Der hiesige Bezirksausschuss hat den Antrag auf Vorbescheid auf seiner letzten öffentlichen Sitzung vor der Sommerpause als „Bereicherung für das Stadtviertel“ begrüßt und es scheint, dass der Besitzer der Immobilie nun offenbar ein Konzept gefunden hat, das endlich auch den Vorstellungen der Stadtführung entspricht. Der Lokal-Anzeiger hat nachgehakt, wie dieses in Umrissen aussieht.
Das bestehende Stallungsgebäude wird nach den alten Plänen der Jahrhundertwende renoviert. Ins Erdgeschoss des altehrwürdigen Gebäudes kommen gewerbliche Einheiten wie ein Restaurant (eventuell ein Italiener) an der Nordseite Ecke Auf den Schrederwiesen/Am Blütenanger. Dort wird das Dachgeschoss, ein ehemaliger Heuschober, auch vom Restaurant genutzt, auf dass Terrasse, Balkon sowie Galeriefenster mit weitem Blick hinaus bis zum Reigersbach entstehen.
Nebenan, Richtung Süden Auf den Schrederwiesen (frühere Eingänge werden wieder geöffnet), wird es einen Hofladen mit Produkten aus der Umgebung geben, daneben eine Bäckerei mit Cafeteria/Frühstück/Brotzeit. Im Anschluss bis zur Südseite, Veterinärpraxis, Büro- und Schulungsräume für die Pferdehaltung. Ein Geschichtszimmer „Gut und Gestüt Ludwigsfeld“ wird ebenfalls integriert. Die Anlage soll den Namen Gestüt Ludwigsfeld behalten und ein Treffpunkt für die interessierte Bevölkerung beziehungsweise für am Reitsport Interessierte werden.
Das gesamte Dachgeschoss (vormals Heuboden) wird zu Wohnungen ausgebaut, in denen dann Mitarbeiter der Betriebe und der Pferdehaltung untergebracht werden. Einige Studentenzimmer sollen auch errichtet werden, die Bushaltestelle ist ja vor dem Haus.
Reithallen und Ställe werden neu gebaut im Stil des alten Hauptgebäudes. Wie bisher wird es 80 Pferdeboxen geben. Entstehen soll eine moderne Reitanlage, in der auch interessierte Pferdefreunde ihre Tiere einstellen können. Eine Zucht wie früher wird allerdings nicht mehr betrieben. Angestrebt wird ein gehobenes Niveau der Pferdehaltung mit hochkarätigen Reitlehrern. Das bisherige Wohnhaus der früheren Eigentümer wird abgerissen. Dafür entstehen Wohneinheiten nach heutigem Standard, etwa für den Betriebsleiter. Je nachdem, wie viele Wohnungen genehmigt werden, werden einige womöglich auch am freien Markt angeboten. Das gesamte Grünland bis zum Reigersbach wird dann wieder in Pferdkoppeln mit Geh- und Reitwegen eingeteilt. Der Immobilienbesitzer ist nach eigenem Bekunden bemüht, eine nachhaltig prägnante Anlage zu schaffen, die nicht nur dem Viertel, sondern auch der Stadt gut tun werde.
Stadt München tat sich schwer mit dem Bauvorhaben
Und warum dauert das Projekt dann so lange? Bedarfseinrichtungen in Kombination mit Natur und Tierhaltung seien Bauvoranfragen, die die LBK nicht täglich bekomme, so der Besitzer. Ein paar Meter weiter wäre das Landratsamt für das Projekt zuständig und der Besitzer ist davon überzeugt, dass er da schon viel weiter wäre, weil es im Umland viele Anlagen für den Pferdesport gibt.
Der so oft kritisierte Metallzaun wird übrigens zur Genehmigung beantragt, da dieser für die Öffentlichkeit einen schönen Blick in die Natur, zu den Biotopen und dem Vogelschutzgebiet biete. Die Untere Naturschutzbehörde, der Bund Naturschutz, der Vogelschutz usw. konnten laut Besitzer seitdem eine Beruhigung der Natur feststellen. Außerdem passieren seither auf dem Blütenanger keine Wildunfälle mehr. Zudem konnte der Besitzer nachweisen, dass das gesamte Objekt bereits seinerzeit eingezäunt war mit einem 1,80 m hohen Holzlattenzaun.