Bei unserem Bericht über die Holzfällarbeiten am Würmkanal in der letzten Print-Ausgabe des Lokal-Anzeigers waren leider zwei für dieses Thema wichtige Details unbeantwortet geblieben. Wir haben noch einmal nachgefasst und bekamen vom für unsere Region zuständigen Forstrevier Ismaning der Bayerischen Staatsforsten tatsächlich nach Beendigung der Ferienzeit doch noch die Antwort auf unsere das Biotop und die Nachpflanzungen betreffenden Fragen.
Demnach gibt es entlang des Würmkanals auf der östlichen wie auch auf der westlichen Seite des Eishüttenwegs einen geschützten Grünstreifen, der zum Würmkanal und somit dem Wasserwirtschaftsamt gehört. Diese ufernahen Streifen seien, wie es heißt, als Biotope ausgewiesen. Das von uns erwähnte Hinweisschild der Gemeinde Oberschleißheim auf das Biotop steht demnach seit Jahren an einem falschen Platz. Es müsste korrekterweise im geschützten Uferbereich, dem eigentlichen Biotop, stehen. (Die stark vergrößerte Grafik lässt dies gut erkennen).
Die Forstarbeiten der zurückliegenden Tagen in den beidseitigen Außenbereichen fanden demnach nicht in den Biotopen statt. Damit ist diese Frage geklärt. Nicht geklärt ist weiter die Frage, wie es unter diesen Umständen mit der beabsichtigten Sanierung des denkmalgeschützten Würmkanals aus der barocken Zeit des bayerischen Kurfürsten Max II. Emanuel (*1662, +1726) gehen soll. Besonders die alten Hybridpappeln von erheblicher Größe direkt im Uferbereich müssen aus Sicherheitsgründen (allein schon wegen der notwendigen Festigkeit der Kanalufer) in wenigen Jahren entnommen sein. Der Wald beidseits des Würmkanals hat einen großen Anteil an Eschen. Diese Baumart ist seit Jahren von einer Pilzkrankheit, dem Eschentriebsterben, betroffen, wobei sowohl die Kronen als auch die Wurzeln absterben.
Bei den erwähnten Forstarbeiten in den äußeren Grünstreifen mussten aus Gründen der Verkehrssicherheit zahlreiche Eschen gefällt werden. Gleichzeitig gab es, wie schon erwähnt, durch den Sturm Sabine am 10. Februar diesen Jahres einen größeren Windwurf an der Behelfsausfahrt Feldmoching/A92. Hier lagen etwa 200 Eschen kreuz und quer im Bestand. Sowohl der Sturmwurf als auch die verkehrsgefährdenden Bäume im Bestand mussten aufgearbeitet werden. Dabei wurde reichlich Totholz im Wald belassen. Im Bestand verblieben noch zahlreiche gesunde Bäume wie Eschen, Linden und Ahorn. Die Nachverjüngung sei in diesem Revier sehr wuchskräftig, so die Revierförsterin und werde die entstandenen Lücken schnell schließen. Darüber hinaus würden in den zwei kommenden Jahren sukzessive Nachpflanzungen klimaresistenter Linden und Eichen folgen.
Last, but not least: Gegen Ende der Forstarbeiten waren plötzlich die zwei Warnschilder „Forstarbeiten“ vom Eishüttenweg verschwunden. Sollte etwa ein „Schildbürger“ damit seine private Kellersammlung ergänzt haben?
Reinhard Krohn