Im Tarifkonflikt im öffentlichen Nahverkehr in Bayern gibt es eine Übergangslösung bis Frühjahr 2021. Dann sollen die Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern erneut aufgenommen werden. Bis Ende April 2021 besteht Friedenspflicht. Weitere Arbeitskämpfe sind bis zu diesem Zeitpunkt ausgeschlossen. Immerhin sind damit in den Wintermonaten, wenn man schlecht aufs Rad ausweichen kann, Streiks vom Tisch. Schließlich ist es eine Zumutung, in Zeiten von Corona wie die Ölsardinen in überfüllten S-Bahnen Mann an Mann stehen zu müssen, wie beim letzten Streiktag geschehen, als es dann auch noch auf der S1 zu massiven Ausfällen kam.
Die erzielten Regelungen im Einzelnen:
Corona-Prämie Ende 2020
Inhaltlich konnten sich Gewerkschaften und Arbeitgeber in zwei Punkten verständigen, nämlich auf eine über den Abschluss im öffentlichen Dienst hinausgehende Corona-Sonderzahlung zwischen 350 und 700 Euro sowie auf eine finanzielle Entlastung beim Zusatzurlaub. Wer fünf freie Extra-Tage nimmt, verzichtet künftig auf 2,25, statt wie bisher auf 2,5 Prozent Gehalt.
Kurze Laufzeit bis 30. April 2021
Die Arbeitgeber bedauern, dass lediglich eine Laufzeit bis zum 30. April 2021 erreicht werden konnte. Leider hätten die Gewerkschaften alle weiteren Angebote der Arbeitgeber abgelehnt, obwohl diese teilweise über den Abschluss im öffentlichen Dienst hinausgingen. 2021 dürften also die Streiks wieder weitergehen. Aber vielleicht hat sich bis dahin ja die Corona-Situation wieder etwas entspannt.