Auf der Bürgersprechstunde in Pasing mit OB Reiter am Donnerstag, den 17. Oktober (immerhin dort kommt er hin!) wurde den anwesenden Bürgerinnen und Bürger wieder mal deutlich vor Augen geführt, wie groß die Hilflosigkeit der Politik bei den anstehenden Problemen ist.
Rasanter Mietenanstieg, ungelöste Verkehrsprobleme (Rad, ÖPNV und Auto), großer Nachholbedarf bei der sozialen Infrastruktur (hier: u. a. marode Schulen, Lehrermangel …). Laut OB Reiter können in München noch maximal 60.000 Wohnungen gebaut werden. Dann sind alle Flächen dicht. (Es werden also nicht alle kommen können, die eventuell vielleicht noch irgendwann diese Idee haben sollten.) Und welche Lösungsansätze bietet unser Stadtoberhaupt? „Wir brauchen weniger Autos in der Stadt, sonst lässt sich kein Problem lösen“. Sicher ist das eines von vielen Themen, aber nur eben nur eines.
Wenn die Anzahl der Arbeitsplätze weiter um den Faktor 3,5 im Vergleich zur Anzahl der neugebauten Wohnungen steigt, wenn das prognostizierte Bevölkerungswachstum auch nur annähernd eintrifft, wird es bald kein grünes Fleckchen mehr in München geben, aber noch mehr Verkehr und noch höhere Mieten. Diese Entwicklung ist unausweichlich und wird von allen Experten geteilt.
Daher die Aufforderung der München-Liste an den OB: Überdenken Sie endlich Ihre fehlgeleitete Politik! Den Preis Ihrer Wachstums- und „Bauen, Bauen, Bauen“-Politik bezahlt die München Bevölkerung. Auch die Münchner SPD, die Grünen, die CSU und die FDP hinken der Realität hinterher und träumen von einem München, umrandet von einem Ring mit am besten 150 m hohen Häusern.
Die München-Liste hingegen unterstützt Prof. Dr. Holger Magel, wenn er sagt: „Was nützen die besten Arbeitsplätze und Straßen, wenn daneben die Umwelt und Heimat durch maßlose Verdichtungen und Flächenfraß zerstört werden?“ München kann das Rennen zwischen Wohnungsbau und nur angeblich nicht aufhaltbarem Zuzug ohnehin nicht gewinnen. Je mehr Wohnungen in München gebaut werden, desto mehr Menschen werden kommen. Zuzug in dieser Größenordnung ist aber nicht zwingend. Wachstum ist kein Naturgesetz! Vernünftige Stadt- und Umgebungsplanung heißt, den Zuzug dahingehend zu beeinflussen, in welchem Umfang München wachsen soll (wenn überhaupt!) und wen München braucht (z. B. bestimmte Berufsgruppen). Eine zentrale Forderung der München-Liste: Die Stadt sollte sich für eine überregional ausgleichende Strukturpolitik einsetzen, statt ihre starke Wirtschaftsposition und hervorragende finanzielle Lage zulasten der schwächeren Regionen auszunutzen. ‚Pull-Faktoren‘, also Faktoren, die Menschen und Unternehmen anziehen, dürfen nicht mehr in München, sondern müssen in strukturschwächeren Regionen gefördert werden.
Die München-Liste ist eine überparteiliche Gruppe von engagierten Münchnerinnen und Münchnern, eng verbunden mit vielen Bürgerinitiativen und Vereinen, die sich alle dafür einsetzen, dass unsere Heimatstadt lebens- und liebenswert bleibt – und bald wieder für alle Münchner bezahlbar ist. Die München-Liste tritt zur Stadtratswahl 2020 mit einer Wahlliste an!