Am Vorabend des Christkönigssonntags, am Samstag, den 24. November, bot die Messe ab 18 Uhr in der katholischen Kirche St. Matthäus am Hasenbergl Süd den Anhängern von Kirchenmusik ein ganz besonderes Schmankerl. Denn das Dekanat Feldmoching hatte an diesem Samstag zum Abschluss des Dekanats-Kirchenchortags zur Abendmesse eingeladen, die die Kirchenchöre unter der Leitung von Dekanatskirchenmusikpfleger Andreas Bick gemeinsam musikalisch gestaltet hatten.
Die Kirche St. Matthäus war an diesem Abend erfreulich gut besetzt. Kein Wunder, denn ca. 150 bis 160 Sänger aus zehn – von insgesamt 13 – Kirchen des Dekanats füllten allein schon mal etwas mehr als die Hälfte des Kirchenraumes. Was den Zelebranten der Messe, Dekan Johannes Kurzydem, zu der Bemerkung veranlasste, bei so vielen Chorsängern und -sängerinnen sei heute mal die Gemeinde in der Minderheit. In der Tat, wo bietet sich schon die Gelegenheit, einen derart stark besetzten Kirchenchor zu erleben und zu hören? Ein Genuss, nicht nur wegen der einmaligen Klangfülle in dem großen Kirchenraum, sondern zugleich wegen der großartigen Gesangsleistung der Kirchenchöre des Dekanats, die nach drei Jahren wieder einmal die Gelegenheit hatten, die Messe gemeinsam unter einem Chorleiter zu singen. Im Oktober 2016 hatte ein derartiges gemeinsames Singen auf Dekanatsebene zum erstenmal – versuchsweise, wie es hieß – in der Kirche St. Johannes Evangelist am Lerchenauer See stattgefunden. Es war ein Erfolg! So wie auch heuer das erneute Dekanatssingen in St. Matthäus wieder erfolgreich war. So gesehen ist es nur zu wünschen, dass eine derartige Kirchenmusikveranstaltung vielleicht in wenigen Jahren ein weiteres Mal wiederholt wird.
An diesem Samstag hatten sich die Dekanatschöre bereits nachmittags in St. Matthäus versammelt – und damit auch die Gelegenheit zu einer gemeinsamen Chorprobe. Derartige gelegentliche Zusammenkünfte, so Andreas Bick, lassen die Chöre des Dekanats zusammenwachsen und seien eine Voraussetzung dafür, eine gemeinsame Messe in guter Qualität zu singen. Der gemeinsame Auftritt zur Abendmesse war der Höhepunkt des Dekanatskirchenchortags. Die Chorleiter kommen ohnehin immer wieder einmal zusammen.
Zur Aufführung brachten die vereinten Dekanatschöre aus der Missa brevis in D von R. Jones – eines Komponisten unserer Zeit – das Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei. Weiter den Ruf vor dem Evangelium: Halleluja + Vers + Halleluja von Colin Mawby und zur Gabenbereitung das „Gelobt seist du, Herr Jesus Christ“ mit vier Sätzen.
Die mitwirkenden Chöre aus dem Dekanat Feldmoching
St. Peter und Paul und St. Christoph unter der Leitung von Georg Kläne, St. Matthäus unter der Leitung von Dr. Wolfgang Druckenbrod, St. Agnes unter der Leitung von Stefan Habisch, St. Wilhelm und Patrona Bavariae aus Oberschleißheim unter der Leitung von Alexander Himmelhuber, St. Ulrich aus Unterschleißheim unter der Leitung von Matthias Bertel, St. Korbinian aus Lohhof unter der Leitung von Andreas Bick und St. Josef und St. Anna aus Karlsfeld unter der Leitung von Marco Muggiau.
Singen ist ein Zeichen des Friedens
Den Inhalt seiner Predigt legte Dekan Johannes Kurzydem ganz auf den Anlass dieser Chormesse mit den Begriffen Gemeinschaft und Frieden aus. Paulus habe die Gemeinschaft mit dem Leib verglichen. Eine Gemeinde sei immer auch eine aktive Gemeinde. Mit einer gemeinsamen Arbeit und zugleich der engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit. An die Chormitglieder richtete er die Gewissheit, ihr Chorgesang und die Kirchenmusik insgesamt seien ganz wichtige Teile der Gemeinden und deren Gottesdienstfeiern – aber auch der gesamten Gesellschaft, in der wir leben. Der Kirchenchor erfasse mit seinen Gesängen die Gemeindemitglieder. Die gesungenen Chorlieder seien als ein Zeichen des Redens und zugleich des Friedensaufrufs zu verstehen. Alle Menschen haben ja eine große Sehnsucht nach Frieden. Und das Singen sei ein Zeichen des Friedens, ein Zeichen an Gott, den König des Friedens. Die gesungene und gespielte Melodie schwinge immer weiter, sie strahle aus als ein Zeichen des Friedens. Ein singende Gemeinde bezeuge mit ihrem Gesang ihren Friedenswillen. Singet zum Lobe des Herrn.
Am Ende der Messe richtete Dekan Kurzydem seinen Dank an alle Sänger und an die Chorleiter der Kirchenchöre für ihr Wirken, dafür, dass sie die Gottesdienste der Gemeinden immer so festlich gestalten. Musik und Gesang seien eine Gabe Gottes. Dafür wollen wir dankbar sein.
Die eindrucksvolle Abendmesse beendete zum Auszug Kirchenmusiker Georg Kläne mit dem meisterhaft interpretierten Orgelwerk Präludium, Fuge und Ciaccona in C-Dur von Dietrich Buxtehude (1637–1707).
Reinhard Krohn