Am gestrigen Freitag fand an der Ecke Lassalle-/Wilhelmine-Reichard-Str. die dritte Mahnwache für den Eggarten statt und zahlreiche Menschen waren auch an diesem Freitag gekommen, um ihre Solidarität mit dem bedrohten Paradies zu bekunden – bzw. dem Treiben zu folgen, wie dies Vertreter der CA Immo und der Büschel-Gruppe taten. Neben zahlreichen Reden las Ludwig Brandl, bayerischer Verslschmieder aus der Lerchenau. an diesem Abend zudem ein weiteres Eggarten-Gedicht aus seiner Feder vor.
Der Eggarten 2
das verlorene Paradies
Der Eggarten als stiller Ort,
reißt ihn demnächst Bauwut fort ?
Es geht um Unternehmer-Kies,
geopfert wird ein Paradies.
Da Eggarten ist Durchgangs-Trasse,
ois Spielball und Verfügungsmasse ?
Da Stadtrat spui’t damit „Jo-Jo“:
„Jetz‘ schau’n ma moi, dann sehgn ma scho‘ “
Doch Wichtig‘s håt man net bedacht:
Dass ‘s in da Wirtschaft manchmoi‘ kracht.
Es kon net oiwei‘ aufwärts geh‘,
– ma‘ siehgt ‘s am Beispiel „BMW“.
Bau’n oiwei‘ no‘ dee schweren Kisten,
obwohl sie ‘s besser wissen müssten.
Auf Elektro zielt der Trend,
und der is‘ falsch – ma‘ håt ‘s dakennt !
Bau’n tean s‘ wia wuid glei‘ ganze Viertel,
im Müchner Norden Stadtteil-Gürtel,
für G’studierte mit „Budget“,
dee teuren Mieten zahl’n dee eh‘.
Dee Mitarbeiter – motiviert –
hab’n fest in Wohnung investiert.
San Traumgehälter dann vorbei,
gibt ‘s a lautes Jammerg’schrei.
Die meisten z’reißt es finanziell,
da schien der Sonnenschein zu grell.
Am End‘ rentiert sich Bankenfleiß,
kassiert das Haus zum Schleuderpreis.
Da Hunger … alle bringt auf Trab
und Arbeitskräfte wandern ab.
Dee teure Wohnung steht dann leer,
zum Mieten kimmt dann Koana mehr.
Bau’n … bau’n … bau’n …
– nix anders ois in d‘ Kerben hau’n.
Dreiß’g Jahr lang håt dees går nix ‘bracht.
Außer ’m Wohnungsbau – und der håt g’lacht.
…
Wenn Wohnungen mia nimmer bau’n,
bleib’n alle weg, dee ‘s jetzt versau’n.
Da Zuzug merkt: ‘s gibt nix zum Hol‘n,
dann wer’n s‘ aa nimmer kemma woll‘n.
München – ach du armer Ort,
dei‘ Zerstörung schreitet fort.
Vorsätzlich und voll bewusst,
stimmt der Stadtrat uns zum Frust
Der Münchner Stadtrat ist so frei
und sanktioniert die Metzelei.
Håt die Mehrheit Hirndefekt ?
Vor Gottes Schöpfung koan Reschpekt ?
Selbsternannte Zukunfts-Richter
und Schergen der Naturvernichter.
Der Stadtrat setzt den Todesstoß.
für ‘n Eggarten gewissenlos.
Der Stadtrat ois Instanz der Bürger,
schwingt sich auf zum Grün-Abwürger.
Auf d‘ nächste Wahl, då könnts ihr warten:
Suachts Euch scho moi … a’n Schrebergarten !