Die Unterrichts- und Schulwegsicherheit beim Interims-Gymnasium München-Feldmoching beschäftigt seit Monaten Eltern, Lokalpolitiker, Schuldirektoren, Schulreferat, KVR … Am Dienstag, den 14. Januar waren die Initiative Gym 24, Vertreter der gymnasialen Vorläuferklassen sowie des Elternbeirats der Mittelschule an der Eduard-Spranger-Str., die ja Anfang März vorübergehend in das Gebäude ziehen werden, zu einem Gespräch mit KVR, Baureferat sowie den betroffenen Schulleitern ins Referat für Bildung und Sport geladen. Beim Termin wurde das derzeitige Konzept mit den geplanten Maßnahmen vorgestellt und diskutiert.
Bekanntlich trennt die Georg-Zech-Allee das Schulgebäude auf der Nordseite und das Pausengelände mit Mensa in der Mehrzweckhalle im Süden. Für die Sicherheit der Kinder auf dem Weg von und zur Schule sind das RBS und das KVR in der Verantwortung. Die Sicherheit der Kinder während der Schulzeit, wenn sie sich in der Pause die Beine in den Grünanlagen bei der Mehrzweckhalle vertreten oder zur Mensa in der Turnhalle gehen, liegt dann in Händen der Schulleitung.
Vieles spricht für den überbreiten Zebrastreifen
Laut KVR-Vertreterin wurden in der Georg-Zech-Allee über mehrere Wochen hinweg in den relevanten Zeiten, aber auch außerhalb Verkehrsmessungen durchgeführt. Ergebnis: Die Straße hat momentan ein noch relativ geringes Verkehrsaufkommen. Lediglich morgens und am späten Nachmittag zum Berufsverkehr sowie beim Vereinssport ist das Aufkommen etwas höher. Vormittags wie zur Mittagszeit gebe es so gut wie keinen Verkehr.
Daher hat das KVR nun folgende Maßnahmen für die Schule an der Georg-Zech-Allee erarbeitet: In der Georg-Zech-Allee selbst wird gerade ein überbreiter 6 m Zebrastreifen installiert (Standard sind 3 bis 4 m) und mit Lichtsignalen ausgestattet. Zudem ist die Straße an der Stelle schon jetzt verengt. Auf der ganzen Länge der Georg-Zech-Allee wird eine Tempo-30-Zone eingerichtet.
Von einer Ampelanlage hat man an dieser Stelle aus nachvollziehbaren Gründen abgesehen. Zum einen haben bei einem Zebrastreifen immer die Fußgänger Vorrang. Zum anderen müssen die Autofahrer warten, bis wirklich alle Kinder die Straße überquert haben und können nicht bei der nächsten Grünphase loszischen. Außerdem werden 20, 100 oder gar 200 Kinder, die den Zebrastreifen nutzen, von selbst jeden Autofahrer ausbremsen.
Zusätzlich zum überbreiten Zebrastreifen und zur Tempo-30-Zone werden Hinweisschilder auf die Schule aufgestellt – laut den städtischen Vertretern soll das alles bis Anfang März erledigt sein. Und insbesondere in der Anfangsphase werde die Polizei hier auch unterstützend vor Ort sein, so war zu erfahren.
Was gegen eine Brücke vom Schulgebäude zur Fagana-Halle spricht
KVR und Baureferat haben nach eigenem Bekunden auch diverse Brückenlösungen durchgespielt, wie sie hiesige Lokalpolitiker befürworten. Das Problem dabei ist jedoch, dass die Schüler eine Brücke, ausgehend vom Erdgeschoss, wohl nicht nutzen würden – der Weg über die Straße ist nun mal kürzer und man kann sich rechts und links an den Massen vorbeibewegen.
Eine Brücke aus dem 1. Stock über die Straße zu führen, würde, damit die Brücke auch wirklich genutzt wird, voraussetzen, die Türen im EG für die Pausenzeiten zu schließen. Was aber jedem Sicherheitskonzept und Fluchtplan widerspreche. Bei offenen Türen würden aber zumindest die Schüler im EG eher den kürzeren Weg über die Straße nehmen. Fazit: Die Kosten einer Brücke ständen in keinem Verhältnis zum Nutzen.
Warum kein LKW-Verbot in der Georg-Zech-Allee?
Laut den städtischen Vertretern handelt es sich bei der Georg-Zech-Allee nun einmal um eine Durchgangs- und Verbindungsstraße. Und selbst in einer Spielstraße müsse man einen gewissen Durchsatz an LKWs dulden. Rechtlich bestehe keine Möglichkeit, die Durchfahrt von LKWs komplett zu verbieten.
Eltern wünschen Schranken am Zebrastreifen zu den Pausen, aber …
Der Forderung von Elternvertretern, dass für die Zeit der Mittagspause eine Schranke am Zebrastreifen heruntergehen solle, um in der Zeit den Autoverkehr zwischen Lerchenauer- und Feldmochinger Str. zu unterbinden, erteilten die Behördenvertreter gleichfalls eine Absage. Auch diese Lösung sei realistisch nicht umzusetzen. Da die Pausenregelungen für die Mittelschule und das Gymnasium noch nicht getroffen sind, die Pausen aber versetzt stattfinden werden und die Mensa in der Fagana-Halle, wenn sie denn in Betrieb geht, auch nicht gleichzeitig 800 Schüler bedienen kann, lassen sich zumindest derzeit keine Zeitfenster definieren, in denen besagte Schranke geschlossen wäre. Abgesehen davon sei es rechtlich nicht möglich, eine Straße einfach für eine gewisse Zeit zu sperren.
Alternativ zu einer Schranke könnten aber im Rahmen des schulischen Sicherheitskonzeptes Lehrkräfte am Zebrastreifen stehen oder, soweit dies nicht möglich ist, ältere Schüler als Schülerlotsen eingesetzt werden. Vielleicht gebe es auch Schulweghelfer aus den Reihen der Eltern/Großeltern. In jedem Fall sollen die Schulen rechtzeitig ein Sicherheitskonzept entwickeln, das diese Aspekte aufnimmt.
Wie sieht der künftige Schulweg zur Georg-Zech-Allee aus?
Die Georg-Zech-Allee stellt die Verbindung zwischen Feldmochinger- und Lerchenauer Str. dar. Die Schüler werden also aus vier Richtungen zu Fuß, mit dem Bus, dem Rad/Roller oder dem Elterntaxi kommen.
Elterntaxi: Sowohl von der Lerchenauer- als auch von der Feldmochinger Str. kommend, gibt es Parkmöglichkeiten. Natürlich sollten so wenige Kinder wie möglich mit dem Auto gefahren werden, damit man ihnen die Möglichkeit gibt, etwas von der „Nabelschnur“ loszukommen. So es denn aber nicht anderes geht, können Autos in den vorhandenen Parkbuchten halten.
Rad/Roller, zu Fuß, per Bus: Für diese Kinder werden an der Feldmochinger- wie der Lerchenauer Str. „zeitnah“ Ampeln eingerichtet, die es den Kindern auf dem Weg zur und von der Schule ermöglichen, sicher zur Georg-Zech-Allee und wieder nach Hause zu kommen.
Damit die Kinder, die morgens von der Lerchenau heranradeln bzw. auf dem Nachhauseweg Richtung Feldmoching Ortsmitte fahren, legal den Radweg auf der Straßenseite des Schulgebäudes an der Georg-Zech-Allee (also eigentlich jeweils die falsche Seite) nutzen können, wird dieser künftig offiziell für die Radler in beide Richtungen geöffnet.
Für die Schüler, die auf der Fahrbahn fahren, wird der Geh-/Radweg in der Georg-Zech-Allee auf Höhe der Radstellplätze abgesenkt.
Sollte es die Kinder so früh in die Schule ziehen, dass das Schulgebäude noch nicht geöffnet ist, dient der Pausenhof auf der gegenüberliegenden Straßenseite als Wartefläche. Der Evakuierungsfall, der gleichfalls in der Besprechung angeschnitten wurde, ist Gegenstand des Sicherheitskonzeptes der Schule.
Laut KVR-Vertreterin sind all diese Maßnahmen nicht in Stein gemeißelt. Man werde die tatsächlichen Gegebenheiten zu Beginn des Schulbetriebs der Mittelschule im Auge behalten und gegebenenfalls nachbessern.