Bei einem zweitägigen Netzwerktreffen in Sachsen haben sich zehn von Schienenlärm betroffene Bürgergruppen aus allen Teilen Deutschlands ausgetauscht. Für gemeinsame Aktionen wurden die Weichen gestellt. Es war das erste Treffen dieser Art, an dem auch der Aktionskreis contra Bahnlärm München Nord (A. c. B) teilnahm.
Der A. c. B. wird künftig auch überregional stärker mit gleichgesinnten Bürgergruppen zusammenarbeiten. Ein erster Austausch erfolgte bei einem zweitägigen Netzwerktreffen, das am 13. und 14. September in Radebeul stattfand. „Für Bürgergruppen, die von Bahnlärm betroffen sind, war es das erste Treffen dieser Art“, sagt Vorstandsmitglied Monika Barzen, die den A. c. B. bei dem Austausch vertreten hat. „Das Besondere daran war, dass es nicht vordergründig um die fachliche Expertise ging, sondern um die Stärkung der Bürgergruppen durch Anregungen.“
Der hiesige Verein gehörte zu insgesamt 15 Bürgergruppen, die aus allen Teilen Deutschlands angereist waren: Aus Oldenburg und Freiburg im Breisgau ebenso wie aus dem Rheinland und Berlin, um nur einige Beispiele zu nennen.
Zunächst hatten alle Gruppen Gelegenheit, sich in der Runde zu präsentieren. Dabei galt es, konkret herauszuarbeiten, was bereits erreicht wurde. Diese Vorstellungsrunde ermöglichte ein gezieltes Kennenlernen als Voraussetzung für einen konstruktiven Austausch. Es folgten drei Impulsvorträge über Themen, zu denen die 25 Teilnehmer bei einer vorherigen Abfrage um Anregungen gebeten hatten. Die Wunschthemen waren: 1. Chancen einer professionellen Öffentlichkeitsarbeit; 2. Wie gewinnt man ehrenamtliche Unterstützer? 3. Möglichkeiten einer eigenen Website und Präsenz in den sozialen Medien.
Im zweiten und letzten Teil des Netzwerktreffens suchten die Teilnehmer nach Ansätzen für gemeinsame Aktivitäten in naher Zukunft. Viele Bürgergruppen zeigten sich interessiert an der Idee, eine überregionale Unterschriftenaktion auf den Weg zu bringen. „Den ersten Schritt haben wir gemacht“, so Monika Barzen. „Mehrere Personen haben sich bereit erklärt, als Koordinatoren in verschiedenen Regionen Aufgaben zu übernehmen.“
Alle Ergebnisse des Treffens werden noch in diesem Herbst an die Bundesvereinigung für Schienenlärm übergeben, wenn diese ihre nächste ordentliche Mitgliederversammlung abhält. Die Bundesvereinigung für Schienenlärm versteht sich als Interessenvertretung aller von Bahnlärm betroffenen Bürgergruppen im bundesdeutschen Gebiet.
Mit dem Treffen in Sachsen wurde der Grundstein gelegt für einen regelmäßigen Austausch zwischen den Initiativen. Eine solche Veranstaltung ist fortan einmal im Jahr geplant, wobei die Region stets wechseln soll. „Wir freuen uns, wenn der Kreis der teilnehmenden Bürgergruppen mit den Jahren größer wird“, bekräftigt der gesamte A.c.B.-Vorstand. „Das Netzwerktreffen steht allen Bürgergruppen offen, die sich für einen leisen Güterverkehr engagieren.“ Veranstaltet hat die Auftaktveranstaltung die sächsische Lärmschutzallianz, ein Netzwerk vieler sächsischer Bürgerinitiativen, die sich gegen Schienenlärm einsetzen.
Realisiert werden konnte das Netzwerktreffen dank einer Förderung im Rahmen des Programms „Demokratie leben“. Finanziert wird dieses vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Monika Barzen