Die Grünen haben heute im Stadtrat folgenden avantgardistischen Antrag gestellt:
I. Die LH München prüft in Kooperation mit der Stadt Garching und der Gemeinde Oberschleißheim Umlauf-Seilbahnverbindungen vom U-Bahnhof Dülferstraße / Einkaufszentrum Mira aus nach Garching-Hochbrück / Garching-Forschungszentrum sowie nach Oberschleißheim und nimmt diese Verbindungen in den Nahverkehrsplan auf. Bei beiden Verbindungen ist dafür zu sorgen, dass die FFH-Gebiete und Naturschutzgebiete nicht bzw. nur minimal beeinträchtigt werden.
II. Die Verbindung nach Garching soll das Gewerbegebiet und die TU anbinden. In südlicher Richtung wird eine Verlängerung bis zum BMW Group Forschungs- und Innovationszentrum (FIZ) geprüft. Der Ast nach Oberschleißheim soll eine neu zu schaffende Park+Ride-Anlage beim Autobahndreieck und die im Süden Oberschleißheims geplante S-Bahn-Station Oberschleißheims anbinden. Auch ein – ggf. nur temporär zu bedienender – Abzweig zur Olympia-Regattaanalage ist zu prüfen.
III. Alternativ zum Startpunkt Dülferstraße wird auch ein Start am FIZ mit einer Streckenführung über Feldmoching und einer Gabelung weiter nördlich geprüft.
Begründung:
Seilbahnen sind besonders geeignet, um punktuelle Aufkommensschwerpunkte zu verbinden sowie um unwegsames oder schützenswertes Gelände zu überbrücken. Sie können bis zu 6.000 Personen pro Stunde und Richtung transportieren und sind mit relativ geringem Aufwand zu erstellen.
Das Gewerbegebiet Garching und der Standort der Technischen Universität sind solche Aufkommensschwerpunkte, die mit einer Seilbahn an der U-Bahn-Station Dülferstraße mit der U2 verknüpft werden könnten. Im Fall einer möglichen Verlängerung könnte auch das FIZ direkt angebunden werden.
Ein weiterer, westlicher Seilbahnast nach Oberschleißheim könnte eine neu zu schaffende Park+Ride-Anlage auf dem Autobahndreieck einbeziehen und damit einen Umsteigepunkt für viele Einpendler aus dem Norden und Westen schaffen. Die Seilbahn könnte in Oberschleißheim an der bereits im Regionalplan vorgesehenen südlichen S-Bahn-Station enden und damit auch die Universität anbinden sowie den Weg zum Schloss verkürzen. Ein Abzweig von der neuen Park+Ride-Anlage zur Olympia-Regattaanlage für einen temporären Betrieb am Wochenende und zu Sportereignissen ist zu prüfen.
Eine so konzipierte Seilbahn wäre eine Alternative zu einem Tunnelbau in Verlängerung der Schleißheimer Straße, der nicht nur erhebliche Kosten verursachen würde, sondern auch eine deutliche Zunahme des Autoverkehrs, welche das Straßennetz im Münchner Norden nicht mehr bewältigen könnte. Angesichts des massiven Eingriffs in das FFH-Gebiet und der zu erwartenden Klagen durch den Bund Naturschutz vor dem Europäischen Gerichtshof hätte ein Tunnelbau außerdem nur geringe Chancen auf Durchführung.