Das Kriegerdenkmal mit der Mariensäule ist unstrittig ein historisches Juwel im 24. Stadtbezirk. Es steht nicht nur stolze 116 Jahre an dieser Stelle, die allgemein „Marienplatz“ genannt wird. Es bezeichnet auch einen für Bayern schicksalhaften und entscheidenden Geschichtsabschnitt des 19. und 20. Jahrhunderts (s. „Die Mariensäule, das älteste Kriegerdenkmal im Bezirk“, Lokal-Anzeiger 8. März 2013).
Die Restaurierungsarbeiten begannen am 16. Mai bei den vier Metallreliefs, die kunstvoll Kriegstrophäen darstellen und schon arg verwittert waren. Der Heimatverein Edelweiß hatte darum bereits vor zwei Jahren mit Mitarbeitern des Denkmalschutzamtes eine Ortsbesichtigung vorgenommen. Nun war es Zeit zum Handeln. In der Früh rückte eine vom Denkmalschutzamt beauftragte Fachfrau mit allerlei Gerätschaften an. Zuerst mussten die vier aus Zinkguss gefertigten Reliefs gründlich mit einer Abstrahlung von Schmutzablagerungen und Oxydationsmaterial gereinigt werden. Dazu diente ein weißes Fließmaterial aus mikrofeinen Glaskügelchen. Danach erhielt die freigelegte Oberfläche zuerst eine Grundierung. Ein zweiter, dauerhafter Farbanstrich gibt den Reliefs nun ein silbergraues Aussehen. Die ehemals schwarz gefärbten Hintergründe wurden gleichfalls abgestrahlt und bleiben nun in der Originaltönung des Sockelgesteins.
Die Statue der Gottesmutter wird gereinigt & nachvergoldet
In Kürze soll die Statue der Gottesmutter restauriert werden. Dazu wird die Statue vom Sockel genommen. Das
letzte Mal, so ein Zeitzeugen, wurde die Statue 1982 restauriert. Allerdings begleitet von einem dramatischen Unfall. Vermutlich aus Ungeschicktheit stürzte die bereits von der Säule gelöste Statue kopfüber ab und wurde schwer beschädigt. Dank des handwerklichen Geschicks der Feldmochinger Firma Basche konnte sie aber wieder hergestellt werden. Darauf folgte die Nachvergoldung. Heuer muss die Statue zuerst gründlich vom Umweltschmutz und von den „Bioresten“ der angrenzenden Linden gereinigt werden. Dem wird eine eventuell
notwendige Nachvergoldung oder Ausbesserung folgen. Das Stadtgartenamt soll zudem die allzu eng an die Statue herangewachsenen Zweige zurückschneiden und in den folgenden Jahren auf einen Mindestabstand achten.
Die vier Schrifttafeln wurden aufgefrischt
Erfreulicherweise hat das Denkmalschutzamt auch der Anregung des Heimatvereins Edelweiß zugestimmt, die vier schwarzen Granittafeln im Sockel reinigen und die Goldschriften nacharbeiten zu lassen. Diese Tafeln erinnern an die Teilnehmer und Opfer des preußisch-österreichischen Kriegs von 1866, in dem Bayern an der Seite Österreichs stand, sowie an die des deutsch-französischen Kriegs von 1870/71.
Nicht zuletzt sollte das Stadtgartenamt einmal darüber nachdenken, ob es nicht an der Zeit wäre, die mittlerweile hohen und verwachsenen Latschenkiefern beiderseits des Kriegerdenkmals für den Ersten Weltkrieg zu beseitigen und die Fläche neu zu bepflanzen. Das würde auch die laufenden Pflegearbeiten erleichtern.