Am Samstag, den 9. März fand in Feldmoching und der Fasanerie wieder der alljährliche Frühjahrsputz in den Grünanlagen statt. Schließlich hat sich wieder allerhand Unrat angesammelt: Unendlich viel Verpackungsmüll, zahllose Glasflaschen, Coffee-to-go-Pappbecher, aber auch: ein Kochtopf, etliche aufgeknackte Fahrradschlösser, einzelne Schuhe, ein Flüchtlingsausweis, zwei kaputte Regenschirme, eine defekte Gartenschere, etliche verschnürte & verpackte Stapel von Anzeigenblättern, inzwischen natürlich aufgeweicht …
Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen, denn beispielsweise auf der Brache entlang der Bahn, nördlich der Dülferstr. fand sich heuer, zumindest gefühlt, mehr Unrat als die Jahre zuvor. Vielleicht liegt’s daran, dass die LKW-Fahrer, die dort seit August letzten Jahres ihre Transporter abstellen, in der Früh gerne einen Coffee-to-go zu sich nehmen und die Einpacktüte der ersten Brotzeit auch gleich noch hinterher auf den Boden werfen? Und der Spiegeltrinker, der sich wohl jeden Morgen auf dem Weg zur U-Bahn ein Fläschchen Chantré genehmigt, erfreut sich ganz offensichtlich weiter guter Gesundheit. Denn der Weg entlang der Raheinstr. war auch heuer wieder mit zahllosen Fläschchen seines Lieblings-Edelstoffs gesäumt. Nicht zu vergessen das gut halbe Dutzend Hundekotbeutel, die an Zweigen hingen beziehungsweise zwischen Büschen und Sträuchern eingesammelt werden „durften“!
Den fleißigen Helfern – 24 Erwachsenen, darunter sogar eine Schwabingerin vom Bund Naturschutz, und acht Kindern – ging die Arbeit jedenfalls nicht aus! (Um den Sperrmüll auf der südlichen Seite der Raheinstr. sollte sich aber endlich der Immobilienbesitzer, die CA Immo, kümmern!) Dank an die Organisatoren von der Aktionsgemeinschaft Rettet den Münchner Norden und den Eigenheimerverein Feldmoching!
Und vielleicht wäre es ja möglich, am Eck Rahein-/Herbergstr. einen großen Mülleimer anzubringen! Die meisten Menschen sind halt zu bequem, um, auf ihrem Weg etwa zur U-Bahn, die 50 m hinunter zur „kleinen Unterführung“ zu gehen, um ihren Abfall in den dortigen Mülleimer zu werfen.
Fahrräder waren die „Renner“
Ähnlich war das Bild auch in der Fasanerie, wo knapp 30 Anwohner dem Aufruf der Interessengemeinschaft Fasanerie aktiv folgten. Bestens ausgestattet mit Greifern sammelten auch sie viel achtlos weggeworfenen Müll ein, der nun mal leider nicht die Eigenschaft hat, sich in Luft aufzulösen oder zu verschwinden. Sauberer ist es nun entlang der S-Bahn, inklusive Bahnhof, am Rangierbahnhof zwischen Lasallestr. und Schlittenhügel, an Kinderspielplätzen und den Biotopen am Skabiosenplatz, an der Pappelallee und Reigersbachstr., am Fasaneriesee, am Hundesee (dort haben wurde der Müll eingeladen, der dort schon aufgehäuft war). Die „Renner“ waren in der Fasanerie heuer Fahrräder, nicht nur die leidigen Obikes …
Von der Spielzeugpistole bis zur Autositzbank
Und die Woche darauf war Saubermachen in der Lerchenau angesagt, organisiert hier vom Bürgerverein Lerchenau und gut 30 Lerchenauer aller Altersstufen fanden sich um 10 Uhr morgens am Treffpunkt vor der Kirche ein. Dabei wehte am Vormittag noch ein kalter, ungemütlicher Wind und es regnete etwas. Aus den üblichen Ecken bargen die Lerchenauer viel Plastik und Papier, aber auch einen Müllsack voller Farb-Spraydosen, mehrere geknackte Fahrradschlösser, eine Spielzeugpistole und eine zweisitzige Sitzbank aus dem Auto. Am meisten Müll liegt erfahrungsgemäß immer in den Wiesen entlang der Gundermann- und Lerchenstr. Entlang der Eberwurzstr. konnte man die gesammelten kleinen Schnapsfläschchen gleich im dortigen Glascontainer entsorgen und auch das Ende der Thaddäus-Robl-Str. am Abgang zur Lerchenauer Str. war eine besonders schmuddelige Stelle. Gegen Mittag bereiteten fleißige Helfer liebevoll eine Brotzeit mit belegten Semmeln und warmem Leberkäs zum Aufwärmen für die Ehrenamtlichen.
Jetzt wäre es halt schön, wenn nicht gleich wieder alles vermüllt wird!
Werner Paulus/Karola Kennerknecht/rer