Nicht verändert hat sich seitdem die Zahl der Teilnehmer. Wie 2003 war der Bus wieder mit etwa 50 Frauen und Männern, vorwiegend aus Feldmoching, belegt. Die Buskapazität begrenzt eben die Teilnehmerzahl. Aber man kann ja mit der S-Bahn oder per Auto nach Andechs fahren.
Heuer nahm eine Fahnenabordnung des Heimatvereins Edelweiß teil und aus der Fasanerie schlossen sich zum zweiten Mal rund 30 Wallfahrer in einem eigenen Bus an, darunter zahlreiche Mitglieder des Veteranen- und Kameradschaftsvereins Fasanerie-Nord nebst Vorstandschaft und Fahnenabordnung sowie der Pfarrgemeinden St. Christoph und St. Johannes Evangelist. So führt die Andechs-Wallfahrt die Menschen im Pfarrverband enger zusammen. Schön wäre es, wenn sich weitere Vereine aus dem Stadtbezirk mit Fahnenabordnungen, vielleicht auch nur zu besonderen Anlässen, anschließen wollten.
Dankbar waren die Wallfahrer Pfarrer Manfred Rütsche für die Zelebration der Heiligen Messe in der Wallfahrtskirche sowie für seine dem Anlass sehr gut eingefügte Predigt. Ein weiteres Vergelts`s Gott gilt dem neuen Vorbeter Rupert Frankl und dem Messner Zoltan Maar für ihre Messdienste. Wallfahrtsleiter Hans Schwarzenberg hatte die Veranstaltung wie 2012 wieder sehr gut vorbereitet und tadellos organisiert.
Die Feldmochinger waren heuer zum elften Mal in Andechs. Sie gehören zu den rund 75 Wallfahrergruppen aus Oberbayern und dem schwäbischen Bayern, die jährlich um den Mai herum auf den Heiligen Berg ziehen, um in der Wallfahrts- und Klosterkirche zu Andechs im Angesicht der vergoldeten Gnadenmadonna mit dem Jesuskind im prächtigen Hochaltar zu beten.
Die Anfänge der Feldmochinger Wallfahrt reichen jedoch mindestens 296 Jahre zurück. Denn die ältere der beiden im Wachsgewölbe der Andechser Wallfahrtskirche verwahrten Feldmochinger Votivkerzen trägt die Jahreszahl 1712. Und vermutlich sind die Feldmochinger schon davor den weiten und beschwerlichen Pilgerweg gegangen.
Genauso naheliegend ist die Annahme, dass die Feldmochinger, als sie sich in tiefer, existenzbedrohender Not 1822 zu Bittgängen nach Maria Eich verpflichteten, mit der Wallfahrt nach Andechs aufhörten. Schließlich war es früher nicht ungewöhnlich, dass die Menschen ihre Wallfahrts- oder Pilgerorte wechselten. Ein noch älteres Beispiel ist der für Feldmoching bis in das 16. Jahrhundert nachweisbare Wallfahrtsort Grafrath.