Am Sonntag, den 21. Juli feierte die katholische Pfarrgemeinde St. Matthäus an der Eduard-Spranger-Str. ihr Pfarr- und Kirchweihfest. Die trübe, regnerische Witterung in der Früh vor der Festmesse ließ nichts Gutes für den Tag erwarten. Aber es folgten doch noch einige sonnige Stunden in bester Festtagsstimmung.
Vielleicht lag die baldige Wetterbesserung ja daran, dass die Feldmochinger Blaskapelle unter ihrem Dirigenten Max Kappelmeier schon vor der Festmesse im Pfarrhof unter einem Zeltdach ein paar flotte Weisen spielte. Jedenfalls begrüßten sie auf diese Weise die heranströmenden Gäste zum Festgottesdienst und die Matthäus-Kirche füllte sich zur Freude der Veranstalter zusehends.
Den Festgottesdienst leitete Pfarrvikar Dr. Martin Schubert. Zur Einführung des Gottesdienstes sang die Gemeinde in Begleitung von der Blaskapelle das Lied „Lasst uns loben, freudig loben Gott den Herrn …“
Die musikalische Gestaltung übernahmen die Blaskapelle – u. a. mit einigen Messgesängen aus der Deutschen Messe von Franz Schubert – und der langjährige Kirchenmusiker von St. Matthäus an der Orgel, Dr. Wolfgang Druckenbrod gemeinsam.
Predigt als rhetorisches Streitgespräch
Der zugegeben etwas provokante Predigtanfang von Pfarrer Schubert zum anständigen Verhalten in der Kirche, zum „schmucken“ Erscheinen der Kirchgänger in gepflegter Kleidung u. a. fand alsbald eine höchst unerwartete Unterbrechung durch den energischen Einspruch von Gemeindereferentin Emese Agocs aus dem pastoralen Team, die nach anfänglichem Zögern mutig vortrat und sich am Altar in Augenhöhe von Pfarrer Schubert Gehör verschaffte. Es entwickelte sich in der Folge ein höchst interessanter Wortwechsel zwischen einer „altherkömmlichen“, konservativen Auffassung und einer eher „neuzeitlich“ ausgerichteten Auffassung und Denkweise, der sehr gut und überzeugend gespielt war. Schließlich konnten sich beide Seiten auf eine gemeinsame Ebene verständigen: Es komme doch zu allererst darauf an, sich vorbehaltlos auf den christlichen Glauben und auf die Freude im gemeinsamen Glauben einzulassen – auch beim Pfarr- und Kirchweihfest. (Der sehr gut vorbereitete Wortwechsel war natürlich etwas umfangreicher!) Jedenfalls war dieser überraschende Einfall zur Predigt schon etwas Besonderes in einem Festgottesdienst.
Ein Abschied von zwei Mitarbeitern
Am Ende stand dann noch der Abschied von zwei liebgewordenen Mitarbeiterinnen aus dem pastoralen Team. Pfarrer Martin Schubert und der Vorsitzende des Pfarrverbands Pacem, Markus Pflitz, verabschiedeten Moni Schug und Judid Szabo mit dankenden Worten für ihren Einsatz in der Pfarrgemeinde und mit allen guten Wünschen für den weiteren privaten und beruflichen Lebensweg im Dienste des christlichen Glaubens.
Zum Ausgang des Gottesdienstes erklang das von dem historischen Te Deum abgeleitete, meist zu freudigen Anlässen gesungene Lied „Großer Gott wir loben dich und wir preisen deine Werke“, kräftig gesungen von der Gemeinde und musikalisch begleitet von der Blaskapelle sowie der Kirchenorgel.
Schon gegen Ende des Gottesdienstes lugte die Sonne durch das Oberlicht der Kirche. Petrus hatte doch ein Einsehen und ermöglichte einen weiteren fröhlichen und entspannten Festverlauf mit Speis und Trank im Pfarrhof. Die Blaskapelle begleitete das weitere Festgeschehen mit fröhlichen Weisen. Jedoch, irgendwann tropfte es dann doch wieder von oben. Da waren die aufgestellten Zelte gerade recht.
Ein Blick in die Zukunft
Zum Kirchweihfest in St. Matthäus seien noch ein paar Gedanken historischer Art angefügt: Die Gemeinde von St. Matthäus darf einigen Jubiläumsdaten entgegensehen. Begonnen mit dem Pfarrhaus, das im Dezember 1969 bezugsfertig wurde. Sodann war im Oktober 1969 Baubeginn des Pfarrzentrums und im Januar 1970 konnte der neue Gemeindekindergarten eröffnet werden. 1970 begannen auch die Arbeiten für den neuen Kirchenbau und schon am 18. Juli 1971 konnte die St.-Matthäus-Gemeinde darin ihren ersten Sonntagsgottesdienst mit der Erstkommunion feiern. Die offizielle feierliche Kirchenweihe folgte nach zehn weiteren Monaten am 4. Juni 1972. Mit dem 50. Weihejubiläum ist es also noch ein Weilchen hin. Reinhad Krohn