Es ist mittlerweile eine liebgewordene Tradition, dass im Monat Mai der Verehrung der Gottesmutter Maria neben anderen Veranstaltungen im Stadtbezirk auch in der privaten Marienkapelle auf dem Hof von Betti und Martin Frankl am Eishüttenweg eine „Maiandacht“ gefeiert wird.
Mitveranstalter der Familie Frankl ist der katholische Männerverein Feldmoching.
Am vergangenen Donnerstag vor Beginn der Andachtsfeier um 19 Uhr schaute der wolkenverhangene Himmel wieder verdächtig nach Regen aus, so wie es schon vor einem Jahr war. Heuer blieb es aber Gott sei Dank trocken. Darum konnte die Andacht, wie sonst üblich, auf dem kleinen Platz vor der geöffneten Kapelle stattfinden. Die wie im Vorjahr große Anzahl von gut 50 zur kleinen Kapelle gekommenen Gläubigen erfreute die Veranstalter sichtlich.
Marienverehrung und Volksbrauchtum
Die pastorale Leitung der Feier oblag wieder dem liebenswürdigen Herrn Pfarrer i. R. Otto Steinberger aus Neufahrn. In seinen einleitenden Worten wies Pfarrer Steinberger auf die große Bedeutung der Verehrung der Mutter Maria besonders in Bayern hin. Die Verehrung der Gottesmutter im christlichen Glauben reiche zwar weit in das frühe Mittelalter zurück. Doch bis heute sei diese tief verwurzelte Marienverehrung in der katholischen Kirche weltweit einer der fundamentalen Glaubensmittelpunkte geblieben. Große Teile des bayerischen Volksbrauchtums seien u. a. mit der Gottesmutter verbunden. Seit 1916 sei die Gottesmutter Maria aufgrund eines Dekrets aus Rom als die „Patrona Bavariae“ die offizielle Schutzpatronin der bayrischen Bevölkerung, was offiziell erstmals 1917 in Bayern gemeinsam gefeiert wurde. 2017 wurde in ganz Bayern des 100-jährigen „Marienjubiläums“ gedacht und am 12. sowie 13. Mai zentral in München gefeiert.
Beherzter Vorbeter Franz Pabst
Georg Kläne, der Kirchenmusiker von St. Peter und Paul, konnte heuer leider der Feier in der Untermühle nicht hilfreich zur Seite stehen. Er war zur gleichen Zeit in St. Christoph zur musikalischen Begleitung der dortigen Maiandacht im Einsatz.
Darum griff Veranstalter Franz Pabst beherzt zum Mikrofon und übernahm zum Erstaunen vieler Anwesender persönlich den Part des Vorbeters der langen Marienlitanei. Diese Litanei ist als Höhepunkt einer Marienandacht zu verstehen. Mit dieser (Lauretanischen) Litanei, im Wechselgesang von Vorbeter und Gläubigen, wird die Selige Jungfrau Maria als Urbild und Vorbild der Kirche verehrt und von den Gläubigen um ihre Fürbitte angerufen.
Wie es bei der Familie Frankl mittlerweile schon zur Tradition ist, folgte der würdigen Andachtsfeier bei der Kapelle wieder eine Einladung an alle Anwesenden zu einer „festen und flüssigen“ Brotzeit in der Halle. Ein festlicher und anschließend geselliger Abend nahm seinen Lauf. Schön war`s wieder auf dem Frankl-Hof in der Untermühle. Reinhard Krohn