Am Dienstag, den 1. August wurde in München der 149. Gärtnertag begangen. Mit dabei: Vertreter von Heimatboden, die auf die negativen Folgen der SEM Nord hinwiesen. Los ging’s wie immer mit dem Festumzug, an dem reichgeschmückte Pferdegespanne und gemüsebeladene Traktoren sowie Musikkapellen teilnahmen. Der Weg führte von der Schrannenhalle über den Viktualienmarkt zum Alten Peter, wo der Festgottesdienst stattfand. Anschließend setzte sich der Festumzug erneut in Bewegung hin zum Rindermarkt und zum Hofbräuhaus, wo es anschließend ein Standkonzert und einen Empfang im Festsaal für geladene Gäste und Gärtner gab. Dort wurden auch die besten Azubis des Jahres geehrt.
Der Münchner Gärtnertag hat einen ernsten geschichtlichen Hintergrund: Nach Ende der Pest im 17. Jahrhundert machten die Münchner Klostergärtner den verängstigten Überlebenden mit Blumen-, Obst- und Gemüsegeschenken neue Hoffnung. Gleichzeitig legten sie vor der Gärtner-Schutzheiligen Gertrud von Nivelles den Schwur ab, jeden ersten Dienstag im August einen Festumzug und einen Dankgottesdienst im Alten Peter zu veranstalten. Im Laufe der Zeit schlossen sich Handels- und Schlossgärtner diesem Brauch an. Der Münchner Gärtnerverein mit seinen rund 100 Mitgliedern pflegt diese Tradition bis heute. Wie lange werden da wohl noch Feldmochinger Gemüsebauern mitwirken können? Die Initiative Heimatboden machte beim Umzug mit dem Heimatbodenbanner auf die geplante SEM Nord aufmerksam, die die Bauern und Gemüsegärtner von Feldmoching und Ludwigsfeld bereits heute in ihrer Existenz bedroht. Und welcher junge Bursche (oder welches junge Mädel) wird da noch auf eine solch unsichere Zukunft setzen und den Beruf des Bauern oder Gärtners erlernen wollen?