Noch rechtzeitig vor dem Himmelfahrtsfest machten sich am Spätnachmittag des 24. Mai knapp 30 Mitglieder der Pfarrgemeinde St. Peter und Paul auf zum alljährlichen Bittgang durch die Flure im Obermoos hin zum so wunderschön renovierten St.-Christopherus-Kirchlein in der Fasanerie. Der Himmel war zwar teils bewölkt, aber Petrus war gnädig und hielt seine Himmelsschleusen geschlossen.
Seit der liturgischen Wiederbelebung dieses kleinen barocken Gotteshauses mit seiner turbulenten Vergangenheit im Jahre 2006 gehen die Feldmochinger von St. Peter und Paul alljährlich im Pilgermonat Mai in einer Feldprozession durch die Flure des Obermooses zu diesem Kirchlein an der Pfarrer-Himmler-Str., um dort abschließend zusammen mit der Gemeindemitgliedern von St. Christoph eine Messe oder Andacht zu feiern. Diese vor zehn Jahren neu erwachte Tradition ist verwurzelt mit der Neuerrichtung der „Alten Kirche St. Christoph“ im Jahr 1927.
Der Prozession voran ging wie all die Jahre zuvor der Feldmochinger Bauer Martin Obersojer mit dem Kreuz. Der Feldgang im Gebet durch das frische Grün der Flure im Obermoos weckt bei den Teilnehmern stets ein dankbares und beruhigendes Gefühl der heimatlichen Geborgenheit. Heuer waren die Gebete dieses Bittgangs um den göttlichen Schutz der frischen Saaten vor Unwetter, Krankheiten und Schädlinge und für eine gute und sichere Ernte der Früchte ganz sicher bei vielen Teilnehmern zusätzlich behaftet mit der Furcht vor dem künftigen Schicksal dieses wunderschönen und landwirtschaftlich wie auch landschaftlich so wertvollen, zwischen Feldmoching und der Fasanerie gelegenen Obermooses.
Leider blieb heuer eine größere Teilnahme am Bittgang aus. Dabei wäre dies die Gelegenheit gewesen, auch bei einem christlichen Bitt – beziehungsweise Feldgang durch die gefährdete Flur Feldmochings ein Zeichen des Gottvertrauens zu setzen. Sollte es nämlich nicht gelingen, den Bau unschöner Wohnblocks in dichtester Bauweise, und damit einhergehend die weitere Versiegelung, auf diesem Filetstück an landwirtschaftlichem und gärtnerischem Grund – auf Dauer – zu verhindern, dann würden wir unsere Bittgänge in die Fasanerie einstellen müssen.
Das „Alte Kirchlein“ war voll besetzt
Vor dem Gottesdienst in St. Christopherus begrüßte Kirchenpfleger Josef Weber die fussläufigen Bittgänger wie auch die per Auto oder Radl aus Feldmoching zur Messe angefahrenen sowie die anwesenden Fasanerieer.
Pfarrer Kurzydem freute sich ganz besonders über die voll besetzte Kirche. Diese schöne und sehr sinnvolle Tradition des Bittgangs „im Grünen“ konnte bis heute erhalten bleiben. Beten wir darum, dass dies für lange Zeit noch so bleiben möge. Der alljährliche Bittgang bezeugt darüber hinaus die Verbundenheit der Menschen aus Feldmoching mit denen der Fasanerie. Wir Menschen dürfen uns über diese schöne Natur und über das Wachsen und Gedeihen auf den Feldern freuen. Aber, wir Menschen haben dazu nichts in der Hand, so Pfarrer Kurzydem, es braucht dazu Gottes Segen. Ohne der Hände Arbeit ginge es allerdings auch nicht. Für alles, was uns Menschen zugute kommt, richten wir schließlich unseren Dank an Gott. Auch hierin liegt der Sinn eines Bittgangs durch die Felder.
Auf dem Rückgang von St. Christopherus nach St. Peter und Paul zückten zwar einige wenige ihre mitgeführten Regenschirme. Aber, es waren wohl nur einige Mücken unterwegs, denn auch auf dem Rückweg blieb es trocken. Und so nahm ein schöner Abend sein Ende.