Nach 2017 haben sich die Sänger des Männergesangvereins Feldmoching heuer am 3. Juni zum zweiten Mal in einer sonntäglichen Chormatinee im Botanischen Garten an der Menzinger Str. der Öffentlichkeit gestellt. Auftritte vor Publikum, besonders unter freiem Himmel, stellen die Sänger und ihren Chorleiter immer wieder vor neue Herausforderungen in einem ungewohnten Umfeld.
Der deutsche Schriftsteller und Dichter Johann Gottfried Seume (1763 – 1810) meinte einmal so zutreffend: „Wo man singt, da lass` dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder!“ Bösewichte haben nicht nur keine Lieder, sie singen auch keine!
Darum waren die Sänger aus Feldmoching an diesem Sonntag bei herrlichem Sonnenschein schon bald umringt von offensichtlich erwartungsvollen fröhlich dreinblickenden Menschen.
Einen schöneren Ort für diese Matinee als den Botanischen Garten mit seinen üppig blühenden Rosen und bunten Blumenrabatten, mit seinen Gräsern, Büschen und Bäumen hätte man sich nicht vorstellen können. Im Schmuckhof mit dem Seerosenbecken (und den sich auf den Blättern sonnenden Fröschen), dem Institutsgebäude vorgelagert, hatten sich bereits am Vormittag zahlreiche Gäste eingefunden. Gegen 12 Uhr waren dann, nach dem gemischten Singkreis Allach, die Feldmochinger Sänger unter ihrem Chorleiter Norbert Thoma mit ihren Darbietungen dran. Die zahlreichen Gäste belagerten die große Freitreppe, die Sänger reihten sich darunter der gleißenden Sonne entgegen auf.
Der Start begann, wie bei den Feldmochingern gewohnt, mit ihrem Begrüßungslied „Grias enk alle miteinand“. Die weiteren neun Liedbeiträge besangen die Liebe (das Tessiner Volkslied „Vier Pferde traben“ und „Ich bin kein Bajazzo“), den milden Frühling („So sei gegrüßt viel tausendmal“ von Hoffmann v. Fallersleben), die Heimat („Wißt`s wo mei Hoamat is“ von den Kirchberger Pfefferbuam und das Bayernland-Lied „Es muss ein Sonntag g`wesen sein“) und den goldenen Wein („Aus der Traube in die Tonne“). Ferner wurden eine Romanze aus Dalmatien von Wilhelm Heinrich, von Friedrich Schilcher das Lied „Frisch gesungen“ und „Heast as net“ von Hubert von Goisern und Lorenz Maierhofer zum Besten gegeben.
Den zahlreichen Gästen haben die Vorträge der Sänger aus Feldmoching offenbar gut gefallen, sie geizten jedenfalls nicht mit Applaus.
Optimisten unter den Sängern, besonders im Vereinsvorstand, können sich durchaus vorstellen, dass aus dieser dem Chorgesang gegenüber positiven, sympathischen Stimmung heraus bei dem ein oder anderen Zuhörer ein Wunsch zum aktiven Mitmachen erwachsen könnte. „Wir proben jeden Dienstag ab 20 Uhr im Gasthaus „Feldmochinger Hof“, rief Vorstand Klaus Meller den Gästen fröhlich entgegen, wofür diese ihm ebenfalls herzlich applaudierten. Reinhard Krohn