Seit einigen Tagen stehen erste Baufahrzeuge, Raupen und Transport-LKWs auf dem Hochmuttinger Feld. Ganz offensichtlich haben die Bauarbeiten für das neue „Quartier“ begonnen, auf dass Feldmoching immer mehr zugebaut wird und eine urbane Dichte erhält. Denn wie ist es doch in der neuen Ausgabe der „Immobilienzeitung“ so schön nachlesen – dort fordert in einem Artikel mit dem Titel „Vergoldete Kartoffeläcker in der City“ Reinhold Knodel, Chef der Projektentwicklers Pandion, die großen Metropolen auf, Ackerland innerhalb des Stadtgebiets in Bauland umzuwidmen. Statt den Einwohnern eine Landidylle vorzugaukeln, sollten die Politiker Verantwortung für die Befriedigung des Wohnungsbedarfs übernehmen, so Knodel.
Und weiter ist da zu lesen: „Im Münchner Stadtteil Johanniskirchen werden die teuersten Kartoffeln Deutschlands angebaut, auf den Fildern am Stuttgarter Flughafen wächst der teuerste Spitzkohl und die teuersten Zuckerrüben gibt es frisch vom Acker in Frankfurt-Seckbach. Haben Sie schon mal von diesem Luxusgemüse probiert, sind Ihnen die Geschmacksnuancen Kerosin bis Diesel sicher nicht entgangen.“ Knodel spricht von einer anerzogenen gewissen „großstädtischen Landwirtschaftsnostalgie“ und meint, dass „der Ackerbau in Stadtnähe“ nicht mehr als 8% der städtischen Gesamtfläche beanspruchen sollte. Das reicht in seinen Augen für die notwendige Frischluftzufuhr, die Knodel uns immerhin zugestehen möchte.
Auf dem Hochmuttinger Feld, in direkter Nachbarschaft im Norden zur A99 und A92 sowie im Osten zur Bahnlinie München – Regensburg, sollen zwischen der Hochmuttinger und der Herbergstr. auf dem 8,4 ha großen Areal zirka 610 neue Wohnungen für etwa 1.440 Menschen entstehen. Außerdem sollen zwei Kindertageseinrichtungen sowie, wie es im Werbejargon der Stadt so schön heißt, „großzügige öffentliche Grünflächen bereitgestellt werden“.