Bis Weihnachten ist in der Galerie 90 des Kreisjugendring München-Stadt (KJR) an der Paul-Heyse-Str. 22 (4. Stock) unter dem Motto „Wenn Kinder Danke sagen“ eine außergewöhnliche Ausstellung zu sehen: Ulrike Hämmerle, die seit 26 Jahren den Kinder- und Jugendtreff ’s Dülfers am Hasenbergl leitet, hat in all diesen Jahren sämtliche Briefchen, Bilder und Zettelchen, die Kinder an sie und die anderen Mitarbeiter des Freizeittreffs adressiert haben, aufbewahrt. Nun wurden die Papierstapel gesichtet und für die Ausstellung thematisch zusammengestellt.
Am Dienstag, den 6. November war Vernissage und zahlreiche Kids, die derzeit die Einrichtung besuchen, waren da und freuten sich, das ein oder andere ihrer „Kunstobjekte“ in einem der Ausstellungsrahmen zu entdecken. Zu sehen sind Kinderzeichnungen, Briefchen und Zettelchen– sei’s zum Dank, zum Geburtstag, zu Weihnachten, zum Abschied, sei’s als Wunschzettel, was man gerne mal wieder unternehmen oder essen möchte.
Es ist nur ein kleiner Ausschnitt aus all den Botschaften, die die Betreuer im Laufe der Zeit von ihren Schützlingen erhalten haben, schöne, lustige, niedliche, rührende Briefchen, die vor allem eines verdeutlichen: Wie unermesslich wichtig für die Kinder die stabile Bindung zu ihren Betreuern ist, die Vertrautheit in der Pädagogik, so KJR-Vorstandsmitglied Christoph Saur in seiner einführenden Rede. „Wir hoffen daß du uns nie verläßt“, „ich freue mich das ich dich habe“ – so oder ähnlich steht es auf vielen Zetteln. Hinter den meisten Zeichnungen und Briefchen verbergen sich Erlebnisse: etwa ein Ausflug zu Ulli Hämmerles Pferd Dino. Oder lustige Alltagsbegebenheiten, wie hinter dem grünen Herz, auf das ein Mädchen in kindlicher Schrift vermerkt hat: „Gott zeidank gibt es wider Essen“. Schmunzelnd erzählt Ulli Hämmerle die Geschichte dazu: Frisches Essen – etwas, das viele Kinder, die die Einrichtung besuchen, von zuhause gar nicht kennen – wird täglich im Dülfers zubereitet. Aber einmal gab es eine Phase, in der bei jedem Essen gemotzt und genörgelt wurde. Pädagogische Folge: eine Woche lang trockene Semmeln. Und siehe da, nach der kargen „Schonkostzeit“ schmeckte das Essen plötzlich wieder „voll lecker“!
Die Ausstellung ist von Montag bis Freitag jeweils von 9 bis 17 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.