Am Donnerstagvormittag, den 26. April richtete die Münchner Berufsfeuerwehr den Maibaum des Heimat- und Trachtenvereins Edelweiß Stamm München-Lerchenau beim Vereinsheim Eschengarten auf und lupfte das 24,6 m lange und 1,3 t schwere Stangerl über eine Hecke, auf dass es für die nächsten drei Jahre gut in der vorgesehenen Verankerung zum Stehen kam. Die Vereinsmitglieder waren nicht nur deshalb, und weil der Baum so wunderbar perfekt bemalt ist, mächtig stolz. Sie haben auch 14 Tage lang den Maibaum rund um die Uhr 24 Stunden am Tag wie ihren Augapfel gehütet und damit sämtliche Versuche, ihn zu klauen, schon im Ansatz erstickt.
14 Tagen zuvor hatten ihn Vereinsmitglieder aus dem nahen Staatsforst, wo er schon einige Wochen zum Trocknen gelegen hatte, über die Schleißheimer Str. hergeschafft zum Vereinsheim an der Ebereschenstr. Vor Ort wurde er komplett entastet, geschepst, sprich von Rinde und Bast befreit, geputzt, gehobelt, geschliffen, Unschönes ausgebessert … Dann wurde er grundiert, weiß gestrichen, die Rauten angezeichnet (alles frei Hand und ohne Schablonen!), abgeklebt, damit die blaue Farbe sauber aufgebracht werden konnte … Fähnrich Peter Lindinger – im „normalen“ Leben Maler, Lackierer, Karosseriebauer, Jäger und mit der Lizenz, zum Bäumefällen – hat sich hierbei besonders hervorgetan und das Stangerl ist ihm in den letzten 14 Tagen sehr ans Herz gewachsen – hat er doch auch darunter geschlafen, damit es nur ja nicht abhanden kommt. Die Feldmochinger Burschn haben’s versucht und manch anderer Spähtrupp musste ebenfalls mit der Einsicht abziehen, dass der Baum heuer einfach zu gut bewacht wurde.