Der Stadtrat hat diese Woche wichtige Weichen für die weitere U-Bahn-Planung gestellt: Mit höchster Priorität sollen die Entlastungsspange U9 und die weitere Verlängerung der U5-West von Pasing nach Freiham umgesetzt werden – die Planungen sollen umgehend erfolgen. Dafür müssen auch die bestehenden U-Bahnhöfe Hauptbahnhof, Odeonsplatz und Theresienwiese ertüchtigt werden.
Die „Entlastungsspange U9“ ist eine neue, 10,5 km lange U-Bahn-Strecke mit sieben neuen Bahnhöfen. Sie soll von der Dietlindenstr. über die Münchner Freiheit, den Hauptbahnhof und einen zweiten Wiesn-Bahnhof bis zum neu zu bauenden Bahnhof Impler-/Poccistr. führen. Hinzu kommt ein Abzweig zur U2 an der Theresienstr. Für diese Maßnahme hatte sich der Stadtrat bereits 2018 im Grundsatz ausgesprochen. Der Bau ist laut einer Studie grundsätzlich machbar. Die U9-Spange bildet die Basis für den Ausbau des gesamten U-Bahn-Netzes und ist auch die Voraussetzung, um irgendwann einmal die U2 weiter zu ertüchtigen oder gar zu verlängern, etwa nach Karlsfeld oder gar Dachau. Nach ersten Schätzungen ist mit einer Bauzeit von zehn Jahren und Kosten von rund drei Milliarden Euro zu rechnen.
Nachrangig priorisiert wurden die Verlängerung der U4-Ost vom Arabellapark nach Englschalking (mit einer möglichen Weiterführung bis zur Messestadt-West) und die U-Bahn-Verbindungsspange U26 von der Station „Am Hart“ bis zum Kieferngarten. Mit der U4-Ost soll insbesondere das Entwicklungsgebiet im Münchner Nordosten optimal an das öffentliche Nahverkehrsnetz angebunden werden. Die 4 km lange Verbindungsspange U26 würde vier neue Stationen umfassen und hat in erster Linie das Ziel, im Münchner Norden eine leistungsfähige Tangentialverbindung zwischen den beiden nördlichen U-Bahn-Strecken zu schaffen. Voraussetzung dafür ist allerdings der vorherige Bau der Entlastungsspange U9.