Im Stadtbezirk ist der Würmkanal das größte Fließgewässer. Es ist ein Wasserbaudenkmal aus der Zeit des barocken bayerischen Kurfürsten Max Emanuel vor etwa 300 Jahren. Seit Jahren laufen zu diesem historischen Baudenkmal aus früheren Zeiten Diskussionen und es gibt Streit über die Wiederherstellung seiner Ursprünglichkeit aus der Zeit des Barocks. Heute zeigt sich der einstmals mit einer hoch entwickelten Wasserbaukunst angelegte Kanal für die Wasserversorgung der Schleißheimer Fürstenschlösser mit einem eher biotopen Bewuchs, man könnte auch meinen, in einem augenscheinlich verwilderten, ungepflegten Zustand.
Einen richtigen Blick auf den gesamten Kanal hat der Betrachter eigentlich nur noch von einer der Kanalbrücken – am Eishüttenplatz, an der verlängerten Grashofstr. und am Ende der Schwarzhölzlstr. – aus. In weiten Abschnitten versperrt ein teilweise dichter Buschbewuchs bis zum parallel verlaufenden Feldweg hin jeden Blick auf den Kanal. In seinem Verlauf auf Oberschleißheimer Gebiet ist er überhaupt nicht mehr einsehbar, sondern hinter dichtem Baum- und Buschbewuchs versteckt. Wie auch immer man den Kanal und dessen beiderseits der Uferregion verlaufende Grünstreifen sehen mag, dieses historische, unser ehemaliges Feldmochinger Moos durchquerende Ensemble aus einer früheren Zeit kurfürstlicher Macht und bewundernswerter Ingenieurleistung ist und bleibt ein unschätzbar wertvolles Kleinod in unserer Nähe. Wir dürfen uns darüber in unserem Münchner Stadtteil Feldmoching und im ganzen 24. Stadtbezirk freuen und zugleich darauf auch ein wenig stolz sein. Und darum geht es uns hier auch besonders an, wie es mit diesem Abschnitt des Würmkanals künftig weitergeht.
Reinhard Krohn