In den letzten Tagen durften die Anwohner vom Hasenbergl und dem Norden Feldmochings mal wieder hautnah miterleben, wie es ist, wenn die Hubschrauber in Oberschleißheim in Aktion treten. Kommt noch die Polizeihubschrauberstaffel dazu, dann wird es tags wie nachts noch deutlich mehr Flugbewegungen geben. Aufzuhalten ist die Verlegung nach Oberschleißheim, wenn überhaupt, wohl nur noch auf politischer Ebene, denn das Genehmigungsverfahren ist relativ weit fortgeschritten. Der CSU-Landtagsabgeordnete Joachim Unterländer hat deshalb noch einmal an seinen Namensvetter im Staatsministerium des Innern und für Integration, Joachim Herrmann, geschrieben, mit der Bitte, eine nach objektiven Kriterien nachvollziehbare Standortsuche vornehmen zu lassen.
In dem Schreiben von Unterländer heißt es: „Es hat seitens der Gemeinde Oberschleißheim, von betroffenen Bürgerinitiativen im Münchner Norden, von weiteren Bürgervertretungsgremien und den örtlichen Bezirksausschüssen erhebliche Einwendungen gegen die Ausgestaltung der Flugrouten und des Standortes an sich gegeben. Diese Argumente sind nicht von der Hand zu weisen und ich möchte auch zu einem relativ späten Verfahrenszeitpunkt hier nochmals intervenieren, da ich die Argumente gerade der Bürgerinitiativen aus dem Münchner Norden ausdrücklich nachvollziehen und unterstützen kann. Es sind dies insbesondere:
– Die Standortfindung ist offenbar nicht nach objektivierbaren Kriterien erfolgt, sondern ist keineswegs nachvollziehbar und transparent.
– Nach den mir vorliegenden Informationen sind, statistisch verifiziert und nachgewiesen, rund 70 % aller Einsatzflüge im südbayerischen Bereich, d. h. südlich der Landeshauptstadt München. Damit müssen viele Flüge über das Stadtgebiet erfolgen, weshalb auch die Landeshauptstadt München sehr stark von dieser Entwicklung betroffen ist.
– Die einer Standortplanung zugrundeliegenden Verkehrsprognosen sind, wie auch von der Gemeinde Oberschleißheim zu Recht festgestellt, nicht nachvollziehbar.
– Die Lärmbelastungen für die Anwohner im Münchner Norden, insbesondere in den Bereichen des Hasenbergls und des nördlichen Feldmochings, würden drastisch zunehmen, weshalb die Entscheidungsgrundlagen nicht in ausreichendem Maße nachvollziehbar sind.
– Vor dem zuletzt genannten Hintergrund ist auch das lärmtechnische Gutachten des TÜV Süd unzureichend und muss nochmals neu gestaltet werden.
– Den Belangen der Gemeinde Oberschleißheim, die in den Einwendungen dargelegt worden sind, ist näherzutreten.
Ich bitte Entsprechendes zu veranlassen, um eine Befriedung in dieser Situation herbeizuführen. Durch eine Kumulation belastender Einrichtungen sind zusätzliche, nicht objektivierbare Belastungen für den gesamten Münchner Norden nicht zu akzeptieren.“