Das Pendant zum Übergreifenden Bündnis München Nord ist ja das Bündnis Nordost, denn auch in Daglfing, Englschalking und Johanneskirchen sind die momentan schon dort Wohnenden unzufrieden, was ihnen da mit der SEM Nordost „übergestülpt“ werden soll. Sie möchten mitreden bei der „Entwicklung“ ihrer Heimat. Deshalb organisieren sie am 21. Februar eine große Veranstaltung, zu der sie auch OB Dieter Reiter mehrmals eingeladen haben. Nun hat er dem Bündnis einen offenen Brief geschrieben.
Oberbürgermeister Dieter Reiter teilt in einem Schreiben an das „Bündnis Nordost“ heute mit, dass Stadtbaurätin Elisabeth Merk bei der Informationsveranstaltung im Münchner Nordosten am 21. Februar über die aktuellen Planungen berichten wird. Am Mittwoch, 6. Februar, wird im Planungsausschuss zudem über einen Ideenwettbewerb für den Münchner Nordosten beraten. Schon bei der Vorbereitung des Wettbewerbs sind Öffentlichkeitsveranstaltungen zum Auslobungstext geplant. Oberbürgermeister Reiter schreibt dazu an das „Bündnis Nordost“: „Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie und Ihr Bündnis sich auch in diesem Rahmen einbringen würden, denn für mich ist ganz entscheidend, dass jegliche, langfristige Entwicklung im Münchner Nordosten nicht gegen, sondern gemeinsam mit der Bevölkerung vor Ort erfolgt. Schließlich sollen auch diejenigen Münchnerinnen und Münchner von einem künftigen neuen Stadtteil profitieren, die jetzt schon in direkter Nachbarschaft dazu leben.“
Hier der Wortlaut des OB-Schreibens: „Vielen Dank für die Einladung des von Ihnen vertretenen ‚Bündnis Nordost‘ zu einer Informationsveranstaltung mit Podiumsdiskussion im Münchner Nordosten am 21.2.2019.
Wie Ihnen meine Mitarbeiterin bereits mitgeteilt hat, wird Stadtbaurätin Elisabeth Merk den Termin an meiner Stelle wahrnehmen. Gerne beteiligt sie sich mit einem Vortrag zum aktuel- len Stand der Planungen. So kann die daran anschließende Podiumsdiskussion auf einer sachlichen und fachlich fundierten Grundlage geführt werden. Das dürfte ihrer Absicht entgegenkommen, den interessierten Bürgerinnen und Bürgern eine ausgewogene, politisch neutrale Information anzubieten, was die bisherige Auswahl der Vortragenden (Anm. der Red.: Vorträge sind geplant von Markus Bichler, Altdaglfinger und Bauleiter; Christian Hierneis, Vorsitzender von Bund Naturschutz München und Landtagsabgeordneter der Grünen; Robert Brannekämper, Vorsitzender des Planungsausschusses im BA 13 – Bogenhausen -, CSU-Landtagsabgeordneter, entstammt einer alten Bauhandwerksfamilie – Großvater Theo Brannekämper war Dombaumeister von München -, Architekt) sowie die Gestaltung Ihres Veranstaltungsplakats leider nicht verspricht.
An der von Ihnen geplanten Podiumsdiskussion wird neben den bereits angefragten Fraktionsvorsitzenden von CSU und Die Grünen – rosa liste auch der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, Alexander Reissl, teilnehmen. Zugleich möchte ich darauf hinweisen, dass das Referat für Stadtplanung und Bauordnung beabsichtigt, den städtebaulichen und freiraumplanerischen Ideenwettbewerb in diesem Frühjahr zu starten. Am kommenden Mittwoch, den 6.2.2019, berät hierüber der Planungsausschuss und am 13.2.2019 die Vollversammlung des Münchner Stadtrats.
Ziel des Wettbewerbs ist es, aus einer Vielzahl von Varianten die bestmögliche Antwort auf die unterschiedlichen Anforderungen in diesem komplexen Siedlungs- und Landschaftsraum auszuwählen. Schon bei der Vorbereitung des Wettbewerbs sind Öffentlichkeitsveranstaltungen zum Auslobungstext geplant, über die rechtzeitig auf folgender Homepage informiert wird: www.muenchen.de/nordosten.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie und Ihr Bündnis sich auch in diesem Rahmen einbringen würden, denn für mich ist ganz entscheidend, dass jegliche, langfristige Entwicklung im Münchner Nordosten nicht gegen, sondern gemeinsam mit der Bevölkerung vor Ort erfolgt. Schließlich sollen auch diejenigen Münchnerinnen und Münchner von einem künftigen neuen Stadtteil profitieren, die jetzt schon in direkter Nachbarschaft dazu leben. Dazu gehören in meinen Augen vor allem eine optimale Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr und ein gutes Angebot an Schulen, Kindergärten, bezahlbaren Wohnungen sowie Einkaufsmöglichkeiten und attraktive Erholungsflächen – bis hin zu einem Badesee. All das wird auch den heute schon in Bogenhausen und Riem lebenden Bürgerinnen und Bürgern Vor- teile bringen.
Nicht zuletzt soll der Wettbewerb aufzeigen, wie spätere Siedlungsflächen so kompakt und flächensparend wie möglich angeordnet werden können, um das Landschaftsbild und die prägenden Grün- und Freiräume zu erhalten. Selbstverständlich wird hier auch die Landwirtschaft in Zukunft ihren Platz haben.
Mit besonderem Interesse habe ich gelesen, dass Sie in Ihrem im Internet veröffentlichten Positionspapier zur ‚Wachstumspolitik der Stadt München‘ die Stadt Kopenhagen als Musterbeispiel nennen. Was Sie dabei zu erwähnen vergessen haben ist, dass Kopenhagen eine mindestens vergleichbare Bevölkerungsdichte wie München aufweist, in den letzten zehn Jahren über 20 Prozent Wachstum meistern musste und weiterhin – wie auch München – wächst. Dieses Wachstums bewältigt Kopenhagen nicht etwa mit einem Planungsstopp, sondern mit der konsequenten Neuentwicklung von Siedlungsgebieten.
In diesem Sinne freue ich mich auf Ihre Anregungen und wünsche Ihnen für den 21.2.2019 eine gute Veranstaltung und eine konstruktive Diskussion. “