27 Ausgabestellen der Münchner Tafel gibt es in der Landeshauptstadt. Diese versorgen unter dem Motto „In Armut geraten kann jeder“ mit etwa 650 Ehrenamtlichen rund 20.000 berechtigte „Tafelgäste“ und 100 soziale Einrichtungen der Stadt mit 125.000 kg gespendeten Lebensmittel – pro Woche! –, die die 18 LKWs der gemeinnützigen Organisation wöchentlich an 800 Abgabestellen abholen. Seit Juli gibt es nun auch am Walter-Sedlmayr-Platz eine Tafel-Ausgabestelle. Hier ist allerdings nicht die Münchner Tafel der Träger, sondern der Verein Heimatstern.
Die Abgabestelle befindet sich in dem kleinen Ladenlokal ganz links statt, in dem früher einmal die Radlwelt in Feldmoching begonnen hat, ehe ihr der Laden zu klein wurde. Am Donnerstagnachmittag ist dort nun Lebensmittelausgabe (die frischen Lebensmittel stammen vor allem von der Münchner Tafel) und so kann man schon ab Mittag Frauen mit ihren Trolleys anstehen sehen – bisweilen reichte die Schlange schon über den Friseurladen hinaus! Dem Blog des Vereins lässt sich entnehmen, dass sich der Tafeldonnerstag in kurzer Zeit sehr herumgesprochen hat und jedesmal mehr Besucher kamen, so dass man seit August ein Nummernsystem eingeführt hat, was zu einer viel entspannteren Atmosphäre bei den Wartenden führte. Die Tafeldonnerstage seien ja nie „nur“ Lebensmittelverteilung. Man gebe auch Kleidung aus, Unterwäsche, Seife, Ruck- und Schlafsäcke etwa, helfe bei Behördenproblemen, höre zu, tröste, berate, verarzte.