erscheinungsbild der Siedlung aus der Vorkriegszeit mit den Häusern und Gärten sei nachhaltig zu sichern und instand zu halten, so der Antrag. Ferner möchte der Antragsteller informiert werden, welche städtebaulichen Maßnahmen seitens der Stadt, der Stadtplanung und der Investoren in Sachen Eggarten im Gange sind.
Eggarten: Untersuchung nach seltenem Getier
Beantragt wurde, das Gebiet des Eggartens auf besonders schützenswerte Arten von Vögeln, Amphibien und Reptilien zu untersuchen. Denn das Areal zeichnet sich, erstaunlich für München, noch durch einen dichten Baumbestand, durch Hecken und Büsche aus. Die Bewohner und Gartenpächter in der Siedlung verweisen darauf, dass viele unterschiedliche Vogelarten, die Zauneidechse, der Laubfrosch und viele Schmetterlinge vorkommen.