So warm war’s noch nie an einem Rosstag: Sonne pur schon früh am Morgen und mittags sommerliche Hitze, auf dass man sich gerne der Jacken entledigte, statt Kaffee lieber zu was Kühlem griff und im Zehentmaierhof, wo’s nach dem Umzug Speis und Trank gab, gerne ein wenig in den Schatten trat. Der 33. Feldmoching Rosstag, am Wahlsonntag, den 14. Oktober, war wirklich außergewöhnlich.
Die Sonne lachte vom Himmel und die Mitglieder der hiesigen Vereine und ihre Kinder auf den Gespannen strahlten mit Maria Neuhofer als Münchner Kindl hoch zu Ross um die Wette.
Die Rossler/Burschn hatten wie immer die Organisation prächtig im Griff – auch wenn Gregor Gerl, der Chef der Rossler, wegen der kurz bevorstehenden Geburt seines Töchterchens beim Umzug fehlte. Dass trotzdem zwei „Ochsengespanne“ (Schorsch Kraft, der moderierte, hat halt immer einen lockeren Spruch auf den Lippen) zum Einsatz kommen mussten, kann auch das beste Orga-Team nicht verhindern. So brach schon vor dem Umzug die Deichsel beim Gespann des Kulturhistorischen Vereins, auf dass Familie Obersojer den Wagen mit den Kartoffeln selbst zur Möbelstube ziehen musste, damit die gespendeten Erdäpfel dort wenigstens verteilt werden konnten. Und der Wagen mit dem jungen „Riadastoana-Gemüse“ blieb bei der zweiten Runde mit einem technischen Defekt liegen, auf dass der Zug ins Stocken geriet, weil die Pferde aus- und die „Ochsen“ vorgespannt werden mussten. Ja sollte der doppelte Segen, erteilt heuer von Pfarrer Kurzydem und Pfarrer Rütsche, etwa nicht gewirkt haben?
Pfarrer Kurzydem ermahnte die zahlreichen Besucher des Pferdeumzug in seiner kurzen Ansprache, die kein Wahlprogramm und keine Wahlempfehlung sein sollte, daran, dass es heute wieder mehr Ehrfurcht vor Gott, vor den Mitmenschen und Mitgeschöpfen, den Tieren, den Pflanzen und der Erde insgesamt brauche.