Am Samstag, den 20. Juli hatte die wahlkämpfende OB-Kandidatin der Grünen/Bündnis 90, Sabine Nallinger, plakativ die Bürger des Stadtbezirks auf den Walter-Sedlmayr-Platz geladen, um dort nach dem politischen Motto „Platz-BeGRÜNung“ Besserungsvorschläge für den tristen Platz zu machen und mit Gästen darüber zu diskutieren.
Mitgebracht hatte Nallinger die „Grünen“-Kandidatinnen und -Kandidaten für den neuen Landtag – Heidi Schiller –, für den Bundestag – Doris Wagner – und für den Bezirkstag – Delija Balidemaj. Sozusagen eine ganze Mannschaft. Am Wetter kann es wohl nicht gelegen haben, dass diesem Großaufgebot an Kandidaten nur eine kleine Gästeschar gegenüber stand. Es war wie immer in den letzten Tagen – schön.
In der Presse war zuvor angekündigt worden, der strittige Platz solle am 20. Juli einmal für drei Stunden richtig schön mit Grün und Blumen herausgeputzt werden. Und dieses Bild wolle man dann später den Erben des Platzerbauers vorlegen. Vielleicht doch keine so gute Idee, wird sich an diesem Samstag dann wohl mancher Besucher gedacht haben. Denn ein paar Kästen mit Geranien und Petunien auf der kritischen Quermauer, einige angewelkte Gestecke auf dem Mauerfundament und ein paar Pflanzenkübel und Blumentöpfe, auf dem Platz verteilt – ob das die Erben der Schutzrechte des verstorbenen Platzkünstlers überzeugt, Veränderungen zuzustimmen?
Was ist beim Thema Gestaltung des Platzes aber auch anderes zu erwarten als eine Wiederholung all dessen, was in den zurückliegenden Jahren immer wieder diskutiert und vorgeschlagen wurde. Die Rechtslage hat sich bis zum heutigen Tag nicht geändert. Die angeblich künstlerische Gestaltung des Platzes ist nun eben einmal 70 Jahre lang geschützt, und die Erben des Künstlers haben sich in der Vergangenheit deutlich als Wahrer seiner „künstlerischen“ Gestaltungselemente gezeigt.
Aber nicht uninteressant: Die aufgestellte Pinnwand füllte sich an diesem Nachmittag mit zahlreichen Ideenvorschlägen aus dem Publikum, wie man künftig den Platz menschennäher gestalten könnte: ein Kiosk, mehr Bäume, ein Brunnen, Bänke mit Lehnen, mehr Veranstaltungen und diverse Begrünungsvorschläge…. Wünsche kann man äußern. Aber deren Verwirklichung dürfte in weit entfernten Sternen ruhen. In einer Wahlveranstaltung ist eben doch einiges mehr erlaubt als in Parlamenten und Bezirksausschüssen durchsetzbar.