Es hat alles nichts geholfen. Keine 3D-Visualisierung vom künftigen Eggarten-Manhattan, keine Demos, keine Protestbriefe, keine TV-Berichte, keine Gespräche mit Stadträten … Einfach nichts. Bei sengender Hitze draußen – die reale Gefahr, dass dichtest zugebaute Städte aufheizen und abträglich werden für Menschen, das interessiert offensichtlich nicht – entschied der Stadtrat gestern, völlig unberührt von der Diskussion um das Stadtklima und um die städtische Natur, mit den Stimmen von CSU, SPD und Freien Wählern, der Vorgabe des Planungsausschusses von Anfang Juli zu folgen und den Eggarten von der CA Immo sowie der Büschl Gruppe bebauen zu lassen.
Lediglich Stadtrat Johann Sauerer von der CSU zeigte Rückgrat und stimmte gegen den Mainstream. ÖDP, Linke, FDP und Bayernpartei waren dagegen, dieses letzte unberührte Naturidyll im Münchner Norden auch noch platt zu machen. So wird die Heimat, so wird München sukzessive zerstört.
Um 18.20 Uhr ging dann auch gleich eine freudige Pressemitteilung der CA Immo heraus: „Der Münchner Stadtrat hat heute die Aufstellung eines Bebauungsplans für die Entwicklung eines Wohnquartiers im Stadtteil Feldmoching-Hasenbergl gefasst. (…)
Grundlage für den Aufstellungsbeschluss bildet ein Strukturkonzept, das die Landeshauptstadt München, vertreten durch das Referat für Stadtplanung und Bauordnung, gemeinsam mit den Joint Venture-Partnern CA Immo und Büschl Unternehmensgruppe erarbeitet hat. Das Strukturkonzept beschreibt die Eckdaten eines neuen Wohnquartiers mit 1.750 bis 2.000 Wohnungen, das auf dem rund 21 Hektar großen Areal des sog. Eggarten entstehen soll. Die Eckdaten wurden ebenfalls heute vom Stadtrat beschlossen.“