Die Corona-Pandemie verlangt uns allen viel ab und verdammt ganze Branchen zum Nichtstun. Seit Monaten. Selbständige Künstler – die nicht gerade wie internationale Stars à la Jonas Kaufmann, Jewgeni Igorewitsch Kissin und Anne-Sophie Mutter (die übrigens kürzlich im Augustinum München-Nord, als es noch nicht wegen Corona-Quarantäne geschlossen war, ein überraschendes kleines Konzert gab) Geld in der Rückhand haben und die Möglichkeit, anstatt auf eine Bühne dieser Welt zu gehen einfach mal in einem Studio eine neue CD aufzunehmen – haben zumeist finanzielle Sorgen. Andererseits haben sie auch ein schöpferisches Ventil: Der eine schreibt ein Lustspiel, der andere komponiert ein Kammertrio, der Dritte fängt an zu zeichnen und Ludwig Brandl, bayerischer Verslschmieder aus der Lerchenau, hat ein Gedicht auf boarisch verfasst.
In Corona-Zeiten hab’n ma ‘s schwer,
da Virus stürmt gråd so daher,
drum lass‘ ma höchste Sorgfalt walten –
und oiwei‘ g’sund’n Abstand halten !
Dee Tröpferl fliag‘n wia a Geschoß,
und wer a Pech håt, fangt dee Soß‘.
Dass neamand tröpfelt, gibt es drum,
a’n Rotzfang um dee Gosch’n rum.
Da Mensch is‘ doch a Herdentier
und tummelt gern sich im Revier,
am liabsten unter seinesgleichen,
dem Knäuel is‘ net auszuweichen.
A jeder denkt, er kimmt davon
und net auf d‘ Intensivstation.
Doch geht ma‘ ausse auf dee Straß‘n,
muass ma se wås ei’fall’n lass’n:
Ois Warnung dient a Knoblauwolke,
verabscheut vom gehob’nen Volke.
Oamoi‘ kurz dee Mask’n lüften,
und ringsum gengan ålle stiften.
A’n Hula-Reifen – guat für draußen,
lasst ma‘ um sei‘ Becken sausen.
Sportlich, dråhtig, hüftenschwingend,
so den Abstand sich erzwingend.
Fuchteln mit dem Meterstab,
schafft Seitenraum, wenn ‘s is‘ zu knapp.
Reschpeckt zollt der, dem ‘s davor graust,
wenn ‘s um die Ohren niederrauscht.
A Schaumstoffnudel – rucksackquer –
regelt Enge im Verkehr.
Bringt beste Chance für eine Spur,
– dees kennt ma‘ von da Müllabfuhr.
Ois schärfste Abwehr – wia ma‘ woaß,
huift da gemeine Bauernschoaß.
Er brummt då, wo ma‘ geht und steht,
zum Flüchten is‘ es dann zu spät !
Då woaß a jeder, wås werd g’spuit:
Odeur vaziahgt se … halb so wuid.
A sich ‘res Umfeld wia am Klo,
gibt ’s auf da Welt sonst nirgendswo !
An Möglichkeiten kennt’s jetz‘ gnua,
bleibts ålle g’sund – und gebt ’s a Ruah!