Passend zur erfreulichen Entwicklung in Sachen Ladenzentrum an der Lassallestr. – der Lokal-Anzeiger wird über die Ideen des neuen Investors in seiner nächsten Ausgabe berichten – passt eine Meldung, die uns von der Diakonie Hasenbergl erreichte. Danach ist deren Antrag auf Förderung von sozialen Maßnahmen zur Quartiersentwicklung bei der Deutschen Fernsehlotterie tatsächlich bewilligt worden! Die Deutsche Fernsehlotterie bezuschusst den umfangreichen Maßnahmenplan für das Quartier mit 196.220 Euro. Die Diakonie Hasenbergl stellt außerdem Eigenmittel in Höhe von 49.000 Euro zur Verfügung. Damit stehen im dreijährigen Förderzeitraum, der am 1. August beginnt, rund 245.000 Euro für die Siedlung am Lerchenauer See zur Verfügung.
8.400 Menschen werden in den kommenden drei Jahren von dem Maßnahmenplan profitieren, der sich in verschiedene Stufen unterteilt. In der ersten Phase setzt das eingerichtete Quartiersmanagement auf die Einbindung von Bürgern aus dem Quartier: Unter dem Motto „Wir am Lerchenauer See“ sollen Eigeninitiative gefördert und soziale Netzwerke gestärkt werden.
Zum einen wird der Fokus vor allem auf die Einrichtung eines Nachbarschafstreffs gelegt. Dieser Treff soll „die Keimzelle der Bürgerbeteiligung“ darstellen. Die Beteiligten im Treff sollen dann Projekte zur Stadtgestaltung durchführen und Verbesserungen zur Infrastruktur anregen. Zum anderen soll es erste Projekte und Gespräche geben hinsichtlich der Wohnsituation von älteren Menschen im Quartier. Ziel ist es, haushaltsnahe Dienstleistungen und Betreuungsleistungen zur Entlastung von Angehörigen zu gründen. Um auch ein weiteres Gelingen der Entwicklung über den Förderzeitraum hinaus zu garantieren, werden die Angebote und Strukturen der Quartiersentwicklung Hand in Hand mit dem Aufbau des Alten- und Servicezentrum im Hasenbergl gehen.
Die Siedlung am Lerchenauer See gehört zu den Gebieten in München, die mit einigen Herausforderungen konfrontiert sind. So ist der Anteil von Menschen, die 75 Jahre und älter sind, überdurchschnittlich hoch, viele Wohnungen sind jedoch nicht altersgerecht ausgerichtet. Viele Senioren können die eigene Wohnung daher kaum bis gar nicht verlassen, was zu Vereinsamung führt. Auch der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund ist überdurchschnittlich hoch. Aus Sicht der Bewohnenden gibt es vor allem eine große Schwäche im Quartier: die fehlenden Einkaufsmöglichkeiten.
Der Maßnahmenplan wurde in den vergangenen Monaten durch vier Mitarbeitende der Diakonie Hasenbergl erstellt. Er stützt sich auf Monitoringdaten der Landeshauptstadt München, auf Erkenntnisse der REGSAM-Schwerpunktarbeit im Quartier, auf Experteninterviews sowie einer von der Diakonie Hasenbergl durchgeführten Sozialraumanalyse.
Foto: Diakonie Hasenbergl