Die Vergabe und Übernahme von Blühpatenschaften ist eine sehr gute Idee für alle diejenigen Menschen, die sich nicht damit begnügen wollen, das Bienen- und Insektensterben zu beklagen, sondern aus persönlichem Verantwortungsgefühl heraus etwas Konkretes dagegen tun möchten. Viele Mosaiksteine kleiner Beiträge führen in der großen Zahl schließlich auch zu einem guten Ergebnis.
Auch bei voller Würdigung aller bisherigen Aktionen und gelegentlicher beruhigender Beteuerungen ist bis heute das dramatische Bienensterben nicht gestoppt. Ebensowenig ist das Insektensterben im Allgemeinen beendet. Wir dürfen also nicht annehmen, es sei bereits genug getan, um die Ursachen dieses Dramas zu beheben.
Im mittlerweile dritten Jahr der gemeinsamen Initiative vieler Bauern auch in unserem Bezirk in enger Partnerschaft mit verantwortungsbewussten Bürgern im Programm einer „Blühpatenschaft“ zum besseren Wohle der Bienen und aller weiteren Insekten ergeht erneut ein Aufruf an alle Naturfreunde, ihre Teilnahme an der Blühpatenschaft 2021 zu zeichnen.
Die Blühpatenschaft für eine bestimmte Anteilsfläche eines Blühfelds oder für einen Abschnitt eines Blühstreifens am Rande eines Felds mit Ackerfrüchten läuft immer über eine Vegetationsperiode vom Frühjahr bis zum Winter. Ein Blühpate fördert mit einem kleinen Geldbetrag diese Initiative, die ausschließlich dem Natur- bzw. konkret dem Insektenschutz zugute kommt. Dieses „Biotop auf Zeit“ wird nicht mit Pflanzenschutzmitteln behandelt und auch nicht mit Mineraldünger aufgepeppt. Auch wird die Fläche bei Trockenheit nicht künstlich bewässert. Sie bleibt völlig unberührt sich selbst überlassen. Ein Biotop eben! Über die gesamte Laufzeit des Schutzes in diesem Programm gehört die Blühwiese bzw. das Blühfeld oder der Blühstreifen ausschließlich den unzähligen Bienen, Hummeln, diversen Fliegen- und Wespenarten, Schmetterlingen, Motten, Grashüpfern, Käfern, Blattwanzen … Auch zahlreiche Kleintiere und Vögel finden im Pflanzendickicht Schutz und Unterschlupf.
Uns Menschen und aktiven Förderern dieses geschützten Kleinlebens sind der Zutritt und alle denkbaren Störungen untersagt. Wir dürfen uns als Betrachter dieses Gewusels verschiedenster Insekten nur in einem gebührenden Abstand daran erfreuen und uns dessen gewiss sein, mit unserer Blühpatenschaft etwas Gutes für die arg belastete Natur getan zu haben.
Wer bisher noch kein Blühpate war, aber werden möchte und nach einem bäuerlichen Partnerbetrieb sucht, wird bei Google fündig oder schaut sich bei privaten Organisationen oder beim Bayerischen Bauernverband um. Auch die Imker werden sicher behilflich sein. Reinhard Krohn