Fast 50 Seniorinnen und Senioren sind in der Kapernaum-Kirche zusammengekommen. Sie durften gestern ein besonderes Mittagessen genießen. Anlässlich des „Internationalen Tag der Senioren“ haben „Wir am Lerchenauer See“ und die Kapernaum-Kirche die älteren Menschen in der Siedlung zum gemeinsamen Mittagessen eingeladen, selbstgekocht und mit Liebe zubereitet. „Wir möchten damit auf die Situation der älteren Menschen in unserer Gesellschaft, aber auch direkt hier im Quartier aufmerksam machen. Und ihnen danken für ihre Leistungen und ihre Unterstützung“, fasst Sarah Ehrenstein, Quartiersmanagerin mit dem Schwerpunkt Seniorenarbeit in der Siedlung am Lerchenauer See, zusammen.
Ganz zum Schluss streut Sarah Ehrenstein dann noch kleine frische Schnittlauchstücken über die Suppe. Zum „Tag der Senioren“ hat sie gemeinsam mit Marija Zrakic für die Seniorinnen und Senioren in der Siedlung am Lerchenauer See gekocht: selbstgebackene Schinkenröllchen an Kräuterschmand, Kürbiscremesuppe und zum Nachtisch: Mandarinenquark.
Fast 50 ältere Menschen, in der Mehrzahl Frauen, sind der Einladung von „Wir am Lerchenauer See“ und der Kapernaum- Kirche zum gemeinsamen Mittagessen gefolgt. „Die Seniorinnen und Senioren in der Siedlung hier liegen uns am Herzen. Wir bieten verschiedene Veranstaltungen und Beratungsdienste hier an. Aber natürlich haben wir den ‚Internationalen Tag der Senioren‘ gerne genutzt, um uns bei ‚unseren‘ Seniorinnen und Senioren hier noch einmal zu bedanken“, fasst Sarah Ehrenstein, Sozialpädagogin, zusammen. Seit 1991 sollen an jedem 1. Oktober, so ein Beschluss der Vereinten Nationen, weltweit die Lebensbedingungen und die Rechte älterer Menschen in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden.
In der Siedlung am Lerchenauer See gibt es großen Bedarf an Seniorenarbeit. Vor gut zwei Jahren hat die Diakonie Hasenbergl in der Siedlung eine Sozialraumanalyse erstellt. Aber auch und vor allem durch die Gespräche mit Bewohnerinnen und Bewohnern der Siedlung, weiß die Sozialpädagogin, wo der Schuh drückt und sich die Bedingungen in der Siedlung am Lerchenauer See noch verbessern sollen. So ist der Anteil der Menschen im Alter von 75 Jahren und älter überdurchschnittlich hoch, viele Wohnungen jedoch nicht dafür ausgerichtet. Viele Seniorinnen und Senioren können die eigene Wohnung kaum bis gar nicht verlassen. Um sie vor einer drohenden Einsamkeit zu schützen, hat Sarah Ehrenstein verschiedene Angebote entwickelt: dienstags zum Beispiel lädt sie die Seniorinnen und Senioren zu einem gemeinsamen Spaziergang durch das Quartier ein.
Zusätzlich zu einzelnen Veranstaltungen gibt es verschiedene Beratungs- und Unterstützungsangebote. Sarah Ehrenstein besucht die älteren Menschen direkt in ihrer Wohnung und berät in Fragen zum Alter oder gibt Informationen zu Angeboten der Altenhilfe. Dabei geht es auch um Anregungen, wie der Alltag angenehm bewältigt werden kann. „Mit dem Angebot der Präventiven Hausbesuche unterstützen wir die Menschen dabei, so lange wie möglich selbständig und selbstbestimmt in ihrer gewohnten Umgebung zu leben“, erklärt Ehrenstein. Das Angebot kommt sehr gut an und wird von den Bewohnerinnen und Bewohnern stark nachgefragt. Kürzlich hat die Sozialpädagogin außerdem einen Dienst für Alltagsbegleitung in der Siedlung am Lerchenauer See ins Leben gerufen. „Es sind oft kleine alltägliche Dienstleistungen, bei denen wir unterstützen oder begleiten können. Vom Christbaumschmuck aus dem Keller holen bis zur Begleitung zum Einkaufen oder zum Arzt ist alles dabei. Die Seniorinnen und Senioren, aber auch pflegende Angehörige können unseren Dienst stundenweise buchen“, fasst Sarah Ehrenstein zusammen.