Nach der ersten Maiandacht – leider noch mit wenigen Teilnehmern – in St. Peter und Paul am 8. Mai war es nun dem Vorsitzenden des Männervereins, Franz Pabst, gemeinsam mit der Kirchenleitung gelungen, auch für seine Vereinsmitglieder und deren Familien eine seit Jahren traditionelle Maiandacht zu organisieren, zu der er sie am 7. Mai für den Abend des 14. Mai in die Feldmochinger Pfarrkirche einladen konnte.
Die folgenschwere Corona-Pandemie hat in den eigentlich dicht gefüllten Veranstaltungskalender unseres Stadtteils und Stadtbezirks für das Jahr 2020 voll eingeschlagen. Allein von den alljährlich wiederkehrenden traditionellen Kirchenveranstaltungen im Monat Mai zu der althergebrachten Verehrung der Gottesmutter Maria sind uns, abgesehen von den seit dem 4. Mai wieder erlaubten öffentlichen Gottesdienstfeiern in den Kirchen – mit umfangreichen Auflagen erschwert –, nur zwei den Umständen entsprechend begrenzte Maiandachten geblieben, wofür wir aber dennoch sehr dankbar sind.
Seit dem Jahr 2000 feiert der Männerverein mit seinen Familien und Gästen alljährlich in der Zeit um die Mitte des Marienmonats eine Maiandacht an der Marienkapelle der Familie Frankl am Eishüttenweg. Das war heuer an diesem traditionellen Ort leider nicht möglich, sodass sie dort ausfallen musste.
Darum fand die Veranstaltung erstmals in der Pfarrkirche statt – dafür aber zur üblichen Uhrzeit um 19 Uhr. Die Tradition blieb immerhin auf diese Weise gewahrt. Am Rande: Pünktlich zur Maiandacht hatte sich auch heuer wieder die mehrere Hundert Köpfe zählende Wanderherde aus Schafen, Ziegen, vier Eseln, einem Pferd und einer Kuh, gehütet und gut bewacht von einem bzw. zwei Schäfern und mehreren aufmerksamen Hunden, auf der zwischen dem Frankl-Hof mit der Kapelle und der A92 gelegenen Grünfläche eingefunden. Am folgenden Morgen waren sie alle wieder weitergezogen. Das gehört hier mittlerweile im Mai auch schon zur Tradition.
Heuer ist alles anders, erschwerend und traurig
Die Pfarrkirche war mit ca. 45 Besuchern – nach dem zur Zeit gegebenen Maßstab zwar recht „gut“, wenn auch nicht „voll“ besetzt. Zugegeben, die behördlichen Auflagen vor und während einer Gottesdienstfeier sind für das Kirchenteam und für die Gläubigen zugleich belastend und gewöhnungsbedürftig. Ein Gottesdienst ohne den Gesang der Gemeinde! Aber der Gottesdienstbetrieb in unseren Kirchengemeinden läuft wieder und die Hoffnung auf baldige Besserungen treiben den Optimismus an. Wir dürfen wieder in den Kirchen Gottesdienste feiern! Das Kirchenteam hatte die Kirche wieder sehr schön mit frischen Blumenarrangements geschmückt. Im Mittelpunkt stand zu dieser Maiandacht links neben dem Altar eine wunderschöne Madonna mit dem Jesuskind auf ihrem rechten Arm. Die Gottesmutter trägt eine goldene Krone auf dem Haupt. Sie ist mit einem roten Gewand und einem blau-goldenen Umhang gekleidet und hält in der linken Hand einen Zepter. Ihr rechter Fuß ruht auf einer silbrigen Mondsichel.
Pfarrer Manfred Rütsche stellte die neue Madonna (und doch ist sie nicht neu, denn sie steht gewöhnlich im Pfarrhaus) mit seinen Worten neben die drei in unserer Pfarrkirche befindlichen drei Mariendarstellungen, der Schmerzensmaria hinter dem Eingang, der Maria mit dem Kind als Königin hinter den Altarsitzen und der Schwarzen Madonna aus Altötting in der Seitenkapelle.
Die musikalische Gestaltung der Andacht lag bei den drei Arnzeller Sängern Georg Geißler, Franz Neumüller und Hans Hecht aus Arnzell/Markt Indersdorf und bei Kirchenmusiker Georg Kläne.
Pfarrer Manfred Rütsche gilt ein herzliches Vergelt `s Gott für die würdige Gestaltung der Maiandacht. Die gedrückte Stimmung der Gläubigen unter den besonderen Umständen, mit Gesichtsmasken kaum persönlich erkennbar, konnte er jedoch auch nicht heben, das war ganz klar.
Im Mai 2021 wird hoffentlich alles wieder so laufen, wie es der Brauch weist und wie die Christen den Marienmonat Mai mit Freude und in Verehrung der Gottesmutter Maria seit Generationen tun.
Reinhard Krohn
P.S.: In St. Peter und Paul sind damit die Maiandachten beendet, in den anderen Pfarrgemeinden des Pfarrverbands stehen hingegen noch durchaus Maiandachten an, so etwa am Mittwoch, den 20. und 27. Mai in St. Agnes, am Donnerstag, den 21. und 28. Mai in St. Christoph, am Freitag, den 22. und 29. Mai in St. Johannes Evangelist sowie am Donnerstag, den 28. Mai in St. Matthäus. Die Andachten beginnen jeweils um 19 Uhr. Eine Anmeldung ist erwünscht, eine Mund-Nasen-Maske Pflicht.