
Der Bezirksausschuss 24 hat heuer bislang die Strategie gefahren, zu keinem großen, mehrtägigen Fest am Dülferanger mehr eine Stellung abzugeben, da man seit fast einem Jahr mit dem Kreisverwaltungsreferat (KVR) am Verhandeln und Diskutieren ist, wie viel Lärm man den Anwohnern des Platzes aufs Jahr gesehen eigentlich zumuten darf. Denn seitdem der Dülferanger als Festwiese gewidmet ist, ist die Zahl der großen Veranstaltungen, vor allem von „Kulturvereinen“, sprunghaft in die Höhe geschnellt, auf dass sich im vergangenen Jahr die Klagen der Anwohner über Lärm und Geruchsbelästigungen durch extensives Grillen häufte.
Doch Ober sticht Unter und so genehmigte das KVR das türkische Integrationsfest des Vereins für Integration- und Bildungsförderung in München im Alleingang. Wie geplant bauten die Vereinsmitglieder am vergangenen Mittwoch und auch am Donnerstag – am Feiertag Fronleichnam – die großen Zelte und Biertischgarnituren auf.
An diesem Wochenende dürfte es jedoch kaum zu Konflikten zwischen den Feierwilligen aus ganz München und ruhebedürftigen Anwohnern kommen. Die sintflutartigen Regenfälle der letzten Tage haben die Dülferwiese nämlich in einen Morast verwandelt – die ausgelegten Bretter und Holzpaletten eignen sich nur bedingt als Stege. Außerdem vertreibt der anhaltende Regen die Rauchschwaden der Griller, und überhaupt animiert das Regenwetter nicht gerade zum Freiluft-Feiern.
Andererseits haben bei diesem Wetter und bei dieser Kälte die Hasenbergler in der Nähe auch ihre Fenster geschlossen und keine Wäsche auf dem Balkon, die von Rauchschwaden eingehüllt werden könnten.
Vom Bezirksausschussvorsitzenden Markus Auerbach war zu erfahren, dass man sich inzwischen mit dem KVR auf eine Regelung geeinigt hat, wonach man die Sportanlagenlärmschutzverordung anwendet, da es für Festwiesen selbst keine rechtliche Regelung gibt. Außerdem einigte man sich darauf, dass nach einem Wochenende des Feierns zwei Wochenenden frei von Lärm und Gegrille sein muss. Das derzeit laufende Integrationsfest allerdings hat das KVR noch im Alleingang und ohne diese neue Maßgabe genehmigt. So dauert der erste Teil des Festes nun noch bis Mittwoch, den 5. Juni, und der zweite Teil der Fete beginnt am Sonntag und endet am Mittwoch, den 12. 6.
P.S.: Die Veranstalter haben ordnungsgemäß die „Einfahrten“ zum Dülferanger mit Absperrbanderolen gesichert und per Pappschild auf das Parkverbot auf der Feierwiese hingewiesen. Aber bei dem Matsch hätte wohl eh‘ keiner sein Auto dort abstellen wollen.