Die Beteiligung aus Feldmoching und der Fasanerie an der Andechs-Wallfahrt war auch heuer wieder erfreulich konstant. Allerdings haben sich die Erwartungen auf noch mehr Zuspruch aus den nunmehr fünf Gemeinden im Pfarrverband Pacem nicht erfüllt. Immerhin war der aus Feldmoching gestartete Bus bis auf den letzten Platz gefüllt. Und der Bus aus der Fasanerie fasste wieder etwa 35 Wallfahrer. Bei der gemeinsamen 18. Wallfahrt im kommenden Jahr könnten also noch 15 Personen, etwa von St. Matthäus, St. Agnes und St. Johannes Evangelist, auf einen freien Platz rechnen. Aus Feldmoching hatten sich zudem einige Wallfahrer im eigenen PKW nach Andechs aufgemacht.
Wie immer starteten die zwei Pilgerbusse gemeinsam sehr pünktlich vom Gottesackerweg in Richtung Andechs. Zur Freude der Teilnehmer begleitete sie heuer wieder einmal Dekan Johannes Kurzydem. Die trübe Witterung am Vormittag hellte sich gegen Nachmittag auf und es wurde teils sonnig. Die Stimmung in beiden Bussen bzw. Gruppen war übrigens wie alle Jahre zuvor auch heuer wieder unabhängig von der Witterung heiter und erwartungsvoll.
Nach der Begrüßung der Teilnehmer in den zwei Bussen durch die Veranstalter Irmengard Bähr bzw. Roland Nitter lud Pfarrer Kurzydem im Feldmoching-Bus zu einem gemeinsamen Gebet ein. Dem schloss sich Helmut Keßler für den KVF mit seinem Vortrag über den berühmten „Andechser Heiltumsschatz“ an, der seit Jahrhunderten in der heiligen Kapelle der Klosterkirche verwahrt wird. Danach wurden schon Stimmen hörbar, diesen Schatz einmal besichtigen zu wollen.
Der Wallfahrerzug mit seinen ca. 90 Teilnehmern kam bei angenehmer Temperatur, mit kurzen Verschnaufpausen, zügig den Berg hinauf. Vor der Kirche erwartete sie unter dem Geläut der Kirchenglocken bereits der mittlerweile den meisten bekannte Wallfahrtskurator Frater Leonhard mit seinem Weihwasserkessel. Er hatte auch heuer wieder für den Gottesdienst eine der zwei im Wachskeller verwahrten Feldmochinger Votivkerzen, heuer diejenige aus dem Jahre 1717 mit dem Bildnis des hl. Petrus mit dem Schlüssel in der prächtigen Darstellung eines Bischofs und der Unterschrift „Pfarr. Moching“, seitlich vor dem prächtigen-goldenen Marienaltar gestellt und entzündet.
Seine Predigt leitete Pfarrer Kurzydem entsprechend der Zeit nach der Auferstehung Jesu Christus bis zu dessen Auffahrt gen Himmel von der Emmaus-Geschichte aus dem Lukasevangelium 24, 12-35 ab.
Die Emmaus-Geschichte berichtet aus der Zeit Jesus nach seiner Auferstehung vom Tode, als ihm eines Tages zwei seiner ehemaligen Jünger auf der Straße nahe Jerusalem traurig und frustriert begegneten. Jesus sprach sie an, um sie nach dem Grund ihrer Traurigkeit zu fragen. Sie antworteten ihm nur zaghaft, weil sie Jesus nicht erkannten und in ihm einen Fremden wähnten. Dennoch luden sie ihn in ihr Haus in Emmaus zu Spreis und Trank ein. In den Gesprächen erkannten sie schließlich zu ihrer großen Freude ihren Herrn! Der ungetrübte Glaube an Gott und dessen Sohn Jesus und der Mut, seinen Weg zu gehen und mit den Menschen zu reden – sich nicht abzuschotten –, hilft den Menschen, besonders denen, die traurig und mutlos sind. Ein solcher Weg ist auch die Wallfahrt bzw. ein Pilgergang wie der nach Andechs. Entscheidend seien das Ziel und der feste Glaube an die göttliche Hilfe in der Not.
Nach dem Ende dieses schönen und besinnlichen Wallfahrtsgottesdienstes in der prächtigen Rokokokirche zu Andechs blieb bis zur Heimfahrt noch ausreichend Zeit für eine deftige oder kleinere Brotzeit und für ein süffiges Klosterbier im extra reservierten Kloster-Bierstübl, so wie es in unserem Lande ja seit Urzeiten Brauch ist.
Gegen 17.30 hieß es pünktlich einsteigen und heimkehren nach Feldmoching und in die Fasanerie.
Den Veranstaltern gilt auch an dieser Stelle ein herzliches Vergelt`s Gott für ihre Mühen um die wiederum einwandfreie Organisation der gelungenen Andechs-Wallfahrt 2019.
Reinhard Krohn