Den Pfingstmontag 2019 werden viele in Feldmoching und der Umgebung so schnell nicht vergessen. In nicht einmal einer halben Stunde vernichtete kurz nach 18 Uhr ein Unwetter mit extremem Sturm und massivem Hagel Getreide wie Gemüse auf den umliegenden Feldern sowie die Erdbeeren beim Hofreiter, Keller liefen voll, Solarmodule, Jalousien, Hausdämmungen wurden „durchschossen“, Bäume entwurzelt oder abgeknickt. Und in den Gärten wurden die Blumen zerhäkselt.
Mais wie Gerste und Weizen liegen nun platt auf dem Acker, vom Kartoffelkraut stehen teilweise nur noch die Stängel. Aber auch Blumen und Gemüse in den Gärten sind vernichtet. Viele Häuser beschädigt. Während die Untermühle weitgehend von den Naturgewalten verschont blieb, wüteten Sturm und Hagel gerade in Bahnhofsgegend, aber auch die Fasanerie scheint es getroffen zu haben. Im Obermoos zwischen Feldmoching und der Fasanerie jedenfalls sieht es auf den Feldern trostlos aus: Das abgeschlagene Getreide und die stark zerstörten Kartoffeln lassen eine Missernte befürchten, ebenso der heruntergewalzte Bohnenacker. Die Pappelallee gleicht einem Trümmerfeld, immer noch ist der Gartenbau im Einsatz, um die abgeknickten oder heruntergefallenen Äste der riesigen Pappeln zu beseitigen. Die Gärtnerei Winkler wurde stark getroffen: Nicht nur dass das Dach des Wohnhauses durch einen herabstürzenden Ast ramponiert wurde. Auch die Gewächshäuser sehen übel aus und dürfen derzeit nicht betreten werden.
Ein so schlimmes Unwetter gab es in Feldmoching wohl noch nie, selbst Ältere können sich nicht erinnern, jemals solche Naturgewalten erlebt zu haben.
In der Grünanlage bei der Herbergstr. fielen einige große Bäume um, auch am Bahnhof hatte es etliche Bäume erwischt, in den Vorgarten der Fahrschule kippte ein Baum, im lauschigen Garten der Taverne Wrossis liegt eine riesige entwurzelte Weide und auch am Fasaneriesee gingen Bäume baden. Und was stehen blieb, ist gerade auf seiner Westseite zum Teil völlig entlaubt. Blumen wie Gemüse wurden quasi zerhäkselt.
Jalousien weisen Einschusslöcher auf, Holzverkleidungen und Holzbalkone Absplitterungen und Dellen. Hausdächer wurden abgedeckt – Dachdecker Wagner hatte am Dienstag von früh bis abends alle Hände voll zu tun, die beschädigten Dächer schnell vor dem nächsten Gewitter wieder regenfest zu machen –, Solaranlagen zerstört. Auf den Straßen liegen die traurigen grünen Reste und viele Äste. Denn die Kanalisation war nicht nur während des Unwetters, sondern auch danach noch lange nicht dazu in der Lage, die Wassermassen aufzunehmen. Und natürlich war die große Unterführung wegen Unterspülung mal wieder für einige Stunden gesperrt.
Und wer heute, am Mittwoch, die super Idee hatte, die kläglichen Überreste seines Gartens, in blauen Müllsäcken verpackt, zum Wertstoffhof zu fahren, musste Geduld mitbringen. Zumindest heute morgen war der Andrang riesengroß.