Acht neue U-Bahn- und Trambahnstrecken sollen ab sofort mit hoher Priorität geplant werden: Die U4 soll künftig bis in das Entwicklungsgebiet Münchner Nordosten führen. Verschiedene Tramlinien sollen verlängert werden und somit eine bessere Anbindung von neuen Quartieren in die Innenstadt oder tangentiale Verbindungen schaffen. Darunter ist auch die Tram Y-Nord bis hinaus zum Lerchenauer Feld. Zudem wurden gestern in der Vollversammlung des Münchner Stadtrats zahlreiche Strecken festgelegt, deren mögliche Weiterentwicklung ebenfalls näher betrachtet werden soll.
Diese Maßnahmen, die vom Referat für Stadtplanung und Bauordnung, beziehungsweise seit 1. Januar 2021 dem Mobilitätsreferat, gemeinsam mit den Stadtwerken München (SWM) erarbeitet wurden, sind im Zwischenbericht des Nahverkehrsplans der Landeshauptstadt München verankert.
Die acht Strecken mit hoher Priorität wurden mit aktuellen Vorzugsvarianten im Nahverkehrsplan in die Kategorie „Planung/im Bau“ aufgenommen. Gemeinsam mit den SWM sollen nun die Planungen für folgende Strecken beginnen:
– U4 Ost (Arabellapark − Entwicklungsgebiet Nordosten),
– Tram Y-Nord (Hochschule München bis Am Hart/Lerchenauer Feld),
– Tram Ramersdorf – Neuperlach (Ostbahnhof/Am Gasteig – Neuperlach Zentrum),
– Tram Südtangente (Waldfriedhof – Harras – Tegernseer Landstraße – Ostbahnhof),
– Tram Wasserburger Landstraße (Kreillerstraße – Haar),
– Tram Solln (Aidenbachstraße – Parkstadt Solln),
– Tram von der Amalienburgstraße nach Freiham
– Tramanbindung der Siedlungsentwicklung im Münchner Nordosten ausgehend vom S-Bahnhof Berg am Laim.
Zudem wurden die Abschnitte Am Hart – Bayernkaserne, Leopoldstraße zwischen Franz-Joseph-Straße und Münchner Freiheit sowie Cosimastraße – Johanneskirchen (mit Anbindung Münchner Nordosten) in dieselbe Kategorie in den Nahverkehrsplan aufgenommen. Diese Abschnitte wurden bereits im Rahmen der laufenden Projekte Tram Münchner Norden und Tram Nordtangente geprüft und haben sich als sinnvolle Ergänzungen der bereits im Nahverkehrsplan enthaltenen Strecken herausgestellt.
Für weitere Strecken ohne höchste Priorität soll das Potential näher untersucht werden. Wo es sich als sinnvoll erweist, sollen Systemvergleiche und vorbereitende Machbarkeitsstudien durchgeführt werden.
Der Weiterführung eines Y-Tramastes zum Goldschmiedplatz, so wie es der BA 24 wünscht, wurde erneut eine Absage erteilt: Man sehe keinen Bedarf, die Tram Y-Nord um einen weiteren Ast Richtung Norden zum Goldschmidplatz zu führen. Im Zuge der Erarbeitung zum Zielnetz wurden zu geringe Nachfragewerte ermittelt, primär durch das bestehende Angebot durch die U2. Eine generelle Offenhaltung für zukünftige Tramstrecken – ggf. bei sich ändernden Rahmenbedingungen – unterstütze man jedoch.