Womit haben die Feldmochinger nur Petrus so erzürnt, dass heuer jedes größere Fest wettertechnische Probleme hat? Die Sonnwendfeier der Burschn versank ab 19 Uhr im Starkregen; beim Pfarrfest Ende Juni schmorte die Sonne herunter, dass ältere Menschen die Kühle der eigenen vier Wände der Hitze des Pfarrgartens vorzogen. Und beim Dorfabend mutierte die Blaskapelle zur Wandertruppe: mal rein, mal raus, mal rein, mal raus, mal rein…. Denn es goss phasenweise wie aus Kübeln, was beim ein oder anderen den Spaß auf den Dorfabend hinweggeschwemmt haben dürfte. Max Kappelmeier war trotzdem in seinem Element und dirigierte engagiert und motivierend wie immer.
Was gibt es Schöneres, als an einem lauen Sommerabend bei einem Glas Aperol oder einer Maß Bier das Nahen der Dämmerung zu verfolgen und dabei der gepflegten Blasmusik der Feldmochinger Blaskapelle zu lauschen – man fühlt sich leicht und beschwingt und irgendwie wie in der nördlichsten Stadt Italiens.
Nichts davon gestern. Um drei Uhr, als das große Gemeinschaftsfest begann, goss es wie aus Eimern und der ein oder andere legte sich schon Alternativpläne zur Abendgestaltung zurecht. Ab fünf Uhr wurd das Wetter deutlich besser, es spitzte sogar die Sonne hervor und alle hofften schon, dass die Wetter-App des Handys Recht behalten möge, die ab 17 Uhr keinen Regen mehr vorhersagte. Leider hat Petrus nicht auf seine Wetter-App geschaut oder ihr nicht gefolgt, denn gegen 19 Uhr zog vom Norden her ein Gewitter auf und brachte erneut Regen. Anderthalb Stunden später saßen die Unverdrossenen wieder mit Regenschirmen draußen. Nein, so rechtes Italien-Feeling wollte an dem Tag nicht aufkommen. Eher der Wunsch nach Glühwein mit Schuss. Zum Aufwärmen. Und für die schnupfengeplagte Stimme. (Von wegen Klimaerwärmung.)
Zumindest im Schwalbennest wars kuschlig warm
Immerhin ließ sich Dirigent Max Kappelmeier nicht die Laune verderben vom Raus und Rein seiner Mannen – auf die Bühne hatte die Blaskapelle heuer gleich in weiser Voraussicht verzichtet. Er dirigierte engagiert und verbreitete nachhaltig gute Laune. Was hätten die Musiker auch im Vorfeld besser oder anders machen können? Sie feiern halt immer am zweiten Samstag im Juli den Dorfabend und das ganze Jahr über spielen sie brav bei so vielen kirchlichen Festen auf – da hätte man doch auch mal eine kleine Gegenleistung von Petrus erwarten können!? Aber nein.
Und so blieb den treuen Gästen nichts anderes übrig, als sich von den Widrigkeiten des Wetters die Laune nicht verderben zu lassen und trotzdem oder gerade deshalb ausgelassen zu feiern. Im neuen Schwalbennest – nicht mehr so kuschlig eng wie in der alten Räumlichkeit, aber im Laufe des Abends immer angenehmer – war es jedenfalls wohlig warm, so dass man nach 22 Uhr, als die Blaskapelle wie immer mit der Nr. 26, den „Grüßen aus dem Egerland“, geendet hatte, gerne dorthin umzog, um etwa bei einem Drink noch ein wenig zu tanzen oder die neuesten Liebesanbahnungen bei Feldmochings Jugend zu verfolgen.
Weitere Fotos vom Dorfabend folgen im Laufe der nächsten Tage