Der Vorstand des Fördervereins der Grundschule Feldmoching hat zwar vor ein paar Wochen komplett gewechselt, aber wozu Traditionen ändern, die ihre Berechtigung haben und gut ankommen – so hat sich der neue Vorstand gedacht und auch heuer ein Lesefest an der Schule ausgerichtet. Passend zum Fest im Freien heiterte im Laufe des Tages auch der Himmel immer mehr auf, so dass nachmittags gar die Sonne hervorspitzte, die Temperaturen stiegen und Kinder wie Eltern und Großeltern sich gut im großen Schulhof aufhalten konnten.
Das Lesefest, organisiert vom Förderverein der Schule in Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat (AK Lesen) und dem Hort (unter der Leitung von Maria Hausinger), stand, wie könnte es heuer anders sein, unter dem Motto „Fußball“. Schließlich wurde an diesem Tag, am Donnerstag, den 14. Juni fast zur gleichen Uhrzeit die Fußball-WM angepfiffen.
Und so durften sich an einer Station die Kinder aus einem kleinen, beklebten Fußball und einer bunten Schnur eine Halskette basteln – die drei Fäden zu einem dichteren „Zopf“ zu flechten, das stellte allerdings für den ein oder anderen Jungen doch ein kleineres Problem dar!
An einem anderen Stand („Denken – rennen“) mussten die Kinder, je nach Jahrgangsstufe, einen mehr oder weniger komplizierten Satz lesen („Der Ball schlug gegen den Pfosten, rutschte ab und trudelte dann ins Tor“) und vor allem im Gedächtnis behalten, um ihn frei aufzusagen. Anschließend galt es, im Slalom, trippelnd mit Ball, durch einen kleinen Hindernisparcours aus Straßenhütchen zu kurven.
Heuer gab es auch vergleichsweise viele Lesestationen. Sonja Raith beispielsweise, die an der Grundschule zusätzlichen Englisch-Unterricht erteilt, las Geschichten auf Englisch vor. Monika Nitschke, ausgestattet mit einem ganzen Stapel an Kinderbüchern, punktete mit den Oma-&-Frieder-Geschichten von Gudrun Mebs, die sie, untermalt mit entsprechender Mimik und Gestik sowie dem passenden Timbre in der Stimme, vortrug. Andrea von Raffay vom Weltladen wiederum las eine Fußballgeschichte vor, die in Tansania spielt und von Mädchen, die unbedingt Fußball spielen wollen, handelt. Bis sie die Erlaubnis bekommen, mit Jungs gemeinsam zu spielen, dauert es. Und dann soll die Truppe ein „Länderspiel“ gegen die „Mehlsäcke“, gegen eine deutsche Mannschaft, bestreiten! Dabei fehlt es an Netzen und am Tor insgesamt und der Rasen ist auch nicht top in Schuss … Birgit Hölzl, die für das Italienisch-Angebot der Schule steht, las allerdings auf Deutsch!
Zur Einstimmung aufs Lesefest eine bayerische Musikstunde
Wer im Laufe des Nachmittags an den verschiedenen Stationen fleißig Stempel im Lesepass gesammelt hatte, der konnte sich am Stand des Fördervereins (samt Getränkestation und Bar) ein dickes Lob vom Fördervereinsvorsitzenden Peter Fischer abholen und – eine Süßigkeit. Eine Hausaufgabenbefreiung hatte der Förderverein dieses Jahr bei der (erkrankten) Schulleiterin Gabriele Bayer-Maier nicht erwirkt – aber die Lehrer hatten vorsorglich schon mal nichts aufgegeben, wie zu hören war!
P.S.: Vor dem Lesefest hatte Gerhard Holz mit den Kindern im Rahmen des Aktionstags „Musik in Bayern“ beim Steinkreis ganz hinten im Schulhof eine bayerische Singstunde abgehalten – sehr zur Freude der Eltern, die in großer Zahl der Musikstunde lauschten. Neundreiviertelstunden war Holz deshalb am Montag und Dienstag dieser Woche in der Schule gewesen, um mit den Kindern die Lieder einzuüben und ihnen dabei spielerisch das bayerische Idiom nahezubringen. Weil der Andrang so groß war, musste er sogar per Mikrofon sprechen und singen, um überall gehört zu werden! Da war’s natürlich nichts mit der Gitarrenbegleitung. Aber es ging auch a cappella.